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10 Mythen zum Sommer – das steckt wirklich dahinter

Bei vielen Mythen rund um die warme Jahreszeit gibt es Klärungsbedarf. (Symbolbild: Getty Images)
Bei vielen Mythen rund um die warme Jahreszeit gibt es Klärungsbedarf. (Symbolbild: Getty Images)

Bekommt man wirklich Bauchschmerzen, wenn man mit vollem Magen schwimmen geht? Hilft Quark gegen Sonnenbrand? Und werden Mücken tatsächlich von Licht angelockt? Zehn weitverbreitete Mythen rund um die heiße Jahreszeit kommen nun auf den Prüfstand: Was ist wahr und was nicht?

1. Gibt es eine „gesunde Bräune“?

Nein! „Gebräunt zu sein ist nach wie vor ein Schönheitsideal – dabei gibt es die gesunde Bräune nicht“, sagt Oberärztin Jessica Hassel vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg gegenüber der „Welt“. Demnach zeige die Bräune der Haut, dass das Organ geschädigt wurde und versucht, sich zu schützen.

Solche Schäden werden langfristig gespeichert. Besonders schwere Sonnenbrände und Sonnenbrände in der Kindheit führen im Laufe des Lebens zu einem erhöhten Hautkrebsrisiko. Sonnenschutz ist also oberstes Gebot im Sommer! Daher gilt: Spätestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad unbedingt Creme auftragen. Die Mittagssonne sollte gänzlich vermieden werden.

2. Wenn man schon braun ist, muss man sich nicht mehr eincremen

Falsch! Zwar bietet die Bräunung der Haut tatsächlich einen natürlichen Schutz vor langwelligen UVA-Strahlen. Doch eine kontinuierliche Bestrahlung der Haut führt zu größeren Schäden. Für Sonnenbrand ist die energiereiche UVB-Strahlung der Sonne verantwortlich. Gegen diese kurzwelligen Strahlen kann sich die Haut nicht selbst schützen. Ein „Vorbräunen“ im Solarium vor dem Strandurlaub hilft der Haut also keineswegs. Die Behandlung schädigt den Körper nur zusätzlich.

3. Im Schatten wird man gesünder braun

Richtig! Die Sonnenstrahlen werden durch die Umgebung reflektiert und bräunen die Haut langsamer und schonender. Trotzdem ist Sonnenschutz unerlässlich, da UVB-Strahlen nach wie vor die Haut schädigen können.

4. Milchprodukte lindern Sonnenbrand

Richtig! Wenn die Haut sich rot färbt und juckt, ist es zu spät: Der Sonnenbrand ist da. Als bewährtes Hausmittel gilt der Quarkwickel. Und tatsächlich: Als Erste Hilfe gegen gereizte Haut eignen sich Milchprodukte wie Quark, Joghurt oder Buttermilch ausgezeichnet. Aber Achtung: Milchprodukte enthalten Bakterien, die nicht in offene Wunden gelangen sollten, da sie zu Entzündungen führen können!

Auch andere Sofortmaßnahmen verschaffen bei Sonnenbrand Abhilfe. So ist auch eine kühle Dusche mit klarem Wasser hilfreich. Das Wasser darf aber nicht zu kalt sein, da die Abwehrmechanismen der Haut dadurch herabgesetzt werden können.

Lieber im Schatten sonnen. (Symbolbild: Getty Images)
Lieber im Schatten sonnen. (Symbolbild: Getty Images)

5. Als Getränk und beim Duschen: Hilft kaltes Wasser bei Hitze?

Es kommt darauf an. An besonders heißen Tagen suchen viele Menschen die Erfrischung durch den Griff zum eisgekühlten Wasser. Doch die meisten Experten raten davon ab. So würden sich die Blutgefäße verengen, was zur zusätzlichen Erhitzung des Körpers führe. Besser sei lauwarmes Wasser, das ohne körpereigene Temperaturregulierung aufgenommen und verarbeitet werden könne.

Der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop gibt sich gegenüber „Spiegel Online“ gelassen. Man solle einfach trinken, wozu man Lust habe. Denn lauwarmes Wasser zu trinken, mache oftmals nur „unglücklich“. Wenn man sich zu etwas zwingt, was man nicht möchte, sinkt die Laune. Es fehle außerdem an wissenschaftliche Beweisen, dass kaltes Wasser tatsächlich schlechter gegen Hitze helfe als lauwarmes.

Und wie sieht es beim Duschen aus? Tatsächlich hat das Duschen mit kühlem Wasser viele positive Effekte. So hilft die eiskalte Dusche, Feuchtigkeitsverlust vorzubeugen, da sich die Hautzellen zusammenziehen. Das ist gerade im Sommer wichtig für eine gesunde Haut.

