Ölradiator: Funktionsweise, Auswahl, Kosten
Eine Elektroheizung, die aussieht wie ein Heizkörper auf Rädern und in der Thermoöl erwärmt wird: Das ist der Ölradiator. Alles Wichtige rund um das Gerät, seine Einsatzgebiete und die Betriebskosten lesen Sie jetzt.
Das Wichtigste in Kürze
Ölradiatoren sind Elektroheizungen und funktionieren nach dem Konvektionsprinzip und werden daher bisweilen auch als Öl-Konvektoren bezeichnet.
Im Radiator befindet sich thermisches Öl bzw. Thermoöl, das durch Strom erwärmt wird.
Die Betriebskosten hängen vom Strompreis ab.
Als Heizung im Dauerbetrieb ist ein solcher Radiator nicht geeignet. Vielmehr ist er als mobiler Heizkörper für punktuelle Einsätze gedacht.
Sicherer Betrieb durch Kipp- und Überhitzungsschutz. Praktische Funktion ist eine Zeitschaltuhr.
Funktionsweise eines Ölradiators
Ein Ölradiator ist keine Ölheizung, sondern ein mobiler elektrisch betriebener Heizkörper, der Haushaltsstrom in thermische Energie umwandelt. Die Bezeichnung trägt der „Ölradiator“, weil das Wärmeübertragungsmedium, das im Heizkörper elektrisch erhitzt wird und die Wärme an die Heizelemente überträgt, das ist Öl – genauer gesagt Thermoöl. Bei konventionellen Heizungen ist es Wasser, das die Wärme verteilt. Wenn der Ölradiator an den Strom angeschlossen ist, wird das Thermoöl erhitzt und durch das Metallgehäuse geführt.
Das Gerät, der Radiator selbst, sieht meist aus wie ein traditioneller Rippenheizkörper, damit der Ölradiator mehr Wärme in den Raum abgeben kann. Durch diese Heizrippen ist die Oberfläche des Heizgeräts größer. Die Heizstufen des Radiators und damit die erwünschte Temperatur können über ein Thermostat oder einen Regler eingestellt werden – bei manchen Modellen auch via Fernbedienung. Die Zusatzheizung ist meist mit Rollen ausgestattet und dadurch sehr mobil.
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Beim Prinzip der Konvektion, auch als Wärmeströmung oder Wärmemitführung bezeichnet, wandert die Energie von einem Ort höherer Temperatur mit der erwärmten Materie zu einem Ort niedrigerer Temperatur. Der Energietransport ist also - im Gegensatz zur Wärmeleitung und Wärmestrahlung - mit dem Transport eines Trägermediums verbunden. In der Regel ist dieses Medium eine Flüssigkeit (z.B. Thermoöl) oder ein Gas. Darin sind die Teilchen des Mediums räumlich frei beweglich.
Vorteile und Nachteile von Ölradiatoren
Klassischerweise sind Ölradiatoren Notfallheizungen oder Zusatzheizungen, denn als alleinige Heizungsanlage im Dauerbetrieb eignen sich die mobilen Heizungen nicht. Häufige Einsatzgebiete für die Radiatoren sind daher der Wintergarten, Kellerräume, Hobbyräume, das Gartenhaus oder andere Räume, in denen punktuell geheizt werden soll. Welche Vorteile und welche Nachteile die Ölradiatoren dabei mit sich bringen, haben wir in der folgenden Tabelle für Sie zusammengefasst:
Vorteile | Nachteile |
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Auswahl und Kauf eines Ölradiators: Was gibt’s zu beachten?
Zu kaufen gibt es Ölradiatoren sowohl im Internet als auch im Elektrofachhandel. Wenn Sie überlegen, einen mit Thermoöl betriebenen Radiator zu erwerben, spielt zuerst der Raum, in dem das Heizgerät stehen soll, eine wichtige Rolle. Dieser bestimmt die weiteren Kriterien wie zum Beispiel die Größe und damit die Heizleistung des Radiators.
Ölradiatoren haben eine Leistung zwischen 500 und 3.000 Watt und meist 10 bis 13 Rippen – wobei es auch kleinere Öl-Konvektoren mit weniger Rippen gibt. Nicht alle Ölradiatoren können im Badezimmer oder in feuchten Kellerräumen zum Heizen benutzt werden. Planen Sie, ein Gerät in feuchtem Umfeld einzusetzen, achten Sie darauf, dass das Heizungssystem vom Hersteller dafür ausgelegt ist.
