3 Gehölze, die Sie im September schneiden können
Es klingt vielleicht ungewöhnlich, doch auch im September sollten Sie die Gartenschere zücken. Einen Schnitt zu dieser Zeit belohnen diese 3 Gehölze mit gesundem Wuchs und vielen Früchten.
Zugegeben – der September gilt nicht als einer der klassischen Monate, in denen man den Gehölzen im Garten mit der Schere oder Säge zu Leibe rückt. Bei einigen Gehölzen hat dieser Schnitttermin aber einen Vorteil, denn wenn man sie im September schneidet, sind die Temperaturen noch warm genug, um die Schnittwunden schneller verheilen zu lassen. Schneiden Sie bei Laub abwerfenden Bäumen vor dem Blattfall aber generell nicht zu viele Äste ab, da diese noch auf bestimmte Reservestoffe angewiesen sind, die sie erst kurz vorher aus den Blättern in die Äste und Wurzeln verlagern.
Pflaumenbäume
Diese Tipps gelten für Pflaumenbäume (Prunus domestica) und deren Unterarten wie Mirabellen (Prunus domestica subsp. syriaca) oder Renekloden (Prunus domestica subsp. italica). Die Kronen von Pflaumenbäumen sollten genau wie beim Kernobst locker und gleichmäßig aufgebaut sein und regelmäßig ausgelichtet werden, damit sich immer wieder neues Fruchtholz bilden kann. Die Bäume bilden ihr Fruchtholz und damit auch die Blüten an den zwei- bis fünfjährigen Trieben, danach vergreisen diese. Schneiden Sie nach der Ernte überhängendes Fruchtholz ab beziehungsweise leiten Sie es auf einen jüngeren Seitentrieb ab und lichten Sie die Krone aus, indem Sie Wasserschosse, sich überkreuzende oder konkurrierende Äste abschneiden. Vermeiden Sie beim Schneiden größere Schnittwunden. Sie werden bei Pflaumenbäumen gerne von Pilzen befallen, die dann bis ins Holz vordringen können.
Schwach wachsende Apfelbäume
Bei Apfelbäumen (Malus domestica) richtet sich der Schnitttermin unter anderem nach dem Wuchsverhalten der einzelnen Sorten. Je wüchsiger ein Baum ist, desto später sollte man ihn schneiden. Oder früher, je nachdem, wie man es im Jahresverlauf betrachtet, denn wüchsige Sorten sollte man im Spätwinter schneiden. Für schwächer wachsende Sorten eignet sich der September nach der Ernte. Stark wachsende Apfelbäume würden nach einem Schnitt im Spätsommer oder Herbst im darauffolgenden Frühjahr besonders stark wieder austreiben. Deshalb schneidet man sie erst kurz vor Ende der Winterruhe. Der Schnitt im September sorgt für ausreichend Licht im Kroneninneren, sodass die Früchte im nächsten Jahr ordentlich ausreifen können. Schneiden Sie steil aufrecht oder nach innen wachsende Triebe ab und leiten Sie überaltertes Fruchtholz auf jüngere Triebe ab. Altes Fruchtholz erkennt man am überhängenden Wuchs und zahlreichen Verästelungen.
Weinreben
Weinreben (Vitis vinifera) sind kletternde Obstgehölze für Spaliere und andere Kletterhilfen und bilden ihre Blüten in der Regel an den im Frühjahr neu gebildeten Trieben. Mit einem Schnitt nach der Ernte im September fördern Sie wenige, aber dafür kräftige neue Triebe. Die Weinrebe soll sich im nächsten Jahr schließlich nicht mit der Ausbildung neuer Triebe verzetteln und dabei den Blüten- und Fruchtansatz vernachlässigen. Schneiden Sie daher Ende September die langen, abgeernteten Ranken zurück und lassen Sie dabei nur vier oder fünf Blätter hinter dem letzten erkennbaren Fruchtansatz stehen. Weinreben bilden ähnlich wie Tomaten sogenannte Geiztriebe in den Blattachseln. Werden diese Triebe sehr lang oder stehen dem Haupttrieb im Umfang in nichts nach, sollten Sie diese Triebe ebenfalls spätestens im September abschneiden, idealerweise aber schon früher in der Saison. Das hält die Weinrebe insgesamt fit, da sie weniger Energie in die Bildung im Prinzip nutzloser Äste stecken muss.