6. Bekommt man Bauchschmerzen, wenn man mit vollem Magen ins Wasser geht?

Nein. Beim Schwimmen drückt das Wasser zwar von außen auf den Bauch, wodurch sich dieser nach dem Essen besonders voll anfühlen kann. Gefährlich ist das Baden mit vollem Bauch statistisch gesehen jedoch nicht und Schmerzen ruft es auch nicht hervor, wie amerikanische Forscher schon 1968 in einem Experiment bewiesen haben.

Trotzdem rät die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) weiterhin: „Gehe niemals mit vollem oder ganz leerem Magen ins Wasser.“ Warum? „Medizinisch und wissenschaftlich gibt es dafür keine Begründung”, erklärt DLRG-Pressesprecher Achim Wiese gegenüber „Spiegel Online“, „wir wissen aber, dass gerade Kinder beim Spielen häufig Wasser schlucken.” In Verbindung mit einem vollen Magen könne dies zu Übelkeit und Erbrechen führen. „Dann kann es vielleicht etwas gefährlich werden”, führt Wiese aus, „das ist aber der einzige Grund, warum wir das in unseren Regeln gelassen haben.” Beim Schwimmen mit leerem Magen droht ein schnellerer Energieverlust – die Kraft kann plötzlich nachlassen und das kann gefährlich werden.

7. Wassertrinken und Kirschen essen verursacht Bauchschmerzen

Nein. Dass Wassertrinken nach dem Verzehr von Kirschen zu Bauchschmerzen führt, wird von den meisten Medizinern heute als Mythos bezeichnet. Früher ging man davon aus, dass die natürlicherweise auf der Sommerfrucht vorkommenden Hefepilze im Magen zu gären beginnen, wenn die Magensäure durch Wasser verdünnt wird. Doch dass es früher zu Bauchschmerzen kam, dürfte eher an der geringen Qualität des Wassers gelegen haben, in welchem ebenso entsprechende Hefepilze vorkamen.

8. Klimaanlagen können krank machen

Stimmt. Tatsächlich können Klimaanlagen Krankheitssymptome hervorrufen. Insbesondere ist die künstliche Zirkulation der Luft ein Problem, wenn im Belüftungssystem feuchte Stellen für die Vermehrung von Bakterien sorgen. Im Jahr 2003 veröffentlichte die medizinische Fachzeitschrift „The Lancet“ eine Studie, wonach Atemwegserkrankungen von Büroangestellten deutlich verringert werden konnten, wenn permanent feuchte Stellen im Lüftungssystem bestrahlt und ausgetrocknet wurden.

Auch kann die Funktionsweise von Klimaanlagen zur Austrocknung der Schleimhäute führen, wodurch Viren leichteren Zugang haben: Die Maschine saugt Luft ein und pustet sie gekühlt wieder aus. Kühle Luft enthält jedoch weniger Feuchtigkeit als warme, wodurch auch Nasen und Augen auf Dauer austrocknen.

9. Licht lockt Mücken an

Falsch. Katrin Koch, Beraterin des Naturschutzbundes Berlin sagt: „Mücken reagieren nicht auf Licht, sondern auf Gerüche.“ Die Blutsauger kommen also nicht ins Schlafzimmer, wenn bei geöffnetem Fenster abends noch ein Buch gelesen wird. Angelockt werden die Insekten durch Körperwärme, Schweiß und andere Ausdünstungen des Menschen. „Das ist ganz individuell“, versichert Koch gegenüber Yahoo.

Mücken im Schlafzimmer sind besonders lästig. Doch die Blutsauger kommen nicht wegen des Lichts. (Symbolbild: Getty Images)
Mücken im Schlafzimmer sind besonders lästig. Doch die Blutsauger kommen nicht wegen des Lichts. (Symbolbild: Getty Images)

10. Kerzen halten Wespen fern

So einfach ist das nicht. Wespen reagieren, wie viele Insekten, besonders empfindlich auf Gerüche. Produkte, die jedoch darauf abzielen, die Tierchen durch Gerüche fernzuhalten, sind nach Meinung vieler Experten nicht besonders effektiv. Naturschutzexpertin Katrin Koch hält außerdem wenig von chemischen Geruchsprodukten, die Insekten auf Abstand halten sollen.

Sinnvoller seien „Ablenkungsfütterungen“. So könnten Wespen etwa durch ein Schälchen Marmelade oder andere Süßigkeiten in einen abgelegenen Bereich gelockt werden, wo sie nach Herzenslust schlemmen können, ohne eine Gefahr für Menschen darzustellen. Auf Dauer könnten die Tiere auf diese Weise sogar konditioniert werden und in Zukunft nur noch diesen Ort aufsuchen: Eine Win-win-Situation.

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