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Auslieferung genehmigt: Harvey Weinstein muss wieder vor Gericht

Harvey Weinstein (69) soll wieder vor Gericht erscheinen. Im März 2020 wurde der in Ungnade gefallene Filmproduzent ('Shakespeare in Love') in New York diverser sexueller Vergehen für schuldig befunden. Richter verhängten eine Haftstrafe von 23 Jahren, die der einstige Filmmogul seitdem im Hochsicherheitsgefängnis Wende Correctional Facility im Big Apple absitzt.

Ist Harvey Weinstein zu krank?

Doch die Liste der Vergehen, die dem einstigen König von Hollywood vorgeworfen werden, ist wesentlich länger, denn auch in Los Angeles soll Harvey Weinstein der Prozess gemacht werden. Seine Anwälte hatten sich bislang dagegen gestemmt — ihr Mandant sei zu krank für eine Verlegung, so ihr Argument. Er brauche medizinische Betreuung rund um die Uhr. Er sei Diabetiker, leide zudem an Herz-, Zahn- und Rückenproblemen und sei zudem "technisch so gut wie blind", so die Einwände. Hinzu kamen wiederholte Verzögerungen durch die Pandemie.

Anwälte legen Einspruch ein

Doch diese Bemühungen scheinen vergebens: Am Dienstag (15. Juni) wurde in einer Anhörung entschieden, dass der Sexverbrecher an Kalifornien ausgeliefert werden kann. Dort soll er sich für weitere 11 Vergehen vor Gericht verantworten. Insgesamt fünf Frauen sollen von ihm sexuell misshandelt worden sein. Harvey Weinstein hat stets beteuert, dass der Sex einvernehmlich war. Jetzt steht zu erwarten, dass sein Anwaltsteam einen letzten Versuch starten wird, Einspruch gegen die Bewilligung der Auslieferung einzulegen.

Sollte diese ohne Erfolg sein, so wird der Angeklagte wohl gegen Ende Juni von der Ost- an die Westküste verlegt. Sollte Harvey Weinstein im dann folgenden Prozess für schuldig befunden werden, könnte er zu bis zu 140 Jahren Gefängnis verurteilt werden.

Bild: Hubert Boesl/picture-alliance/Cover Images