Alyssa Milano und der Sex-Streik: Ist das ein Ausdruck von Selbstbestimmung?
Wegen eines neuen Abtreibungsgesetzes im US-Bundesstaat Georgia hat die Schauspielerin Alyssa Milano Frauen zum Sex-Streik aufgerufen. Ohne körperliche Selbstbestimmung dürften keine Schwangerschaften riskiert werden, sagt sie. Gegner werfen ihr vor, sie verbreite damit ein veraltetes Modell von Sexualität.
Sobald man den Herzschlag des Fötus hören kann, sollen in Georgia Abtreibungen zukünftig verboten werden. In der Konsequenz bedeutet das, dass viele Frauen schon in dem Moment, in dem sie von der Schwangerschaft erfahren, keine Wahl mehr haben. Denn einen Herzschlag hört man oft schon ab der sechsten Schwangerschaftswoche.
Das Risiko einer Schwangerschaft ist zu groß
Für die US-Schauspielerin Alyssa Milano, einer der prominenten Köpfe der #MeToo-Bewegung, ist das ein Skandal. Um zu verhindern, dass das Gesetz wie geplant 2020 in Kraft tritt, tritt sie selbst in einen Sex-Streik und forderte Frauen in einem Tweet auf, es ihr gleichzutun: „Schließt euch mir an: Wir werden keinen Sex haben bis wir unsere Autonomie zurückerhalten.“ Ohne volle legale Kontrolle über ihre Körper könnten Frauen keine Schwangerschaft riskieren.
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Our reproductive rights are being erased.
Until women have legal control over our own bodies we just cannot risk pregnancy.
JOIN ME by not having sex until we get bodily autonomy back.
I’m calling for a #SexStrike. Pass it on. pic.twitter.com/uOgN4FKwpg— Alyssa Milano (@Alyssa_Milano) May 11, 2019
Auch Bette Midler findet die Idee gut
Später legte Milano noch einmal nach und schrieb in einem weiteren Tweet: „Beschützt eure Vaginas, Ladys. Mächtige Männer wollen Gesetze für sie erlassen.“
We can LOVE sex and fight for our bodily autonomy. There are lots of alternatives to cis men.
Protect your vaginas, ladies. Men in positions of power are trying to legislate them. #SexStrike pic.twitter.com/yPCXuMt286— Alyssa Milano (@Alyssa_Milano) May 11, 2019
Bette Midler pflichtete ihrer Kollegin bei und schrieb ebenfalls via Twitter: „Ich hoffe, dass die Frauen in Georgia keinen Sex mehr mit ihren Männern haben, bis diese Erniedrigungen rückgängig gemacht werden.“
I hope the #womenofGeorgia stop having sex with men until these indignities are overturned.
— Bette Midler (@BetteMidler) May 11, 2019
Kritiker halten den Sex-Streik für das falsche Signal
Doch nicht alle halten Milanos Aufruf für die geeignete Antwort auf das Gesetz, das ganz ähnlich bereits in anderen Staaten wie Mississippi, Kentucky und Ohio verabschiedet wurde. „Westworld“-Star Evan Rachel Wood retweetete folgenden Post: „Die Idee eines Sex-Streiks - bei dem der Mann Sex möchte und die Frau es ihm vorenthält - ist dasselbe rückschrittliche Modell von Sexualität, das republikanische Männer für die Gesetzgebung benutzen! Nein danke.“
The idea of a #SexStrike - where sex is something men seek and women withhold - is the same regressive model of sexuality that Republican men use to legislate! No thanks.
— Jessica Valenti (@JessicaValenti) May 11, 2019
Stattdessen schlägt sie vor, dass Männer sich sterilisieren lassen und den Eingriff rückgängig machen, sobald sie Kinder wollten.
Mandatory vasectomies until you want to have children.
They can be reversed, so.
Come on guys, Lets save lives! Whats that? A hard no? Why? Cause its your body and we dont get to make that choice for you? Ooooooohhhhhh!!!— #EvanRachelWould (@evanrachelwood) May 10, 2019
Viele User und Userinnen merkten an, dass Frauen, die wie Männer selbstverständlich auch Spaß an Sex haben sollten, sich mit einem Sex-Streik auch selbst bestraften.