Ozempic, Wegovy & Co. kaufen: Daran sollten Sie denken
Abnehmspritzen sind in den letzten Jahren zu einem beliebten Mittel geworden, um starkes Übergewicht zu bekämpfen. Doch wie kommt man an diese Präparate, welche Risiken bestehen und welche Kosten müssen Betroffene tragen?
Abnehmspritzen sind ein aktueller Trend in der medizinischen Gewichtsreduktion und werden insbesondere von Menschen mit starkem Übergewicht in Betracht gezogen. Doch bevor man sich entscheidet, eine solche Behandlung zu beginnen, ist es wichtig, die rechtlichen, medizinischen und finanziellen Aspekte zu kennen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Abnehmspritzen und ob und wie man diese in Deutschland kaufen kann.
Lesetipp: Ozempic, Wegovy & Co.: Das Urteil von Stiftung Warentest zu Abnehmspritzen
Welche Abnehmspritzen gibt es in Deutschland?
In Deutschland sind derzeit drei Abnehmspritzen zur Behandlung von stark übergewichtigen Menschen ohne Diabetes zugelassen:
Wegovy (Semaglutid)
Mounjaro (Tirzepatid)
Saxenda (Liraglutid)
Diese Medikamente zielen darauf ab, das Hungergefühl zu verringern und damit eine langfristige Gewichtsabnahme zu ermöglichen. Ärzte dürfen diese Spritzen jedoch nur bei Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von mindestens 30 verschreiben, oder bei einem BMI ab 27, wenn zusätzlich gewichtsspezifische Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck vorliegen. Auch fettleibige Kinder ab zwölf Jahren und einem Körpergewicht von mindestens 60 Kilogramm kommen unter bestimmten Umständen für eine Behandlung infrage.
Kosten und Verfügbarkeit der Abnehmspritzen
Ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für eine Abnehmspritze ist der Preis. Da diese Medikamente als Lifestyle-Präparate eingestuft werden, übernehmen die Krankenkassen in der Regel nicht die Kosten. Das bedeutet, dass Sie die Behandlung aus eigener Tasche bezahlen müssen. Die Preise sind dabei nicht unerheblich:
Wegovy kostet etwa 172 Euro für einen Fertigpen mit vier Dosen in der niedrigsten Stärke.
Mounjaro liegt bei etwa 260 Euro für vier Dosen, was für eine vierwöchige Behandlung ausreicht.
Höhere Dosen sind entsprechend teurer, was die Behandlung für viele Menschen finanziell schwer zugänglich macht. Aufgrund dieser hohen Kosten verschreiben Ärzte gelegentlich das Diabetes-Medikament Ozempic, das preisgünstiger ist, allerdings in Deutschland offiziell nur für die Behandlung von Diabetikern zugelassen ist. Im Juli 2023 stellte das Bundesinstitut für Arzneimittel erneut klar, dass Ozempic ausschließlich für Diabetiker bestimmt ist. Dennoch wird es von manchen Ärzten off-label für übergewichtige Patienten verschrieben, was in der Praxis jedoch umstritten ist, da dies die Verfügbarkeit für echte Diabetes-Patienten einschränken kann.
Kann man Abnehmspritzen einfach so kaufen?
Die einfache Antwort lautet: Nein. Abnehmspritzen wie Wegovy, Mounjaro und Saxenda sind verschreibungspflichtig. Das bedeutet, dass sie nur von einem Arzt verschrieben werden können, nachdem dieser Ihre gesundheitliche Situation bewertet hat. Es ist also nicht möglich, die Spritzen rezeptfrei in der Apotheke oder online legal zu erwerben.
Lesetipp: Ozempic, Wegovy & Co.: Das Urteil von Stiftung Warentest zu Abnehmspritzen
Vorsicht vor dem Kauf von Abnehmspritzen im Internet
Trotz der strengen Vorschriften gibt es im Internet zahlreiche Anbieter, die Abnehmspritzen oder ähnliche Produkte anbieten. Doch hier ist Vorsicht geboten. Claudia Michael, Arzneimittelexpertin bei der Stiftung Warentest, warnt ausdrücklich davor, Abnehmspritzen auf eigene Faust im Internet zu kaufen. "Oft handelt es sich um Fälschungen", sagt sie. Diese Fälschungen können gefährliche Wirkstoffe oder falsche Dosierungen enthalten, was erhebliche gesundheitliche Risiken birgt.
Im vergangenen Jahr gab es beispielsweise Warnungen der Behörden vor gefälschten Ozempic-Pens, die anstelle des Wirkstoffs Semaglutid Insulin enthielten. Eine solche Verwechslung kann lebensbedrohlich sein. Zudem gibt es zahlreiche Produkte auf dem Markt, die ebenfalls die Gewichtsabnahme versprechen, wie etwa die Injektionslösung "Lemonbottle" eines koreanischen Herstellers. Dieses Produkt soll Fettpolster auflösen, etwa unter dem Kinn. Doch auch hier warnt die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic: Die Lösung enthält oft andere Inhaltsstoffe als angegeben und wurde als nicht zugelassenes Medizinprodukt verboten. Auch in Deutschland prüfen die Behörden ein Verbot.
Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Yahoo und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.