10 gute Tipps fürs Online-Dating

Was man bei Partnervermittlungen und Singelbörsen beachten sollte

Wer beim Online-Dating einige Tipps beherzigt, ist auf der sicheren Seite. (Bild: Getty Images)
Wer beim Online-Dating einige Tipps beherzigt, ist auf der sicheren Seite. (Bild: Getty Images)

Wann ist die beste Zeit sich zu verlieben? Richtig – eigentlich immer. Aber im Frühling steigt bei vielen Menschen einfach die Lust darauf. Passend dazu haben wir zehn Tipps, die man beim Online-Dating beachten sollte, damit es mit den wunderbaren Frühlingsgefühlen auch ohne Vertragsstress und Ärger klappt.

Auf die Frage, wie man sich eigentlich kennengelernt hat, antworten Paare immer häufiger: "Übers Internet." Die Partnersuche über Apps oder Dating-Plattformen ist heutzutage völlig normal. Außerdem fällt es vielen Menschen leichter, den ersten Schritt zu machen, wenn man sich erst einmal online kennenlernt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass sich meist auf Anhieb erkennen lässt, nach was der andere auf der Suche ist – feste Partnerschaft, Freundschaft oder ein Abenteuer.

Wer sich bei Portalen fürs Online-Dating anmeldet, sollte aber auch seine Rechte kennen. Hier kommen zehn wichtige Tipps, die vor Betrug und Vertrags- sowie Kostenfallen schützen.

Blick ins Impressum

Wie beim Einkaufen im Internet gilt auch fürs Anmelden bei Internetseiten für Singles, dass man wissen sollte, bei welchem Anbieter man sich da eigentlich anmeldet. Schließlich gibt man Daten auf dem Portal frei und geht auch einen – meist kostenpflichtigen – Vertrag ein. Um rauszufinden, mit welchem Vertragspartner man es zu tun hat, gilt es vor der Anmeldung einen Blick aufs Impressum zu werfen, rät die Verbraucherzentrale.

Das ist wichtig, wenn es etwa um Rückzahlungen geht. "Bedenken Sie: Sitzt der Anbieter im Ausland, ist es häufig mühsamer, Rückzahlungsansprüche durchzusetzen", so die Verbraucherschützer. Das gelte vor allem dann, wenn ein Unternehmen seinen Sitz außerhalb der Europäischen Union, etwa in der Schweiz oder in der Türkei habe.

Testangebote und kostenlose Mitgliedschaften

Die Verbraucherzentrale empfiehlt, bei Testangeboten und kostenlosen Mitgliedschaften vorsichtig zu sein: "Die Registrierung zur kostenfreien Mitgliedschaft ermöglicht in diesem Fall noch keinen Austausch mit anderen Partnersuchenden und ist für Sie daher letztlich unnütz. Lediglich der Betreiber des Portals profitiert, denn schon im Rahmen der Registrierung müssen Sie persönliche Angaben machen."

Genau hinschauen sollte man auch bei besonders günstigen Testangeboten wie "1 Euro für 14 Tage". Denn wer nicht rechtzeitig kündigt, schließt oft automatisch eine sehr teure und langfristige Mitgliedschaft ab, warnen die Verbraucherschützer.

Der Unterschied zwischen Partnervermittlung und Singlebörse

Bei einer Singlebörse durchforsten Nutzer selbst die Profile anderer und machen sich auf die Suche nach einem Partner. Bei Partnervermittlungen dagegen übernimmt das der jeweilige Anbieter. Bei der Anmeldung führt eine Partnervermittlung in der Regel eine Persönlichkeitsanalyse durch. In meist sehr umfangreichen Fragebögen geben Interessenten an, welche persönlichen Vorlieben sie haben und was für sie in einer Beziehung wichtig ist. Der Anbieter vergleicht das erstellte Profil mit anderen und schlägt dann passende Partner vor.

