2019: Das waren die 6 verrücktesten Studien des Jahres

Verrückte Katzenfrauen, schmutzige Geldscheine und heiße Hoden: Auch im vergangenen Jahr haben internationale Wissenschaftler Untersuchungen zu Themenkomplexen angestellt, deren Sinnhaftigkeit mal mehr, mal weniger offensichtlich erscheint.

Anscheinend sind Katzenbesitzer nicht einsamer oder verrückter als andere Tierliebhaber. (Bild: Getty Images)
Anscheinend sind Katzenbesitzer nicht einsamer oder verrückter als andere Tierliebhaber. (Bild: Getty Images)

1. Bye Bye, verrückte Katzenfrau

Die "verrückte Katzenfrau" als Klischee der einsamen und eben verrückten Katzenbesitzerin, wie man sie aus Serien wie "How I Met Your Mother", "The Office" oder auch in Gestalt der Katzen werfenden Eleanor Abernathy aus "Die Simpsons" kennt, gibt es in der Realität anscheinend nicht. Wissenschaftler der University of California sind in einer Studie mit über 500 Haustierbesitzern Fragen zum geistigen Zustand von Tierbesitzern nachgegangen und wollten auch herausfinden, ob diese unter sozialen Problemen wie Einsamkeit leiden. Das ernüchternde Ergebnis: Katzenbesitzer unterscheiden sich nicht von anderen Haustierhaltern, das Stereotyp der Katzenfrau lässt sich nicht empirisch belegen.

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2. Wie schmutzig sind Geldscheine?

Sie gehen von ungewaschener Hand zu ungewaschener Hand, fallen gerne mal auf den Boden und werden nie sauber gemacht. Kein Wunder, dass Geldscheine wahre Eldorados für Bakterien und Keime aller Art sind. Der Heidelberger Universitätsprofessor Andreas Voß, Sohn Timothy und ihr Kollege Habip Gedik haben in einer Studie untersucht, welches Papiergeld aus welchem Land am besten geeignet ist, um gefährliche Bakterien weiterzuverbreiten.

Dafür wurden sie in der Kategorie Wirtschaft beim so kultigen wie klamaukigen Ig-Nobelpreis der Uni Harvard ausgezeichnet (ig steht für "ignorable", auf Deutsch "unwürdig"). In der Dankesrede verriet Timothy Voß so viel: "Geldscheine, die sich klebrig oder dreckig anfühlen, müssen nicht verseucht sein." Der US-Dollar und der rumänische Leu gehörten aber zu den schlimmsten Währungen. "Bei denen können wir euch nur einen Rat geben: Faltet sie zu Papierfliegern und werft sie gleich weg."

Dein Kind interessiert sich für Dinosaurier? Das ist Forschern zufolge ein gutes Zeichen. (Bild: Getty Images)
Dein Kind interessiert sich für Dinosaurier? Das ist Forschern zufolge ein gutes Zeichen. (Bild: Getty Images)

3. Schlaue Kinder interessieren sich für Dinosaurier

Wissenschaftler der US-Universitäten von Indiana und Wisconsin haben in einer Studie belegt, dass Kinder, die sich stark für spezielle Themengebiete wie Dinosaurier interessieren, intelligenter sind und aus ihrer Vorliebe weitere Vorteile ziehen können. Wer in jungen Jahren längst ausgestorbene Tierarten mit oft komplizierten Namen memorieren und auseinanderhalten kann, verfügt über Fähigkeiten wie eine erhöhte Ausdauer, eine hohe Aufmerksamkeit und über ein ausgeprägtes komplexes Denkvermögen. Zudem können sich entsprechende Kinder laut der 2019 online veröffentlichten Studie besser mit Problemen in ihrem späteren Leben auseinandersetzen.

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4. Pflanzen können "schreien"

Israelische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Pflanzen “schreien”, wenn sie unter Stress gesetzt werden. Die hochfrequenten Töne im Bereich von 20 bis 100 Kilohertz geben sie zum Beispiel von sich, wenn sie von Schädlingen befallen werden oder zu wenig Wasser haben, heißt es auf “biorxiv”, einem Pre-Print-Server für Biowissenschaften. Für ihr Experiment benutzten die Forscher verschiedene Tomaten- und Tabakpflanzen. Die Tomaten, die unter Trockenheit litten, “schrien” 35 Mal in der Stunde, wogegen die Tomaten mit Schädlingsbefall nur 25 Mal laut ihren Unmut äußerten. Den Tabakpflanzen dagegen setzten die Schädlinge mehr zu als das fehlende Wasser. Die Studienergebnisse sollen Landwirten dabei helfen, besser über den Gesundheitszustand ihrer Pflanzen informiert zu sein. Weitere Stressfaktoren könnten falsche Temperaturen oder ein zu hoher Salzgehalt des Bodens sein.

5. Ist ein Hoden heißer als der andere?

Ebenfalls durch die Verleihung des Ig-Nobelpreises 2019 bekannt wurde die Studie von französischen Fruchtbarkeitsexperten. Roger Mieusset und Bourras Bengoudifa beschäftigten sich mit der Frage, ob die ja doch ziemlich eng beieinanderliegenden Hoden unterschiedliche Temperaturen haben. Zur Beantwortung maßen sie die Temperatur der Hoden von Postboten und Busfahrern, die mal nackt und mal angezogen waren. Das Ergebnis: Der linke Hoden war tatsächlich etwas wärmer als der rechte. Warum das so ist, konnten sie nicht zweifelsfrei beantworten.

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Käse schmeckt anscheinend fruchtiger, wenn ihm beim Reifeprozess Hip-Hop serviert wird. (Bild: Getty Images)
Käse schmeckt anscheinend fruchtiger, wenn ihm beim Reifeprozess Hip-Hop serviert wird. (Bild: Getty Images)

6. Käse schmeckt besser, wenn er zu Hip-Hop reift

Ein Experiment hat gezeigt, dass Käse, der bei seiner Reifung Hip-Hop-Musik ausgesetzt ist, fruchtiger schmeckt. Die Quelle könnte verlässlich sein: Durchgeführt wurde das Experiment in der Schweiz und zwar von einem Käseproduzenten und der Hochschule der Künste in Bern. Insgesamt wurden neun Emmentaler Käselaibe beschallt und zwar mit fünf verschiedenen Musikrichtungen: Klassik, Ambiental, Techno, Rock und Hip-Hop. Heraus kam, dass die Geschmacksunterschiede "relativ klein" waren, der Hip-Hop-Laib konnte aber eine intensive fruchtige Note vorweisen.