"Absolut lächerlich": Britin protestiert gegen die Kleidergrößenpolitik bei H&M

Lowri Byrne kommt aus dem englischen Plymouth, mag Mode und trägt Size 12, also Kleidergröße 38. Dachte sie jedenfalls – bis sie bei H&M ein Kleid anprobieren wollte. Das passte ihr nicht einmal in Größe 16, einer deutschen 42. Auf Instagram protestierte sie nun gegen die Maßstäbe, die H&M bei Frauenkörpern ansetzt.

Protest gegen H&M: Größe 42 statt 38 – und das Kleid kneift immer noch (Bild: Facebook/Lowri Byrne)
Protest gegen H&M: Größe 42 statt 38 – und das Kleid kneift immer noch (Bild: Facebook/Lowri Byrne)

“Bitte ändert eure Größen, das hier ist nämlich absolut lächerlich! Ich trage Größe 12 und habe wenig Oberweite, und heute musste ich im H&M-Laden fragen, ob es dieses Kleid auch in Größe 18 gibt (was nicht der Fall war). Das Kleid, das ich auf diesen Fotos trage, hat Größe 16 und ich konnte kaum mehr atmen”, heißt es in dem Kommentar zu dem Foto, das Lowri am vergangenen Donnerstag auf Facebook hochlud.

See, I can do classy too ????

A post shared by Lowri Byrne (@lowribyrne) on Apr 29, 2017 at 1:07pm PDT

“Das nervt nicht nur, weil ich das Kleid kaufen wollte – viele Frauen nehmen sich auch zu Herzen, welche Größe das Kleid hat, das sie kaufen. Wäre ich eins dieser Mädchen (was ich zum Glück nicht bin), würde es mich richtig fertigmachen, nach einem Kleid in Größe 18 zu fragen!”, erklärte sie die Motivation hinter ihrem Protest. “Als ich fragte, ob es das Kleid in Größe 18 gibt, sagte die Verkäuferin: ‘Aah, ja, bei denen muss man ein paar Größen raufgehen.’ Ein paar?!? Wenn man 3-4 Größen raufgehen muss, sollte euch doch klar sein, dass ihr eure Größen ändern müsst!”

Please sort your sizes out because this is absolutely ridiculous!I'm a size 12 and small busted and today in a H&M…

Posted by Lowri Byrne on Thursday, May 25, 2017

Mit ihrem Protest stieß Lowri – zurecht – auf offene Ohren: Ihr Post brachte es innerhalb weniger Tage auf über 2.300 Likes, und viele Userinnen erklärten in ihren Kommentaren, nicht nur mit H&M, sondern auch mit anderen jungen Modelabels ähnliche Erfahrungen gemacht zu haben.

H&M allerdings reagierte ausweichend auf die Kritik. In einem Statement gegenüber der britischen Boulevardzeitung “Daily Mail” heißt es unter anderem: “Da es keine allgemeinverbindlichen Größenstandards gibt, schwanken die Größen der verschiedenen Marken und Märkte.” Alle H&M-Größen würden zudem ständig von der unternehmenseigenen Größenabteilung kontrolliert werden. Von Körperbildern, überzogenen Schönheitsidealen und Schlankheitswahn war nicht die Rede – gerade zu Zeiten der #loveyourself-Bewegung für einen Fashionkonzern wie H&M möglicherweie nicht die klügste Taktik!