Allergisch gegen Sport? Ja, das gibt's!

(Foto: Cover Images)
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Man kann bekanntlich gegen vieles allergisch sein: Hausstaubmilben, Pollen, Penicillin – doch wussten Sie, dass Sie sogar auf körperliche Betätigung allergisch reagieren können? Was zunächst einmal witzig klingt, kann tatsächlich ernsthafte Konsequenzen haben.

Habe ich eine Allergie?

Wie äußert sich so eine Sportallergie überhaupt? Wer unter einer sogenannten Exercise Induced Anaphylaxis leidet, der klagt meist über Hautausschlag, Jucken, Schwellungen oder Übelkeit. Sogar allergische Schockreaktionen wurden bei Menschen beobachtet, die sich in Atemnot und juckende Quaddeln äußerten.
Doch tatsächlich ist solch eine Allergie eher selten: Laut ‘Popular Science’ geht man davon aus, dass nur rund 50 von 100.000 Menschen davon betroffen sind.

Warum reagiert man allergisch auf Sport?

Wieso diese Symptome während oder nach körperlicher Ertüchtigung auftreten, können Wissenschaftler noch nicht genau erklären. Eine frühe Studie aus dem Jahre 1979 ergab, dass ein Zusammenhang zwischen Sport und Nahrungsaufnahme bestehen könnte. An erster Stelle der infrage kommenden Allergene steht dabei Weizen, Obst und Gemüse sind seltener. Forscher sprechen deshalb auch häufig von der WDEIA (Wheat dependent exercice induced anaphylaxis).
Das Tückische daran: Betroffene einer Sportallergie reagieren nicht auf Weizenprodukte allein, sondern nur in Kombination mit körperlicher Betätigung. Das kann auch schon moderates Radfahren sein. Ein Erklärungsversuch dafür: Trigger wie Anstrengung machen die Darmwand durchlässig, dadurch können mehr Allergene ins Blut gelangen. Übrigens können auch Acetylsalicylsäure (ASS), das etwa in Aspirin vorkommt, und Alkohol die Darmwand durchlässig machen.

Was mache ich bei einem Verdacht?

Haben Sie auch bei sich beobachtet, dass nach dem Sport plötzlich die Haut juckt oder Sie über andere ungewöhnliche Beschwerden klagen? Überlegen Sie einmal, was Sie in den vier Stunden vor der körperlichen Anstrengung gegessen haben. Standen Brötchen auf dem Speiseplan, könnte tatsächlich eine WDEIA infrage kommen.
Möchten Sie ganz sicher gehen, können Sie natürlich einen Arzt aufsuchen. Der führt einen sogenannten Pricktest mit Glutenmehl durch, das im Weizen vorkommt. Reagieren Sie auf Gluten, kann das ein Hinweis dafür sein, dass Sie in Kombination mit Sport allergische Symptome aufweisen – auch wenn Sie sonst eigentlich keine Probleme beim Verzehr von Brötchen haben und eine Glutenunverträglichkeit eher zu vernachlässigen ist.

Darf ich jetzt nie wieder Sport machen?

Bestätigt sich der Verdacht einer WDEIA ist die Therapie eigentlich ganz einfach: Vier Stunden vor dem Sport sollten weizenhaltige Produkte komplett vermieden werden. Auch Aspirin und Alkohol sind vor dem Sport tabu.
Merken Sie während der Bewegung Symptome, brechen Sie den Sport sofort ab. Litten Sie tatsächlich schon mal unter einem allergischen Schock, sollten Sie auch immer ein Notfallset mit Epinephrin bei sich tragen.