Angst vor Corona: Diese Strategien können helfen
Die rasche Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland und die dramatischen Zustände in den Nachbarländern machen vielen Menschen Angst. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, besonnen zu bleiben und sich nicht von der Panik anstecken zu lassen. Hier ein paar Methoden, die euch dabei helfen können.
Die Fallzahlen von Infizierten steigen täglich, das öffentliche Leben kommt langsam zum Stillstand – die Lage zum Coronavirus spitzt sich in Europa immer mehr zu. Was gemeinsam mit dem Virus kursiert, ist die Angst. Panik vor einer Ansteckung, Angst vor Lebensmittelknappheit, Furcht vor dem, was noch kommen wird.
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Fakt ist: Angst ist ansteckend. Wenn wir etwa im Supermarkt vor leeren Regalen stehen, bekommen wir den Eindruck: Alles ist weg! Ich muss noch kaufen, was geht! Obwohl es keine Versorgungsengpässe gibt und hamstern jeder Grundlage entbehrt. Wenn wir in einer Krisensituation sind, dann gewinnt unser Überlebensinstinkt die Oberhand. Das Problem: Instinkte leiten uns nicht immer in die richtige Richtung. Was kann man gegen die Corona-Angstzustände machen? Hier sind drei mögliche Strategien:
Tipp 1: Die innere Stimme beruhigen
Leere Regale bedeuten nicht, dass wir keine Lebensmittel haben. Nicht jedes Kratzen im Hals muss heißen, dass man Corona hat. “Man sollte sich nicht immer von seinen Gefühlen leiten lassen, sondern Fakten vergleichen“, sagt etwa der Psychologe Dr. Michael Sinclair gegenüber dem britischen “The Independent“, “Das, was wir wahrnehmen, ist nicht immer die Realität.“
Der Experte empfiehlt, sich das immer wieder bewusst zu machen. “Statt zum Beispiel zu sagen ‘Ich werde krank‘, sagt man sich ‘Ich habe gerade den Gedanken, dass ich krank werde‘.“ So könnte man besser unterscheiden, was “Spinnerei“ und was Realität sei.
Tipp 2: Nicht ständig im Netz nach News suchen
Bilder und konkrete Vorstellungen können bei uns tiefsitzende Ängste auslösen. Verfolgen wir im Stundentakt die Nachrichten und Feeds in den sozialen Netzwerken, steigern wir uns langsam in eine Panik hinein. Natürlich ist es wichtig, up-to-date zu bleiben, aber im richtigen Maß. Hier hilft eine Auszeit vom Bildschirm – mit klaren Regeln. Etwa, dass man künftig nur noch zweimal täglich die Newslage checkt.
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Tipp 3: Gegenseitige Unterstützung und Austausch
Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid. Wer Angst hat, sollte sich nicht isolieren, sondern offen darüber sprechen. Im Familien- und Freundeskreis kann man sich gegenseitig Mut zusprechen und irrationale Paniken zerstreuen. Das muss auch nicht persönlich erfolgen, sondern geht auch per Telefon oder Video-Call.
Was auch helfen kann, ist, anderen zu helfen. Einkäufe für die gebrechlichen Nachbarn, für kranke Freunde oder für die Großeltern geben einem das Gefühl, nicht untätig zu sein. Wer vielleicht doch zu viele Lebensmittel daheim hat, kann sie zum Beispiel an die Tafeln spenden.
Tipp 4: Resilienz stärken
Wer gut mit Krisen umgehen kann, hat in der Sprache der Psychologen eine hohe Resilienz. Diese wird oft in der Kindheit geschaffen, kann aber auch im Erwachsenenleben noch verbessert werden.
Wichtig dafür: Die Konzentration auf positive Emotionen und allgemeiner Optimismus. Jetzt ist auch die Zeit, etwas zu entspannen und am eigenen Selbstbild zu arbeiten. Auch die Konzentration auf Lösungen statt auf negative Emotionen kann helfen. Wer Lagerkoller spürt, kann etwa schon lange unerledigte Sachen anpacken.
Last but not least: Die Lage akzeptieren
Auch wenn Gelassenheit in der momentanen Lage schwierig erscheint: Es ist, wie es ist. Wir müssen die Situation akzeptieren. Doch jeder Einzelne kann helfen, die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Wascht euch die Hände, beachtet die Husten- und Niesetikette und bleibt zu Hause.
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