Werbung

Anytime Fitness: Viel Kritik für geschmacklose 'I Can’t Breathe'-Übung

Das US-amerikanische Unternehmen Anytime Fitness entschuldigt sich: Ein Angestellter eines der Franchise-Fitnessstudios hatte ein Bild mit einer Übungsanleitung geteilt, die sich scheinbar über die “Black Lives Matter”-Bewegung lustig macht.

Anytime Fitness ist in die Kritik geraten, weil ein Trainer vor dem Hintergrund der Black Lives Matter Proteste ein Workout mit dem Titel ‚I Can’t Breathe‘ veröffentlicht hat. Foto: Getty
Anytime Fitness ist in die Kritik geraten, weil ein Trainer vor dem Hintergrund der Black Lives Matter Proteste ein Workout mit dem Titel ‚I Can’t Breathe‘ veröffentlicht hat. Foto: Getty

Ein Fitnessstudio in Wauwatosa, Wisconsin, teilte eine “I Can‘t Breathe”-Übung online – benannt nach den Worten, die George Floyd aussprach, bevor er starb, weil ein Polizist aus Minneapolis neun Minuten lang sein Knie auf Floyds Hals presste.

Die Geschäftsstelle von Anytime Fitness hat nun bekannt gegeben, dass der Trainer, der das unsensibel betitelte Workout erstellt und beworben hat, entlassen wurde.

Antirassismus-Training für das Team

“Der Eigentümer übernimmt die volle Verantwortung für alles, was an diesem Standort geschehen ist. Er und sein ganzes Team meldeten sich freiwillig als Erste, um am Antirassismus-Training teilzunehmen, das wir vergangene Woche angekündigt haben und allen Franchise-Besitzern unseres Markenportfolios anbieten.”

Der Post, der auf den Social-Media-Kanälen des Fitnessstudios veröffentlicht worden war, zeigte neben der Auflistung der Übungen eine Illustration einer scheinbar schwarzen Person. Der Beitrag wurde mittlerweile gelöscht.

Es überrascht nicht, dass die Social-Media-User sehr verärgert über das “unsensible” Workout der Marke waren.

Was zum Teufel ist dieses völlig unverantwortliche, unsensible Workout, das von Anytime Fitness in Wauwatosa, WI, direkt bei Mailwaukee, gepostet wurde! @AnytimeFitness @BenjaminPDixon @DrSamiSchalk @thrasherxy @ninaturner @JulieDiCaro

Echt jetzt @AnytimeFitness??? Seid ein bisschen feinfühlig.

Das ist absolut widerwärtig. Ich habe es gesehen und war sprachlos. Ich bin so froh, dass ich meine Mitgliedschaft bei denen gekündigt habe. #PowerToThePeople

Anytime Fitness schrieb auf Facebook: “Ganz gleich, welche Absicht dahintersteckt, wir können die Worte, Illustrationen oder Handlungen, die das darstellt, absolut nicht gutheißen. An unsere Mitarbeiter, Eigentümer und Mitglieder: Es tut uns aufrichtig und zutiefst leid, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist. Eine unserer öffentlich erklärten Verpflichtungen zur Antirassismusarbeit besteht darin, die Ausbildung für unsere Franchise-Eigentümer zu verstärken, damit sie mit Einfühlungsvermögen, Liebe und Respekt handeln.”

#BlackLivesMatter: Empfehlenswerte Bücher über Rassismus

Weiter hieß es: “Dieser Vorfall macht deutlich, dass wir in diesem Bereich noch dringenden Verbesserungsbedarf haben. Wir haben ihn daher mit all unseren Franchise-Eigentümern als Beispiel dafür geteilt, was man nicht tun sollte, warum es anstößig ist und was die Standorte stattdessen tun können. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, Mitarbeiter und Eigentümer weltweit zu informieren und aufzuklären, damit sie sich für unsere schwarzen Gemeinschaften, einschließlich unserer Mitglieder und Mitarbeiter, einsetzen.”

Auf der Webseite betonte Anytime Fitness auch, dass Franchise-Eigentümer bei der Bewerbung lokaler Aktivitäten Entscheidungen unabhängig von der Marke treffen.

Anytime Fitness betonte, dass die Franchises, was das Bewerben lokaler Aktivitäten betrifft, Entscheidungen unabhängig von der Marke treffen. Foto: Getty
Anytime Fitness betonte, dass die Franchises, was das Bewerben lokaler Aktivitäten betrifft, Entscheidungen unabhängig von der Marke treffen. Foto: Getty

Sie schrieben: “Diese Erfahrung hat unser Engagement für die Antirassismus-Schulung innerhalb unseres Franchise-Netzwerks weiter verstärkt. Gegenüber unseren Mitarbeitern, Franchise-Besitzern, Mitgliedern und Gemeinschaften – insbesondere Schwarzen, Indigenen und Farbigen – bedauern wir die heutigen Ereignisse zutiefst und wir werden weiterhin aus diesen Erfahrungen lernen. Unser Engagement für die Beseitigung von Rassismus in unserem Unternehmen ist stärker denn je”.

Streaminganbieter: Netflix führt "Black Lives Matter"-Kategorie ein

Der Franchise-Eigentümer sagte auch: “Ich möchte euch allen für euer Feedback und eure Besorgnis in den vergangenen Tagen danken, in denen wir die Handlungen unseres Angestellten analysiert haben.”

Er fuhr fort: “Noch einmal: Ich übernehme die volle Verantwortung für den unglücklichen Vorfall und entschuldige mich bei unseren Angestellten, Mitgliedern und den Gemeinschaften – insbesondere bei den Schwarzen.“

“Wie bereits erwähnt, werden ich, mein Miteigentümer und unsere Mitarbeiter an den ersten Antirassismus-Schulungen teilnehmen, die unser Franchise-Geber, Self Esteem Brands, für alle Franchise-Besitzer weltweit durchführen wird.”

“Wir werden unermüdlich daran arbeiten, eurer Vertrauen zurückzugewinnen.”

Marni Dixit

VIDEO: Rassismus-Debatte in den USA - “Schwarze Kinder sollten nicht in Gefahr leben”