2.500 nackte Freiwillige für Fotoprojekt in Sydney fotografiert

Ein New Yorker Fotograf hat tausende nackte Menschen am Bondi Beach fotografiert, um damit auf das Risiko von Hautkrebs aufmerksam zu machen.

Rund 2.500 nackte Menschen fotografierte der US-Fotograf Spencer Tunick am Wochenende in Sydney
Rund 2.500 nackte Menschen fotografierte der US-Fotograf Spencer Tunick am Wochenende in Sydney. Foto: Reuters / Loren Elliott

Rund 2.500 Menschen haben sich am Samstag am Bondi Beach im australischen Sidney zu einem besonderen Massen-Fotoshooting getroffen – und zwar nackt. Mit der Kunstaktion, die aktuell weltweit für Aufsehen sorgt, will der Fotograf auf die Gefahren durch Hautkrebs aufmerksam machen.

Nackt an berühmten Orten

Die Bilder sind beeindruckend: Tausende Menschen stehen am Strand, den Blick Richtung Meer gerichtet. Die Sonne steht tief und taucht alles in goldenes Licht. Die „Models“ recken dabei ihre Arme in die Luft, vollständig nackt. Verantwortlich dafür ist der New Yorker Fotograf Spencer Tunick, der bekannt ist für Nacktaufnahmen von großen Menschenansammlungen an berühmten Orten auf der ganzen Welt.

Dieses Mal ging es Tunick aber nicht nur um seine Kunst und die Natur, sondern um die Gefahr von Hautkrebs. Mit seinen Bildern möchte er für regelmäßige Checkups werben, die von Ärzt*innen durchgeführt werden und Hautkrebs schon in einem frühen und noch ungefährlichen Stadium entdecken können.

Bewusstsein für Vorsorge stärken

Im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagt Tunick dazu: „Wir haben hiermit die Chance, das Bewusstsein für regelmäßige Hautchecks zu steigern.“ Er fühle sich geehrt, mit seiner Kunst auch die Haut als „Schutzbarriere“ zu ehren.

Dafür hat der Fotograf am vergangenen Wochenende insgesamt rund 2.500 Freiwillige gefunden und sie am berühmten Bondi Beach der australischen Hauptstadt Sydney versammelt. Mit einem Megafon rief er ihnen dann Kommandos zu und setzte die Nackten so nach seinen Wünschen in Szene.

Australier*innen gefährdet

Kooperiert hat Tunick für die Aktion mit der Wohltätgikeitsorganisation Skin Check Champions, die unter anderem kostenlose Hautchecks anbietet. Auch der Zeitpunkt war präzise gewählt, weil er mit der australischen „National Skin Cancer Action Week“ zusammenfiel. In Australien kommt Hautkrebs überproportional häufig vor, rund 2.000 Menschen sterben jedes Jahr daran.

Tunick schreibt dazu auf Instagram: „Hautkrebs kommt in Australien 12-Mal häufiger vor als im globalen Mittel. Durchschnittlich erkranken zwei aus drei Australier*innen bis zu ihrem 75. Lebensjahr daran.“ Glücklicherweise jedoch könnten 98 Prozent der Fälle erfolgreich behandelt werden, wenn sie frühzeitig entdeckt würden.

Zahlreiche Verhaftungen

Wie CNN schreibt, hat Tunick bereits etwa 100 unterschiedliche Fotoaktionen mit nackten Models oder Freiwilligen an berühmten Orten der Welt realisiert. Allerdings nicht immer reibungslos. So wurde der Fotograf in der Vergangenheit wiederholt von lokalen Behörden verhaftet.

Dieses Mal ging es juristisch glimpflich für ihn aus und die Aktion kann, zumindest was die Aufmerksamkeit angeht, als Erfolg verbucht werden.

Im Video: Erstmals 2.500 Menschen nackt am Bondi Beach - einige der besten Bilder