Ananas-Pflanzen selbst vermehren

Ananas-Pflanze mit Frucht
iStock/microgen

Die Anzucht einer neuen Ananas-Pflanze aus dem Blattschopf der Ananas-Frucht ist kinderleicht. Hier lesen Sie, wie die Vermehrung funktioniert und was Sie dafür brauchen.

Ananas aus eigener Ernte? Das ist an einem hellen, warmen Südfenster durchaus möglich! Denn die Ananas-Pflanze (Ananas comosus) lässt sich sehr leicht selbst vermehren und auf der Fensterbank heranziehen. Alles, was Sie dafür brauchen, ist der Blattschopf, den Sie bei der Zubereitung der Ananas üblicherweise ohnehin wegwerfen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie aus dem Blattbüschel, der auf den exotischen Früchten sitzt, eine neue Pflanze heranziehen.

Schritt für Schritt: Ananas vermehren Die Frucht vorbereiten

Ananas schneiden
iStock/PavelRodimov

Verwenden Sie eine mittelreife Frucht, bei der das Fruchtfleisch schön gelb und nicht matschig ist. Die Blätter sollten noch frischgrün und vorher keinen tiefen Temperaturen ausgesetzt gewesen sein. Schneiden Sie etwas mehr als die unteren drei Viertel der Ananas zum Verzehr ab. Der etwa drei Zentimeter lange Fruchtrest bleibt zunächst sicherheitshalber stehen, damit die Wurzelanlagen unten am Blattschopf nicht zerstört werden. Entfernen Sie nun noch mit einem scharfen Messer das restliche Fruchtfleisch rings um den mittleren Strunk.

Blattschopf im Wasser bewurzeln

Wurzeln ziehen
MSG/Claudia Schick

Wenn der Blattschopf vorsichtig abgetrennt wird, kann man den Fruchtfleisch-Strunk auch komplett entfernen. Zusätzlich werden die untersten Blätter des Blattschopfs von oben nach unten abgezogen. Wichtig für das Regrowing: Die Schnittstelle (mit oder ohne Strunk) sollte für etwa zwei bis drei Tage auf der Heizung gut durchtrocknen, damit sie nicht fault. Danach wird der Blattschopf entweder für ein paar Tage in ein Wasserglas gestellt oder direkt eingepflanzt. Tipp: Um die Fäulnisgefahr zu verringern, sollten Sie die gesamte Schnittstelle vor dem Einpflanzen mit Holzkohlepulver bestreuen.

Blattschopf einpflanzen

Steckling eintopfen
MSG/Claudia Schick

Wenn Sie die Bewurzelungsvariante im Wasserglas gewählt haben, pflanzen Sie den Blattschopf ein, sobald er etwa fünf Millimeter lange Wurzeln ausgebildet hat. Sie können den Steckling aber auch direkt in den Topf setzen. Für die Anzucht verwenden Sie am besten eine nährstoffarmes, durchlässiges Substrat wie beispielsweise spezielle Anzuchterde. Die Ananas fühlt sich aber auch in Palmen-Erde oder in einem Sandgemisch wohl. Als Pflanzgefäß eignet sich ein nicht zu kleiner Topf, der über ausreichend Abzugslöcher gegen Staunässe verfügt. Füllen Sie das Substrat in einen Blumentopf, setzen Sie den Strunk bis dicht unter dem Blattansatz in eine Mulde und drücken Sie die Erde ringsum an.

Ideale Wuchsbedingungen für den Ananas-Nachwuchs

Für ein erfolgreiches Anwachsen braucht die Ananas hohe Temperaturen: je wärmer, desto besser. Eine Raumtemperatur ab 25 Grad Celsius ist ideal. Die Luftfeuchte sollte ebenfalls hoch sein und bei etwa 60 Prozent liegen. Da eine solch hohe Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen kaum zu erreichen ist, meiden Sie die unmittelbare Nähe zu einer Heizung und stellen Sie einen Luftbefeuchter auf. Eine einfache und effiziente Möglichkeit ist, die getopfte Ananas einfach mit einem durchsichtigen Folienbeutel abzudecken. Ab und zu sollten Sie die Folienhaube zum Lüften kurz entfernen.

Eine neue Ananas-Frucht entsteht

Ananas-Pflanze mit Frucht
iStock/v_zaltsev

Wenn die Ananas in der Mitte des Blattschopfs neu austreibt, ist sie angewachsen. Jetzt kann der Folienbeutel entfernt werden, die Pflanze braucht aber weiterhin einen warmen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ideal ist ein Wintergarten oder ein helles Badezimmer. Bis zur Blüte und neuen Ananas-Frucht dauert es mindestens ein Jahr, in den meisten Fällen sogar drei bis vier Jahre. Hat die Ananas geblüht, dauert es etwa ein halbes Jahr, bis sich der Fruchtansatz zeigt. Die Ananas-Pflanze ist selbstfruchtend und benötigt zur Bestäubung keinen Partner. Geerntet wird die neue Ananas-Frucht, sobald sie sich gelblich verfärbt hat. Danach stirbt der Blattschopf ab, bildet aber vorher ringsum Tochterpflanzen aus, die Sie in neuen Töpfen einfach weiterkultivieren können.

Praxis-Video: Mango selbst vermehren

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