Ölradiator: So hoch ist der Stromverbrauch

Mobile Ölradiatoren erwärmen das Thermoöl in ihrem Inneren mit Strom, die Kosten hängen letztlich also auch vom Strompreis ab.
Mobile Ölradiatoren erwärmen das Thermoöl in ihrem Inneren mit Strom, die Kosten hängen letztlich also auch vom Strompreis ab. GettyImages / Chris Cantón

Ein Ölradiator vereint die Funktionen und Heizleistung einer Elektroheizung mit der Flexibilität einer mobilen Zusatzheizung. Knackpunkt ist häufig der Stromverbrauch. Wie hoch der bei einer mobilen elektrisch betriebenen Ölheizung ist, lesen Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ölradiatoren verfügen im Inneren über Thermoöl, das mittels Heizelementen erwärmt wird.

  • Die Beheizung eines Raumes erfolgt durch Konvektions- und Strahlungswärme.

  • Empfehlenswert sind Radiatoren für temporäres Heizen in Räumen ohne dauerhafte Beheizung.

  • Der Leistung von Ölradiatoren liegt bei etwa 800 bis 2.500 Watt und der Stromverbrauch bei etwa 0,8 kWh bis 2,5 kWh.

  • Die Kosten sind letztlich direkt an den Strompreis gebunden.

Ölradiator: So funktioniert die Elektroheizung

Ölradiatoren erinnern optisch an einen Rippenheizkörper. Je mehr Rippen das Heizgerät besitzt, desto größer ist die Oberfläche, die Wärme angibt. In der Regel verfügen Ölradiatoren über Rollen, da die elektrischen Geräte in erster Linie als mobile Heizung konzipiert sind. Im Gegensatz zum klassischen Rippenheizkörper fließt im Inneren des Ölradiators kein Wasser. Das Gerät ist mit einem thermischen Öl, auch als Thermoöl bezeichnet, gefüllt, das Wärme besser speichert als Wasser.

Die elektrischen Heizelemente im Inneren des Ölradiators erwärmen dieses Thermoöl. Zunächst wird die Wärme an das Gehäuse und dann über die Oberfläche der Rippen des Radiators an die Umgebung weitergegeben. Ein Ölradiator kombiniert so das Heizen mittels zweier Wärmearten: Konvektionswärme und Strahlungswärme. Strahlungswärme kennt man am ehesten von Infrarotheizungen. Hier wird nicht der Raum als solcher beheizt. Vielmehr erwärmt die Strahlung Oberflächen von Körpern und Gegenständen.

Im Gegensatz zu Strahlungswärme entsteht bei der Konvektion Wärme durch einen Energietransport innerhalb eines Trägermediums wie Gas oder oder Flüssigkeit (z.B. Thermoöl). Die Energie wandert von einem Ort höherer Temperatur mit der erwärmten Materie zu einem Ort niedrigerer Temperatur. Daher bezeichnet man Konvektion auch als Wärmeströmung oder Wärmemitführung. Rein technisch gesehen und grob vereinfacht handelt es sich also sowohl bei einem Heizlüfter als auch einem Ölradiator um einen Konvektor.

Die Regelung der gewünschten Temperatur erfolgt über ein Thermostat, sodass sich das Gerät automatisch ein- und ausschaltet, sobald die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist beziehungsweise unterschritten wird. Einige Geräte verfügen auch über Thermostate, dies sich in ein Smart Home System integrieren lassen. Weitere Funktionen sind beispielsweise ein Überhitzungsschutz sowie eine Zeitschaltuhr, mit der sich der Dauerbetrieb und somit die Betriebskosten steuern lassen.

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Eine Sonderform des Ölradiators sind Kombigeräte, die zusätzlich zu den Heizelementen mit Thermoöl auch ein integriertes Gebläse, also einen Heizlüfter, besitzen. Mithilfe dieses Gebläses erwärmt sich die Raumluft deutlich schneller, da die Zeit, bis das Öl warm ist und seine Wärme wieder abgeben kann, überbrückt wird und das Gebläse die warme Luft schneller im Raum verteilt.

Einsatzbereiche eines Ölradiators

Ölradiatoren eignen sich vor allem für einen temporären Einsatz in Räumen, die nicht permanent beheizt werden sollen, beispielsweise die Kellerwerkstatt, den Hobbyraum, das Gartenhaus, den Wintergarten oder die Garage. Sie eignen sich aber auch zur Unterstützung, wenn die Heizleistung der im Raum vorhandenen Heizung nicht ausreichend ist. Manche Radiatoren verfügen auch über ein Frostwächterprogramm. Ein Einsatz in Räumen, deren Temperatur nicht unter Null fallen darf, ist dann ebenfalls möglich. Er schaltet sich dann ein, sobald es im Raum zu kalt wird und sorgt so dafür, dass es nicht gefriert.

