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Amazon: Wirbel um Shirts mit Sklaverei-Spruch

Einige der Shirts blieben jahrelang unentdeckt, doch immer mehr User beschweren sich darüber: Amazon sorgt mit Produkten, auf denen ein geschmackloser Spruch abgedruckt ist, weltweit für Empörung. Inzwischen hat der Konzern auf den Shitstorm reagiert und die Artikel aus dem Sortiment genommen – allerdings nicht in allen Ländern.

Diese Produkte von Amazon sorgen für Aufruhr (Bild: Screenshot Amazon)
Diese Produkte von Amazon sorgen für Aufruhr (Bild: Screenshot Amazon)

Statement oder dummer Spruch? Sicher ist man sich bei Amazon offensichtlich nicht. Das Unternehmen steht wegen rassistischer Shirts mit dem Aufdruck “Slavery gets shit done“ (deutsch: “Sklaverei kriegt etwas auf die Reihe“) unter Beschuss. Die Produkte wurden auf “Amazon Marketplace“ von Drittanbietern verbreitet und in den USA zunächst von Usern und Anti-Sklaverei-Initiativen entdeckt.

Eine Twitter-Userin fand sogar einen Babylatz mit dem fragwürdigen Spruch und twitterte ironisch: “Wie süß ist das denn? Ein kleiner weißer Junge mit einem höchst unsensiblen und ignoranten ‘Slavery Gets Shit Done’-Babylatz. Hmm.. haben sie die Baumwolle richtig gepflückt? Oder nicht?” Der Konzern reagierte umgehend und nahm die Produkte auf amazon.com aus dem Sortiment.

Auch Menschenrechtsorganisationen wie Anti-Slavery International zeigten sich empört über die Shirts.

So twitterte die Einrichtung: “Kommt schon Amazon, ihr solltet besser darin sein, zu kontrollieren, was ihr verkauft.“ Wie die britische “Sun“ berichtet, befinden sich einige dieser Produkte bereits seit 2015 auf der Online-Plattform.

Amazon hat zwar in den USA auf die Kundenbeschwerden reagiert, doch die Produkte sind in Großbritannien und Deutschland immer noch im Umlauf – und das, obwohl ein Amazon-Sprecher erst kürzlich gegenüber der “WELT“ versichert hatte: “Alle Amazon Marketplace Verkäufer müssen sich an unsere Verkaufsbedingungen halten – erlangen wir Kenntnis über einen Verstoß, ergreifen wir entsprechende Maßnahmen, die die Schließung des Verkäufer-Kontos beinhalten können. Die entsprechenden Produkte sind nicht mehr erhältlich.“

Ein aktueller Screenshot von Amazon zeigt, dass die rassistischen Produkte immer noch erhältlich sind. (Bild: Screenshot Amazon)
Ein aktueller Screenshot von Amazon zeigt, dass die rassistischen Produkte immer noch erhältlich sind. (Bild: Screenshot Amazon)

Sucht man nach “Slavery Gets Shit Done” auf Amazon.de, wird man nämlich schnell fündig: Dort werden unter anderem Kapuzenpullis mit dem Slogan und drei Pyramiden als Aufdruck für 13,49 Euro plus Versandkosten zum Verkauf angeboten. “Nicht mehr erhältlich” sieht anders aus.

VIDEO: Amazon eröffnet ersten Supermarkt