Andenken oder Werbeaufruf? Influencerin wird für Trauerpost kritisiert

Wenn geliebte Menschen sterben, wollen die Angehörigen ihnen gedenken. Das geht natürlich auf dem Friedhof oder aber im Instagram-Zeitalter mit einem passenden Post. Eine Influencerin zeigte, wie man es nicht machen sollte: Sie kombinierte das Andenken an die Verstorbenen mit einer Werbe-Aktion. Und das kam alles andere als gut bei ihren Followern an.

Marissa Grossmann brachte ihre Follower mit einem Trauerpost gegen sich auf (Bild: Screenshot Instagram/fashionambitionist)
Marissa Grossmann brachte ihre Follower mit einem Trauerpost gegen sich auf (Bild: Screenshot Instagram/fashionambitionist)

Jeder trauert anders. Das Bild, das Fashion-Influencerin Marissa Grossmann gemeinsam mit ihrem Ehemann Gabriel Grossmann zum Andenken an ihre verstorbenen Freunde und Verwandte postete, sollte eigentlich daran erinnern, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Weil es eben viel zu schnell vorbei sein kann.

Zum Foto schreibt Grossmann: “Wir leben unser Leben für all die lieben Menschen, die uns zu früh verlassen haben und jetzt auf uns herab scheinen: Michelle Blumenthal, Sam Allen, Tante Sue und Gabriels Großeltern... Wir geben unser Bestes, jeden einzelnen Tag zu feiern und immer dankbar dafür zu sein.“

An sich ist das ja völlig richtig. Nun könnte man sich daran stören, dass das Foto eher nach Urlaubsschnappschuss von zwei Frischverheirateten aussieht: Sie trägt einen Blümchen-Bikini, er hält sie innig fest. Es gibt keine Gegenstände oder Ähnliches, die an die Personen erinnern sollen. Im Fokus steht der Bikini der Fashion-Influencerin.

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Werbe-Post oder Gedenk-Botschaft?

Spätestens beim letzten Zusatz unter ihrem Text, fragt man sich, was das Foto jetzt eigentlich sein soll: Werbeaufruf oder Andenken? Grossmann schreibt im Nachsatz: ...ach ja, weil auch unsere Lieben es hätten wissen wollen: Der Bikini ist von montce_swim.

Autsch! Damit hat sich die Amerikanerin, die auf ihrem Instagram-Account “fashionambitionist“ rund 178.000 Follower hat, ganz schön in die Nesseln gesetzt. In den Kommentaren wird sie dann auch dementsprechend für ihr mangelhaftes Feingefühl kritisiert: “Ekelhaft. Du hast echt deine verstorbenen Verwandten für Marketingzwecke missbraucht“, schreibt etwa ein Instagram-Nutzer. “Warum bewirbst du einen Bikini in einem Post über deine toten Verwandten? Tut mir leid, aber das ist total herzlos und kalt.“

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Influencerin stand schon früher in der Kritik

Es ist nicht das erste Mal, dass die Influencerin scharf kritisiert wird. Im Juni heiratete sie ihren jetzigen Ehemann Gabriel Grossmann nach einer tagelangen Instagram-Schnitzeljagd durch die USA und Europa. Die Aktion erregte große Aufmerksamkeit in den Medien und brachte den beiden eine Menge neuer Follower ein. Aber dann kam der Vorwurf: War alles fake? Das Paar hätte das Ganze für Marketing-Zwecke an verschiedene Firmen verkauft und nichts wäre so spontan gewesen, wie es ausgesehen hatte. Beide dementierten die Vorwürfe.

“Ich bin überzeugt davon, dass ihnen dieser Post gefallen hätte“

Grossmann verteidigt auch ihren Bikini-Post und schreibt, dass es viele Wege gibt, um Andenken zu leisten: “Nur weil jemand verstorben ist, heißt das nicht, dass man sich nur auf das Traurige konzentrieren muss. Ich bin überzeugt davon, dass ihnen dieser Post gefallen hätte.“