3 Gehölze, die Sie im Herbst schneiden müssen
Sie wünschen sich vitale Bäume und Sträucher im Garten? Bei diesen drei Exemplaren lohnt sich der Griff zur Gartenschere im Herbst! Wir verraten, wie Sie die Gehölze richtig schneiden.
Ein fachgerechter Rückschnitt zum richtigen Zeitpunkt ist für die meisten Gehölze ein wichtiger Pflegebestandteil: Die Maßnahme kräftigt nicht nur die Pflanzen und bringt sie in Form, sie verbessert zudem je nach Art Blüte und Fruchtertrag. Deshalb verraten wir Ihnen im Folgenden drei Gehölze, bei denen Sie im Herbst das Gartenwerkzeug zücken sollten und geben Tipps, wie Sie sie wie ein Profi schneiden.
1. Walnuss
Bei der Walnuss (Juglans regia) müssen Hobbygärtner im Grunde nicht regelmäßig zur Schere greifen. Dennoch kann man im September oder Oktober, falls nötig, ihre ausladende Krone auslichten. Kappen Sie im Zuge dessen sowohl beschädigte, zu große, nach innen wachsende Äste als auch Konkurrenztriebe zum Mitteltrieb des Baumes. Würden Sie die Walnuss zu einem anderen Zeitpunkt ausputzen, würde sie über mehrere Tage hinweg aus der Schnittfläche tropfen. Der Grund: Die Walnuss zählt zu den blutenden Bäumen.
Walnuss-Besitzer wissen, dass die Bäume mit der Zeit eine stattliche Größe annehmen. Durch einen Schnitt lassen sie sich nicht auf Dauer im Wachstum beschränken. Wählen Sie daher im Voraus einen Standort im Garten aus, der genügend Platz bereithält. Tipp: Wer Triebe stets über einer Astgabel schneidet, verhindert struppige, besenartige Neuaustriebe.
2. Blaubeeren
Unter Blaubeeren oder Heidelbeeren fallen sowohl die heimischen Wald-Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) als auch die aus der Amerikanischen Blaubeere (Vaccinium corymbosum) entwickelten Kultur-Heidelbeeren. Letztere wachsen im Gegensatz zu den Wald-Heidelbeeren höher und besitzen weißes statt blaues Fruchtfleisch. Zudem sollten sie hin und wieder geschnitten werden, um den Fruchtertrag zu verbessern. Kultur-Heidelbeeren tragen die prächtigsten Früchte nämlich am einjährigen Holz. Wald-Heidelbeeren bringen hingegen kleine Beeren hervor, weshalb man sie besser gedeihen lässt.
Da die Fruchtbildung im Laufe der Zeit schwächer wird und an den älteren Trieben nur noch relativ kleine und saure Beeren wachsen, sollten Sie die Pflanzen spätestens ab dem vierten Jahr im Garten auslichten. Der perfekte Zeitpunkt dafür liegt im Oktober, da sich die Blaubeeren dann schon in der Ruhephase befinden, aber noch keine starken Fröste anstehen. Wer den Pflanzen später mit der Schere zu Leibe rückt, läuft Gefahr, dass die frisch geschnittenen Triebe zurückfrieren – mit einem Rückschnitt im Winter oder Frühjahr verzögern Sie den Austrieb der Blaubeeren.
So geht’s: Jegliche Zweige, die nach innen wachsen oder sich überkreuzen, beseitigen Sie. Zusätzlich kürzen Sie die abgetragenen Triebspitzen und kappen alle alten Triebe – zu erkennen an der verholzten, grau-braunen Rinde – dicht über dem Boden. Fünf bis acht junge Triebe mit glatter, grüner Rinde sollten nach dem Schnitt übrig bleiben.
3. Herbst-Himbeeren
Haben Sie Himbeeren (Rubus idaeus) im Garten, schneiden Sie jegliche abgetragenen Ruten bodennah ab. Damit schenken Sie ihnen Raum für neue Austriebe. Außerdem würden die Ruten sowieso absterben. Zwischen dem Schnitt von Herbst- und Sommer-Himbeeren gibt es aber feine Abweichungen: Bei Sommer-Himbeeren lässt man im Herbst die diesjährigen, fruchtlos gebliebenen Ruten stehen – diese blühen im kommenden Jahr. Im Gegensatz dazu schneidet man bei Herbst-Himbeeren im Herbst nach der Ernte alle Ruten dicht über dem Boden ab und lässt den Neuaustrieb im kommenden Jahr Blüten und Früchte bilden. Allgemein sind Himbeeren für ihr starkes Wachstum bekannt. Unser Tipp: Pflanzen Sie Himbeeren gleich zu Beginn an Rankhilfen wie Drahtspaliere und binden Sie die Triebe daran fest, um die langen Ruten im Zaum zu halten.