Achten Sie beim Kauf der mobilen Elektroheizung darauf, dass das CE-Zeichen vorhanden ist. Die Bedienungsanleitung sollte in Ihrer Muttersprache vorliegen. Anhand der Angaben zur Spannungsart (meist 50 Hertz), der Versorgungsspannung (230 bis 240 Volt) und der Leistungsaufnahme des Geräts in Watt beziehungsweise der Stromaufnahme in Ampere können Sie den Bedarf des Gerätes und letztlich dessen laufende Kosten einordnen. Denn: Wichtigster Kostenfaktor eines Ölradiators ist nicht der Gerätepreis, sondern der Strompreis.
Wenn Sie Kinder oder Haustiere haben, ist es außerdem ratsam, beim Kauf eines Ölradiators darauf zu achten, dass er einen Kippschutz, einen sogenannten Neigungssensor hat. Der Kippschutz unterbricht die Stromzufuhr sofort, wenn der Radiator umgestoßen oder auf eine ungeeignete Oberfläche gestellt wird. Auch sollte der Ölradiator über einen Überhitzungsschutz, also eine automatische Abschaltfunktion, verfügen, die im Falle einer Überhitzung das Heizgerät sofort ausschaltet und einen Brand verhindert.
Über ein Thermostat verfügen die meisten Modelle. Komfortabel ist es, wenn Sie den Ölradiator nicht nur über Schalter sondern via Fernbedienung oder Hersteller-App steuern können. Hochwertige Modelle lassen sich auch in Smart-Home-Systeme integrieren und punkten mit integrierter Zeitschaltuhr sowie Frostschutzwächter und stufenlosem Leistungsschalter.
Sicherheit geht vor bei Installation und Betrieb Ihres Ölradiators
Die meisten Ölradiatoren können ganz einfach installiert werden, indem einfach der Stecker des Netzteils in die Steckdose gesteckt wird. Sollte das Modell, das Sie gekauft haben, kein reguläres Netzteil haben, benötigen Sie einen Elektriker, um den Radiator anzuschließen.
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Verlängerungskabel, Mehrfachsteckdosen und Kabeltrommeln sollten möglichst nicht benutzt werden, um Radiatoren an den Strom anzuschließen.
Sie sollten beim Aufstellen des Ölradiators darauf achten, dass Sie einen Meter Platz zur Wand und Möbelstücken frei lassen. Niemals sollten Sie eine Tür mit einem Radiator blockieren. Sollte der Ölradiator Feuer fangen, versperrt er den Ausgang. Bei der Nutzung der Elektroheizung sollten Sie bedenken, dass die Heizelemente noch eine Stunde nach Ausschalten des Radiators die Wärme aus dem Thermoöl nach außen abgeben und die Temperatur direkt am Öl-Konvektor selbst nur langsam zurückgeht.
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Ist der Ölradiator in die Jahre gekommen und erhitzt mit seinem Thermoöl die Heizelemente nicht mehr richtig, kann er auf dem Wertstoffhof abgegeben, oder von einer örtlichen Recyclingfirma abgeholt werden.
Die Kosten eines Ölradiators
Leistung und Ausstattung des Ölradiators bestimmen seinen Anschaffungspreis. Grob gesagt, je mehr Heizrippen, desto teurer ist das Gerät. Mit jeder weiteren Funktion steigt der Preis. Günstige Ölradiatoren sind bereits für rund 30 Euro zu haben. Markenprodukte mit gehobener Ausstattung können aber bis zu 200 Euro kosten.
Größter Kostenfaktor einer solchen Elektroheizung sind allerdings die Betriebskosten. Sprich der Stromverbrauch. Bei einer Leistungsaufnahme von 1.000 bis 2.500 Watt braucht ein Ölradiator mit einer Leistung von zwei Kilowatt, der jeden Tag zwei Stunden eingeschaltet ist, rund 28 Kilowattstunden Strom in einer Woche. Je nach eingestellter Stufe kann das variieren. Bei einem durchschnittlichen Kilowattpreis von 0,42 Euro (Stand Januar 2024) sind die wöchentlichen Stromkosten in Höhe von 11,76 Euro, also im Monat 47,04 Euro.
Läuft ein Ölradiator mit 2.000 Watt an Leistung für sechs Stunden am Tag, liegt der Stromverbrauch bei zwölf Kilowattstunden. Bei einem Preis von 0,42 Euro pro Kilowattstunde ergibt das 5,04 Euro am Tag, folglich 35,28 Euro in der Woche also 141,12 Euro Betriebskosten für den Ölradiator im Monat. Mit Blick auf die Stromkosten wird klar, warum die mobilen Geräte nur als Zusatzheizung geeignet sind.