Ölradiatoren: Stromverbrauch

Wie bei allen elektrischen Geräten ist der Stromverbrauch beeinflussbar. Die beiden größten Faktoren sind dabei die Laufzeit und die im Betrieb gewählte Stufe. Ein Einsatz im Dauerbetrieb auf höchster Stufe verbraucht beispielsweise deutlich mehr Strom als ein stundenweiser Einsatz auf mittlerer Stufe. Weitere Faktoren sind die Größe des zu heizenden Raumes sowie dessen Isolierung. Je weniger Wärme durch Wände, Türen und Fenster entweichen kann, desto weniger Energie muss durch den Ölradiator bereitgestellt werden. Dadurch kann er auf einer niedrigeren Stufe oder mit geringerer Laufzeit betrieben werden. Letztendlich hängen die Kosten natürlich auch vom jeweiligen Strompreis ab.

Berechnung des Stromverbrauchs

Die Leistung ist bei Heizungen immer in Watt angegeben, zum Beispiel 2.000 Watt. Je nach Anzahl der einstellbaren Stufen ist eine Drosselung der maximalen Heizleistung auf etwa 800 und 1.250 Watt üblich. Der Stromverbrauch errechnet sich aus der eingestellten Leistung und der Betriebszeit.

Bei einer Leistung von 1.000 Watt für eine Dauer von einer Stunde beträgt der Stromverbrauch 1.000 Watt x 1 Stunde = 1.000 Wh oder auch 1 kWh. Bei einer Laufzeit von zwölf Stunden beträgt der Stromverbrauch dann 12 kWh. Läuft ein Ölradiator mit einer Leistung von 2.000 Watt dagegen im Dauerbetrieb 24 Stunden am Stück, so beträgt der Stromverbrauch pro Tag 2.000 Watt x 24 h = 48 kWh. Bei einem Preis von 30 Cent pro Kilowattstunde entspricht dies täglichen Stromkosten von 48 kWh x 0,30 Euro = 14,40 Euro. Besitzt der Radiator einen integrierten Heizlüfter, wirkt sich dieser zusätzlich auf den Verbrauch und damit die Stromkosten aus. Die Leistung der integrierten Heizlüfter liegt oft im Bereich von etwa 500 Watt.

Vor diesem Hintergrund wird klar, warum sich die Anschaffung eines Ölradiators für den Dauerbetrieb trotz der überschaubaren Gerätekosten in der Regel nicht lohnt.

Durchschnittlicher Stromverbrauch und Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu anderen elektrischen Heizsystemen

Alternative Heizsysteme sind elektrische Konvektor-Heizungen, Infrarotheizungen, reine Heizlüfter, Heizstrahler oder auch Heizkörper mit integriertem Heizstab. Je nach Einsatzzweck der jeweiligen Heizung ist eine Leistung von 300 bis 2.500 Watt üblich. Insbesondere Heizkörper werden oft im Bad als Handtuchwärmer oder Zusatzheizung eingesetzt und dienen nicht der alleinigen Beheizung des Raumes. Eine niedrigere Leistung ist daher ausreichend.

Heizsystem

Maximale Leistung

Maximaler Stromverbrauch
pro 24 Stunden

Heizlüfter, klassischer Konvektor

2.000 Watt

48 kWh

Ölradiator

2.000 Watt

48 kWh

Kombi-Ölradiator

2.000 Watt + 500 Watt

60 kWh

Heizstrahler

2.000 Watt

48 kWh

Heizkörper mit Heizstab

300 bis 1.200 Watt

7,2 bis 28,8 kWh

Infrarotheizung

ab 300 Watt

Ab 7,2 kWh

Ein Ölradiator verbraucht damit ähnlich viel Strom wie alternative Elektroheizungen. Gegenüber anderen Elektroheizungen ist seine Mobilität ein großer Vorteil: Alles was Sie für den Betrieb benötigen ist eine Steckdose. Je nach Hersteller sind Mindestabstände zu Wänden oder Möbeln einzuhalten. Vermeiden Sie es jedoch, die Reichweite des Radiators durch ein Verlängerungskabel oder eine Mehrfachsteckdose zu erhöhen. Ein weiterer Vorteil: Die mobilen Heizgeräte sorgen für eine schnelle Wärmeentwicklung und -verteilung im Raum.

Geräte ohne Heizlüfterfunktion sind zudem sehr leise und es wird kaum Staub in der Luft verteilt. Letzteres ist etwa ein Nachteil von Heizlüftern, der besonders Allergiker betrifft. Einen generellen Nachteil von Elektroheizungen – den vergleichsweise hohen Stromverbrauch und dadurch die Abhängigkeit vom Strompreis – können Sie unter Umständen mit einer Photovoltaikanlage ausgleichen.

Ein Nachteil des Ölradiators ist das umweltschädliche Thermoöl. So muss ein Radiator, gibt er mal den Geist auf, auf dem Wertstoffhof fachgerecht entsorgt werden, damit das thermische Öl nicht in die Umwelt gelangt. Pluspunkt der kompakten Geräte ist wiederum der überschaubare Anschaffungspreis. Je nach Leistung geht es bei etwa 30 Euro los. Einzig Heizlüfter sind günstiger und bereits ab etwa 15 Euro erhältlich.