Die Bafin sorgt sich um die Solarisbank und schickt einen Sonderprüfer

Der neue Bafin-Präsident, Mark Branson.
Der neue Bafin-Präsident, Mark Branson.

Am vergangenen Dienstag wurde der Solarisbank mitgeteilt, dass sie ab sofort von der Bundesfinanzaufsicht (Bafin) einen Sonderaufseher an die Seite gestellt bekommt. Der Grund dafür sei eine bankaufsichtliche Prüfung, die im Jahr 2020 einige Probleme in der Bank, insbesondere in der Compliance, festgestellt hat. Die Ergebnisse der Untersuchungen, die voraussichtlich bis Mitte des Jahres abgeschlossen sind, werden anschließend der Behörde mitgeteilt. Diese Maßnahmen der Bafin folgen den Kurs des neuen Bafin-Präsidenten Mark Branson, der die Behörde in eine "Aufsicht mit Biss" verwandeln möchte, berichtet „Handelsblatt“.

Der Chef der Solarisbank, Roland Folz, äußerte sich zu dem Vorgehen: "Wir begrüßen den Schritt der Bafin, wir haben keine Geheimnisse“, berichtet das "Handelsblatt". "Wir sind zu diesem Thema permanent im Austausch mit der Bafin und finden es gut und richtig, dass wir die ordnungsgemäße Umsetzung unserer Verbesserungsstrategie von einem unabhängigen Beobachter nochmals überprüfen lassen", führt er fort. Die Bank wolle an einer stärkeren Compliance und härteren Maßnahmen im Bereich Geldwäsche und Kriminalität arbeiten.

Die Solarisbank hat seit ihrer Gründung, im Jahr 2016, ein starkes Wachstum hingelegt. Im Jahr 2021 hat die Bank eine Million neue Onlinekonten eröffnet, berichtet das "Handelsblatt". Dieses schnelle Wachstum bereitet der Bafin Sorgen. "Die Bank ist extrem schnell gewachsen. Die internen Strukturen haben nicht immer Schritt gehalten, das ist ein Problem", berichtet ein Aufseher. Ähnliche Maßnahme ergriff die Bafin auch im vergangenen Jahr bei der Smartphone-Bank "N26". Folz bestreitet eine Parallele: "Die Verhältnisse sind ganz anders. Die Solarisbank genießt ein Riesenvertrauen am Markt", meint der Solaris-Chef laut dem "Handelsblatt".