Baggy Pants und Stilettos verboten: Restaurant besteht auf merkwürdigen Dresscode

Eine Sportsbar im amerikanischen Durham möchte seine Gäste nicht in zu langen Shirts oder Baggy Pants sehen. (Bild: AP Photo)
Eine Sportsbar im amerikanischen Durham möchte seine Gäste nicht in zu langen Shirts oder Baggy Pants sehen. (Bild: AP Photo)

Der strenge Dresscode einer Sportsbar im amerikanischen Durham erhitzt die Gemüter im Internet und im Ort selbst. Die Regeln sind streng und dürften ohnehin schon nicht jedem gefallen. Einige vermuten dahinter jedoch zusätzlich rassistische Motive.

Das Schild, das die Besitzer einer „Kickback Jack’s“-Sportsbar-Filiale in Durham in North Carolina aufgestellt haben, verbietet so einiges: negatives Verhalten, anstößige Sprache und Kleidung, zu tief hängende Hosen oder Shorts (unterhalb der Hüfte), weiße T-Shirt und Oversize-Shirts, Baggy Pants, ärmellose Unterhemden, Rucksäcke und anderes Gepäck, Stillettos und sogar Ballons. Große Gruppen sind ebenfalls nicht erwünscht und ob der Dresscode eines Gastes die Grenze überschreitet oder zu provokant ist, darf das Personal individuell entscheiden. Man behält sich sogar vor, Gäste gar nicht zu bedienen, sollte ihr Erscheinungsbild nicht den Vorstellungen des Lokals entsprechen.

„Kickback Jack’s in #Durham. Ihr wisst, ich poste so etwas normalerweise nicht oder beteilige mich daran … Ich investiere meine Energie lieber in positive Dinge. Aber die haben tatsächlich einen Dresscode … völlig übertrieben. Nicht, dass ich dort essen würde … aber trotzdem. Kopfschütteln. Das ist die Filiale beim Northgate-Kaufhaus.“

Brittani Mechele postete ein Bild des Schildes auf ihrem Facebook-Account und sorgte damit für reichlich Diskussionsstoff. Denn einige Nutzer empfanden die harten Regeln des Restaurants als rassistisch und kommentierten: „Das ist offensichtlich rassistisch. Ganz eindeutig.“

Auch Brittani Mechele schrieb: „Warum sagen sie nicht gleich ,keine Schwarzen‘ und dann ist gut.“ Gegenüber „Yahoo Lifestyle“ erklärte Mechele zudem, dass sich das Restaurant in einer größtenteils schwarzen Gegend der Stadt befände. Durham durchliefe gerade einen Prozess der Gentrifizierung.

Auch das lokale Nachrichtenportal „CBS 17“ wurde ebenfalls auf das Schild aufmerksam und sprach mit einigen Gästen des Restaurants. „Der erste Teil klang ja noch in Ordnung, aber dann wird es immer diskriminierender“, so Laurie Washington, die das Restaurant mit ihrem Mann besuchte. Damit meint sie das Verbot von weißen Shirts, Unterhemden und tiefer sitzenden Hosen, ein Look der scheinbar bei einigen jungen Afro-Amerikanern besonders beliebt ist.

Andere wiederum verteidigen die harten Regeln und wollen darin keinen Rassismus sehen. Schließlich sei es ein Familien-Restaurant und dort solle es doch bitte gepflegt zugehen. Schaut man sich die Kommentare an, wird jedoch schnell deutlich, das gerade Weiße sich vor den Rassismusvorwürfen verschließen und dagegen argumentieren. Einig wird man sich größtenteils zumindest darin, dass die Regeln übertrieben sind. Das Verbot von Stilettos und Ballons findet nur wenig Verständnis.