Die 8 schönsten Bibliotheken Deutschlands sind vor allem eines: beeindruckend
Bücher sind etwas Tolles – eh klar. Aber auch die Orte, an denen große Mengen von ihnen aufbewahrt werden, können etwas Magisches an sich haben – wie diese 10 sagenhaften Bibliotheken in Deutschland.
Traumhafter kann man Bücher nicht aufbewahren: Das sind die 8 beeindruckendsten Bibliotheken Deutschlands
Und wer mal in der Nähe der hier aufgeführten Bibliotheken ist, sollte ruhig mal einen Fuß da reinsetzen und ein bisschen schmökern – es lohnt sich.
1. Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften, Görlitz
Sie gilt als wichtigste und schönste Bibliothek zwischen Dresden und Breslau: die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften (OLB) in Görlitz mit mehr als 150.000 Bänden, vorrangig über Geschichte und Naturkunde. Es handelt sich dabei um eine öffentliche wissenschaftliche Bibliothek, die Wissen zwischen den Ländern Polen, Tschechien und Deutschland weitergeben soll. Und der schlichte Bibliothekssaal gilt als einer der schönsten des frühen Klassizismus.
2. Stadtbibliothek am Mailänder Platz, Stuttgart
80 Millionen Euro hat das neu errichtete Gebäude der Stadtbibliothek am Mailänder Platz gekostet, in das 2011 die Zentralbibliothek eingezogen ist. Erbaut wurde das Ganze vom südkoreanischen Architekten Eun Young Yi, der das Ganze sehr futuristisch angelegt hat: Von außen ist das Gebäude ein quadratischer Kubus mit acht Ebenen, bestehend aus Beton und Glasbausteinen, innen sind die Bücher ringförmig einsortiert und präsentieren sich bereit für die Zukunft. Eine wirklich tolle Bibliothek, die man sich unbedingt mal anschauen sollte, wenn man in der Stadt ist.
3. Stiftsbibliothek des Klosters Waldsassen
Nicht nur zu den schönsten, sondern auch zu den kunsthistorisch wichtigsten Bibliotheken Süddeutschlands zählt ohne Frage die Stiftsbibliothek Waldsassen. Die Empore des fantastischen Bibliotheksaals wird nicht von Säulen gestützt, sondern von zehn meisterhaft geschnitzten Holzfiguren in Lebensgröße, die die verschiedenen Facetten des Hochmuts repräsentieren wie Dummheit, Heuchelei und Ignoranz. Weitere Highlights sind die geschnitzten Porträtbüsten berühmter Denker der Antike wie Sophokles, Plato, Nero und Sokrates, die im Saal zu sehen sind, sowie vier große Fresken, Deckengemälde und Stuck. Die Bibliothek besteht im Kloster bereits seit 1433, aber erst seit 1724, also seit genau dreihundert Jahren, in seiner jetzigen, ungemein eindrucksvollen Form.
4. Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, Weimar
Seit über dreihundert Jahren gibt es die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek (kurz: HAAB) in Weimar bereits, gegründet wurde sie 1691 als Herzogliche Bibliothek von Herzog Wilhelm Ernst. Über dreißig Jahre lang hatte sie einen sehr bekannten Leiter, und zwar niemand Geringeren als Johann Wolfgang von Goethe. Tragischerweise gab es darin 2004 einen großen Brand, der viele historische Bücher vollkommen zerstört hat. Wiederaufgebaut wurde sie trotzdem und ist seit 2007 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Berühmt ist die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek vor allem für ihren ovalen und über drei Geschosse reichenden Rokokosaal, der sie zu einer der schönsten Bibliotheken Deutschlands macht. Die Forschungsbibliothek für Literatur- und Kulturgeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf der deutschen Literatur von der Aufklärung bis zur Spätromantik gehört als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ seit 1998 auch zum UNESCO-Welterbe.
5. Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig
Dass Leipzig immer eine Reise wert ist, sollte sich derweil rumgesprochen haben – immerhin handelt es sich dabei um eine der lebenswertesten Städte Deutschlands. Das hat auch mit den Studierenden dort zu tun, und viele von denen kommen im Rahmen ihres Studiums auch in den Genuss, mal an den massiven Holztischen im Lesesaal der Deutschen Nationalbibliothek zu sitzen und im Licht der grünen Lampen zu lesen. All das befindet sich im Originalbau der Bibliothek, die im Neo-Frührenaissance-Stil erbaut wurde und den Zweiten Weltkrieg wie durch ein Wunder nahezu unbeschadet überstanden hat. Die Deutsche Nationalbibliothek – übrigens die größte Bibliothek Deutschlands und eine der größten der Welt – ist auch die zentrale Archivbibliothek für alle Medienwerke in deutscher Sprache aus dem In- und Ausland und das nationalbibliografische Zentrum Deutschlands. Einen weiteren Standort hat sie in Frankfurt.
6. Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel
Eine der schönsten und wichtigsten Bibliotheken ist die Herzog August Bibliothek, die im eher unscheinbaren Wolfenbüttel liegt. Warum sie so wichtig ist? Weil sie über einen bedeutenden Altbestand aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit verfügt und somit eine wichtige Forschungsstätte für die Kultur dieser Zeit darstellt. Zudem ist die Herzog August Bibliothek eine von sechs deutschen Bibliotheken, die für die Sammlung von deutschen Drucken des 17. Jahrhunderts zuständig ist. Kein Wunder, dass die Bibliothek auch immer wieder renommierte Schriftsteller anzog und ab 1770 sogar einen überaus prominenten Leiter hatte, nämlich Gotthold Ephraim Lessing.
7. Bibliothek Bad Schussenried
Die Kirche hatte immer ungemein viel Geld, und das wurde selbstverständlich auch stets für viel Pomp ausgegeben. Bester Beleg dafür: das Kloster Schussenried, eine ehemalige Reichsabtei in Bad Schussenried, das seinerzeit zum Bistum Konstanz gehört hat. Heute wird das Konventsgebäude vor allem als Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum genutzt, doch die Hauptsehenswürdigkeit der Anlage ist der barocke Bibliothekssaal: Auf zwei Geschossen befinden sich die Bücherschränke, die allerdings geschlossenen sind. Absoluter Hingucker ist das opulente Deckenfresko, das Franz Georg Hermann 1757 vollendet hat und in einer verwirrenden Fülle das Wirken göttlicher Weisheit in Wissenschaft, Bildender Kunst und Technik zeigen soll. Nicht nur wunderschön, sondern auch sehr beeindruckend.
8. Bibliothek der Abtei Maria Laach, Glees
Sie gehört nicht zu einer der schönsten Bibliotheken des Landes, sondern ist auch eine der größten Privatbibliotheken Deutschlands: die Bibliothek der Abtei Maria Laach, die um die 260.000 Titel, von denen circa 9.000 vor dem Jahr 1800 gedruckt oder geschrieben wurden. Und wer einmal durch die Bibliothek schlendert, der dürfte verzückt sein, denn die Bücherregale entlang der geschwungenen Balustraden scheinen endlos zu sein – man kommt sich wirklich fast vor, wie in einer anderen Welt. Und irgendwie ist man das auch.