Abortion Clinic Escorts: Freiwillige Helfer begleiten Frauen zu Abtreibungen

Die andauernden Diskussionen und nicht zuletzt das neue Abtreibungsverbot im US-Staat Alabama spaltet die Nation in zwei Lager. Als Freiwillige begleiten so genannte Abortion Clinic Escorts die betroffenen Frauen zu den Abtreibungskliniken. Warum das oft notwendig ist und worin ihre Aufgabe besteht.

Eine freiwillige Helferin bietet auf dem Parkplatz vor der Abtreibungsklinik einer Patientin an, sie bis zur Klinik zu begleiten. (Bild: Getty Images)
Eine freiwillige Helferin bietet auf dem Parkplatz vor der Abtreibungsklinik einer Patientin an, sie bis zur Klinik zu begleiten. (Bild: Getty Images)

Die Statistiken der amerikanische National Abortion Federation über Gewalt und Behinderungen im Zusammenhang mit Abtreibungen sind erschreckend: Die Anzahl der Störungen, Proteste, Klinikblockaden, Angriffe wie auch Drohungen gegen Abtreibende oder Abtreibungsbefürworter haben sich demnach im Vergleich zum Jahr 2016 verdreifacht. Das heißt im Zweifel auch, dass vor den Krankenhäusern, in denen Abtreibungen vorgenommen werden, jede Menge los ist.

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Die Frauen, die den Eingriff vornehmen lassen, kommen dennoch oft allein. Deshalb unterstützt unter anderem die Organisation Planned Parenthood mit sogenannten „Abortion Clinic Escorts“, die weitgehend aus geschulten Freiwilligen bestehen.

Warum sind Freiwillige als Begleitung notwendig?

Der Protest vor den Krankenhäusern, die Abtreibungen vornehmen, nimmt stetig zu – unter anderem auch deshalb, weil sich die Demonstranten vor immer weniger Abtreibungskliniken treffen. In West Virginia und Kentucky beispielsweise gibt es nur noch jeweils eine Einrichtung.

Die Proteste gegen Abtreibungen haben sich in den USA seit 2016 verdreifacht. (Bild: Getty Images)
Die Proteste gegen Abtreibungen haben sich in den USA seit 2016 verdreifacht. (Bild: Getty Images)

Was ist die Aufgabe eines Abortion Clinic Escorts?

Viele Abtreibungsgegner demonstrieren stunden- oder auch tageweise mit Gebeten, Plakaten oder Sprechchören vor den Kliniken. Die freiwilligen Begleiter tragen Westen mit dem Aufdruck „Clinic Escort“ oder andere Erkennungszeichen und finden sich auf den Krankenhausparkplätzen ein. Zu den selbst auferlegten Regeln der Clinic Escorts gehört es nach Angaben der US-"Cosmopolitan", sich nicht auf Diskussionen mit den Abtreibungsgegnern einzulassen.

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Ihr Fokus ist sowieso ein anderer: Sie halten Ausschau nach den Frauen, die entweder alleine oder mit ihrem Partner kommen und bieten eine Begleitung bis zum Krankenhauseingang an. Falls notwendig, schirmen sie sie wie eine Barriere vor den Demonstranten ab. Viel Zeit, um Kontakt mit den Frauen aufzunehmen, bleibt nicht. Oft sind es kurze Ratschläge, wie sie mit den Demonstranten umgehen sollen, und ein paar aufmunternden Worten - Worte, die vielen Frauen helfen können. Planned Parenthood bietet auf seiner Website die Möglichkeit, sich für freiwillige Mitarbeit, zum Beispiel auch als Clinic Escort, auf lokaler Ebene zu registrieren.

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