Müssen Plastikbehälter vor dem Entsorgen ausgespült werden?
Wer beim Recyceln von Plastikbechern oder Gläsern besonders sorgfältig vorgeht, spült die kleinen Behälter vorher noch aus. Doch obwohl gut gemeint, ist das nicht nur unnötig, sondern dem Umweltgedanken eher hinderlich.
Verständlich ist der Gedanke dahinter schon. Schließlich werden 60 Prozent unseres gesamten Abfalls recycelt, und dank der Einführung von modernen Sortiermaschinen kann sogar bis zu 20 Prozent des Restmülls wiederverwertet werden. Lebensmittelreste, so die Annahme, geht dabei nur im Weg um, weswegen viele ihre Joghurtbecher oder Senfgläser mit Wasser oder sogar mit Spülmittel ausschwenken, bevor das Plastik in der Tonne landet.
Joghurtbecher vor dem Wegwerfen ausspülen ist eher eine Umweltbelastung
Jedoch muss niemand ein schlechtes Gewissen haben, schmutzige Joghurtbecher wegzuwerfen, wie die Verbraucherinitiative angibt. Schließlich wird der Müll auf den Entsorgungshöfen für die Wiederverwertung gereinigt, wenn er nicht für die Energiegewinnung verbrannt wird, wobei Lebensmittelreste ebenfalls kein Hindernis darstellen würden.
Behälter vorher auszuspülen, ist also reine Wasser- und Spülmittelverschwendung. Joghurtbecher auszuwaschen stellt strenggenommen also eher eine zusätzliche Belastung für die Umwelt dar.
Stichwort "restentleert": So sollen Joghurtbecher im Abfall landen
Ausnahme der Regel: Wer einen halbvollen Quarkbecher oder vollen Joghurtbecher im Kühlschrank findet, deren Inhalt nicht mehr für den Verzehr geeignet sind, sollte diese nicht in diesem Zustand in den gelben Sack oder die gelbe Tonne geben. Ebenso sollten volle Flaschen oder Gläser nicht im Altglas landen.
"Restentleert" sollte der Recycling-Abfall schon sein. Dies bedeutet, dass Joghurtbecher, Marmeladengläser und andere verwertbare Verpackungen möglichst säuberlich ausgelöffelt werden sollten. Ausspülen ist jedoch in jedem Fall überflüssig.
Video: Glas-Recycling: Soll man den Deckel beim Altglas abschrauben oder nicht?
