Amazon: Wirbel um Shirts mit Sklaverei-Spruch
Einige der Shirts blieben jahrelang unentdeckt, doch immer mehr User beschweren sich darüber: Amazon sorgt mit Produkten, auf denen ein geschmackloser Spruch abgedruckt ist, weltweit für Empörung. Inzwischen hat der Konzern auf den Shitstorm reagiert und die Artikel aus dem Sortiment genommen – allerdings nicht in allen Ländern.
Statement oder dummer Spruch? Sicher ist man sich bei Amazon offensichtlich nicht. Das Unternehmen steht wegen rassistischer Shirts mit dem Aufdruck “Slavery gets shit done“ (deutsch: “Sklaverei kriegt etwas auf die Reihe“) unter Beschuss. Die Produkte wurden auf “Amazon Marketplace“ von Drittanbietern verbreitet und in den USA zunächst von Usern und Anti-Sklaverei-Initiativen entdeckt.
Eine Twitter-Userin fand sogar einen Babylatz mit dem fragwürdigen Spruch und twitterte ironisch: “Wie süß ist das denn? Ein kleiner weißer Junge mit einem höchst unsensiblen und ignoranten ‘Slavery Gets Shit Done’-Babylatz. Hmm.. haben sie die Baumwolle richtig gepflückt? Oder nicht?” Der Konzern reagierte umgehend und nahm die Produkte auf amazon.com aus dem Sortiment.
.@amazon how lovely is this? A little white boy with a highly insensitive and ignorant ‘Slavery Gets Shit Done’ bib on. Hmm.. did they pick the cotton right amazon? Or no? Gotta love 2018, what a great start. #Amazon #BOYCOTTAMAZON pic.twitter.com/DKKLFH4JKJ
— Grace Croft (@Queen___Grace) 19. Januar 2018
Auch Menschenrechtsorganisationen wie Anti-Slavery International zeigten sich empört über die Shirts.
Absolutely shocking t-shirts! – “Amazon under fire for selling ‘Slavery makes sh*t happen’ t-shirts for kids”. Come on @amazon, you should do better to control what you sell
https://t.co/BkJc8fNdFG— Anti-Slavery International (@Anti_Slavery) 22. Januar 2018
So twitterte die Einrichtung: “Kommt schon Amazon, ihr solltet besser darin sein, zu kontrollieren, was ihr verkauft.“ Wie die britische “Sun“ berichtet, befinden sich einige dieser Produkte bereits seit 2015 auf der Online-Plattform.
Amazon hat zwar in den USA auf die Kundenbeschwerden reagiert, doch die Produkte sind in Großbritannien und Deutschland immer noch im Umlauf – und das, obwohl ein Amazon-Sprecher erst kürzlich gegenüber der “WELT“ versichert hatte: “Alle Amazon Marketplace Verkäufer müssen sich an unsere Verkaufsbedingungen halten – erlangen wir Kenntnis über einen Verstoß, ergreifen wir entsprechende Maßnahmen, die die Schließung des Verkäufer-Kontos beinhalten können. Die entsprechenden Produkte sind nicht mehr erhältlich.“
Sucht man nach “Slavery Gets Shit Done” auf Amazon.de, wird man nämlich schnell fündig: Dort werden unter anderem Kapuzenpullis mit dem Slogan und drei Pyramiden als Aufdruck für 13,49 Euro plus Versandkosten zum Verkauf angeboten. “Nicht mehr erhältlich” sieht anders aus.
VIDEO: Amazon eröffnet ersten Supermarkt