Lieber kurze Laufzeit wählen

Mengenrabatt – den bieten auch viele Partnervermittlungen im Internet. Wer eine lange Laufzeit wählt, zahlt monatlich weniger. Blöd nur, wenn man nach kurzer Zeit merkt, dass die Plattform nicht den Erwartungen entspricht. Die Experten raten deshalb, erst mal eine kurze Laufzeit zu wählen.

Auch bei Online-Portalen gilt das Widerrufsrecht

Wer einen Vertrag bei einem Online-Portal geschlossen hat, kann ihn innerhalb von 14 Tagen widerrufen. Das gilt auch, wenn einem das Angebot nicht zusagt. Die Verbraucherzentrale rät, den Widerruf per Einwurf-Einschreiben abzuschicken. "Fordert die Partnervermittlung im Falle des Widerrufs einen (hohen) Wertersatz, zahlen Sie diesen nicht, sondern lassen Sie sich rechtlich beraten", so die Verbraucherschützer.

Infografik: Partnersuche auf der ganzen Welt | Statista
Infografik: Partnersuche auf der ganzen Welt | Statista

Kündigungsfristen beachten

Die meisten Verträge bei Dating-Plattformen haben eine Mindestvertragslaufzeit. Für Verträge, die nach März 2022 geschlossen wurden, gilt: Verlängert sich der Vertrag automatisch nach Ablauf der Mindestlaufzeit, kann er mit einer Kündigungsfrist von einem Monat gekündigt werden.

Moderatoren und Controller – Fake-Profile erkennen

Erfolgsgarantien gibt es beim Online-Dating natürlich nicht. Für den Fall, dass es mit den Kontakten nicht gleich klappt, arbeiten einige Portale mit Tricks, damit Mitglieder möglichst lange angemeldet bleiben und zahlen. Sie setzen sogenannte Controller, Moderatoren oder Animateure ein. Das sind bezahlte Mitarbeiter, die mit Kunden chatten, aber nicht für Treffen zur Verfügung stehen.

Laut einem Urteil des Landgerichts Berlin müssen Dating-Portale deutlich auf solche Fake-Profile hinweisen (Az.: 16 O62/21). Wenn es fiktive Profile gibt, ist das in vielen Fällen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) vermerkt. Laut dem Urteil müssen Portale aber auch bei der Registrierung darauf hinweisen, dass es sich um einen "moderierten Dienst" handelt.

Infos zum Datenschutz beachten

Wer liest schon gerne Kleingedrucktes? Doch um sich abzusichern, sollte man einen Blick aufs Thema Datenschutz werfen. Manche Anbieter räumen sich dort das Recht ein, angelegte Profile und Daten auch auf anderen Portalen zu nutzen. Finger weg, rät die Verbraucherzentrale für einen solchen Fall: "So wäre es möglich, dass das von Ihnen auf einer Singlebörse angelegte Profil auch auf einer Erotikplattform zu finden ist, bei der Sie sich nie angemeldet haben."

Vor Betrügern schützen

Immer wieder sind auf Flirtportalen auch Betrüger unterwegs. Die versuchen Chatpartner dazu zu bringen, pikante Fotos und Informationen zu verschicken, um sie anschließend damit zu erpressen. Vorsicht ist auch bei intimen Videoanrufen geboten, die Betrüger aufzeichnen können. Deshalb gilt grundsätzlich: Intime Bilder und Infos besser nicht an Fremde schicken.

Nach Vertragsende Daten löschen lassen

Nach Vertragsende sollten auch alle persönlichen Daten von der jeweiligen Plattform verschwinden. Die Verbraucherzentrale rät, den Anbieter ausdrücklich dazu aufzufordern und sich die Löschung schriftlich bestätigen zu lassen.

Von all den Regeln sollte sich aber niemand abschrecken lassen. Denn grundsätzlich gilt für die Online-Partnersuche: Auch wenn man so manches Portal kritisch betrachten und auf seine Rechte achten sollte, stehen die Chancen doch sehr gut, interessante Bekanntschaften zu machen und – wer weiß – vielleicht sogar die ganz große Liebe zu finden.