Apfelwickler: 3 Tipps zur Bekämpfung
Der Biss in die ersten eigenen Äpfel ist jedes Jahr ein Fest. Doch der Apfelwickler kann einem die Sache sprichwörtlich madig machen. Diese drei Tipps helfen, die Obstmaden zu bekämpfen.
Obstmaden in reifen Äpfeln sind ein Graus. Dahinter steckt der Apfelwickler. Der Falter legt seine Eier in unmittelbarer Nähe der jungen Früchte. Die Raupen bohren sich ins Obst. Will man den Apfelwickler gezielt bekämpfen, muss man seinen Lebenszyklus kennen und zur rechten Zeit tätig werden. Nicht nur die überwinternden Larven und damit den Befall im nächsten Frühjahr kann man ganz ohne Chemie reduzieren.
Tipp 1: Fallobst aufsammeln
Sammelt man befallene Früchte im Garten konsequent ab, unterbricht man den Kreislauf des Apfelwicklers. Die kritische Zeit beginnt mit dem Junifruchtfall und geht bis in den Herbst. Denn Äpfel sind der Lebensraum der Raupen. Je nach Witterung startet der Falterflug der ersten Generation Mitte Mai und geht bis Mitte Juni. Dann legen die weiblichen Falter ihre Eier an die jungen Apfelfrüchte oder an Blätter in Fruchtnähe. Etwa zwei Wochen später schlüpfen die Raupen und bohren sich in die jungen Früchte. Ab jetzt heißt es: Abgefallene Äpfel regelmäßig absammeln und im Müll entsorgen. So reduzieren Sie bereits den Neubefall im August. Raupen der ersten Generation haben nämlich im Juli die geschädigte Frucht verlassen und quartieren sich am Stammgrund und in Rindenritzen ein. Ein Teil verpuppt sich bereits im Sommer und bildet die zweite Faltergeneration. Die schwärmt im August aus und sorgt für die nächste Generation hungriger Maden, diesmal in den reifen Früchten. Befallene Früchte erkennen Sie an der Einbohrstelle. Zeigt Ihnen die Pheromon-Falle (siehe Tipp 2), dass viele Falter im Anmarsch sind und die Eiablage an den reifen Äpfeln beginnt, lohnt es sich zudem, den Apfelbaum häufig zu schütteln. Befallenes Obst fällt runter und kann abgesammelt werden.
Tipp 2: Das Frühwarnsystem Pheromon-Lockstoff-Falle nutzen
Mit Pheromon-Fallen ahmt man die Biologie des Schädlings nach. Das Weibchen des Apfelwicklers lockt die Männchen durch Duftstoffe an. Diese Lockstoffe (Pheromone) sind auf den klebrigen Leimtafeln aufgebracht. Die unscheinbaren Kleinschmetterlings-Männchen gehen der Falle sprichwörtlich auf den Leim. In erster Linie dienen die Pheromon-Fallen der Kontrolle. Je nachdem, wie viele Falter darauf kleben bleiben, stellen Sie fest, wann der Flug beziehungsweise die Eiablage beginnt. Durch das Frühwarnsystem können Sie gezielte Pflanzenschutzmaßnahmen einleiten.
Gute Erfahrungen hat man mit dem Einsatz von Granulosevirus-Präparten gemacht, die für den Haus- und Kleingarten zugelassen sind. Das hochspezifische Virus befällt nur den Apfelwickler. Das biologische Spritzmittel wendet man nach Gebrauchsanwendung zum Zeitpunkt der Eiablage im Juni und August an. Der optimale Spritzzeitpunkt liegt zum Schlupf der Räupchen, noch bevor sie sich in den Apfel bohren. Ab Ende September kann man zur Bekämpfung überwinternder Larven des Apfelwicklers auch Nematoden (etwa nemapom) einsetzen.
Tipp 3: Ringe aus Wellpappe um den Stamm legen
So wie man Nacktschnecken unter ausgelegten Brettern absammelt, lockt man die ausgewachsenen Raupen des Apfelwicklers mit etwa zehn Zentimeter breiten Gürteln aus Wellpappe an. Die Larven der ersten (Juni, Juli) und zweiten (August, September) Generation des Apfelwicklers suchen sich zur Verpuppung ein Versteck unter Borkenschuppen, in Stammritzen und Ähnlichem. Wellpapperinge um den Apfelstamm sind ein willkommener Ersatz. Die Larven, die sich in den Hohlräumen der Pappe verpuppen, entsorgt man samt Fanggürtel im Restmüll. Wichtig ist es, die ab Mitte Juni für die erste Generation angelegten Wellpapperinge spätestens bis Ende Juli zu entfernen und zu vernichten, damit keine neuen Falter schlüpfen. Fanggürtel für die zweite Generation nimmt man spätestens Ende Oktober ab.