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Alltagsfrage: Was sagt man in anderen Ländern nach dem Niesen statt “Gesundheit”?

Auch wenn es ums Niesen geht, gelten bestimmte Benimmregeln. (Symbolbild: Getty Images)
Auch wenn es ums Niesen geht, gelten bestimmte Benimmregeln. (Symbolbild: Getty Images)

Das Frühjahr ist Heuschnupfen-Saison. Viele Betroffene niesen daher mehrmals täglich. Hierzulande reagiert man darauf gewöhnlich mit “Gesundheit”, doch wie sieht es im Ausland aus?

Selbst hierzulande herrscht oft Verwirrung, wie man sich denn nun verhalten soll, wenn jemand niest. Was sagt man? Oder sagt man am besten gar nichts? Vor einigen Jahren legte der Knigge fest, dass das traditionelle “Gesundheit”-Wünschen unhöflich und daher zu unterlassen sei.

“Muss man selbst, oder aber eine andere Person in einem Raum niesen, ignoriert man dies als einen unerheblichen Zwischenfall. Dieser sollte nicht durch ein schallendes ‘Gesundheit!’ zu einem Drama gesundheitlichen Verfalls verfremdet werden”, heißt es in der Erklärung. Stattdessen solle der Niesende sich lieber kurz entschuldigen.

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Unterschiedliche Formulierungen

In vielen anderen Ländern sind Genesungswünsche für Erkältete oder Allergiegeplagte hingegen noch immer ganz gewöhnlich. Die Formulierungen sind jedoch verschieden: Im Englischen verwendet man “(God) Bless you”, also “Gott segne dich” oder “Alles Gute”. In Frankreich wünscht man dem Niesenden mit “À vos/tes souhaits”, dass seine Wünsche in Erfüllung gehen.

Die Italiener (“Salute”), Polen (“Na zdrowie”) und Schweden (“Prosit”) halten es einfacher: Sie sagen einfach “Zum Wohl”, was auch als Trinkspruch verwendet werden kann. Genauso handhaben es die Spanier und Portugiesen mit “Salud” und “Saúde”, rufen aber ebenfalls mit “Jesus” und “Santinho” Gott und die Heiligen an, sie vor Krankheit zu schützen. Die Niederländer tun es uns Deutschen gleich und wünschen “Gezondheit”.

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Jahrhundertealter Brauch

Egal, wie genau die Formulierungen lauten, fast überall ist es Brauch, Niesenden alles Gute und schnelle Genesung sowie sich selbst Schutz vor Erkrankungen zu wünschen. Anders sieht es derweil in China und Japan aus: Dort ist öffentliches Niesen, genauso wie Schnäuzen, verpönt und zu unterdrücken.

Das Gesundheit-Wünschen hierzulande hat seinen Ursprung im Zeitalter der Pest. Damals galt das Niesen als ein erstes Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung. Hörte man also ein “Hatschi”, wünschte man schnell Gesundheit – jedoch weniger dem Betroffenen als sich selbst, als eine Art Stoßgebet zum Himmel, nicht auch krank zu werden.

Mittlerweile ist der Knigge übrigens wieder etwas von seiner Regelung abgerückt: Wenn es sich nicht gerade um mehrfaches Niesen handele, dürfe man Niesenden ruhig Gesundheit wünschen.

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