Barmer bringt Gesundheitskarte auf das Smartphone

Die Krankenversicherten in Deutschland sollen bis 2023 die Möglichkeit haben, ihre Versichertenkarte auf das Smartphone und ins Web zu holen. Die Barmer hat sich nun für technische Partner für die digitale Gesundheitskarte entschieden.

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Die Barmer wird künftig mit T-Systems und dem ID-Dienstleister Verimi zusammenarbeiten. (Bild: Jeremy Moeller/Getty Images)

Mit dem aufwendigen Digitalprojekt wurden T-Systems und der ID-Dienstleister Verimi beauftragt, teilten die Unternehmen am Mittwoch in Berlin mit. Zum Auftragsvolumen machten die Beteiligten keine Angaben. Der Vertrag hat eine Laufzeit von sieben Jahren.

Smartphone-App soll herkömmliche Versichertenkarte entbehrlich machen

"Digitale Identitäten werden vieles vereinfachen und sicherer machen", sagte eine Sprecherin der zweitgrößten Krankenkasse in Deutschland. Zum einen sollen die Versicherten einen rund um die Uhr erreichbaren und gleichzeitig sicheren Zugang zu den digitalen Diensten der Kasse erhalten. Dies sei über eine Smartphone-App möglich, aber auch über eine geschützte Website. Auf diesem Weg könnten die Versicherten auch auf ihre elektronischen Patientenakte zugreifen.

Die Smartphone-App soll die herkömmliche Versichertenkarte entbehrlich machen, auch in den Arztpraxen und bei anderen Leistungserbringern. "Die Digitale Identität wird auf dem Smartphone in einer digitalen ID-Wallet, also in einer elektronischen Brieftasche, gespeichert", sagte die Sprecherin.

Ab 2023 müssen alle Krankenkassen eine sichere digitale Lösung anbieten

Als digitaler Aufbewahrungsort der digitalen Gesundheitskarte kommt die Verimi ID-Wallet zu Einsatz, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als sicheres Verfahren genehmigt wurde. T-Systems betreibt dann den Dienst in der Cloud.

Die Schaffung einer digitalen Identität für Krankenversicherte ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Grundlage ist das Digitale-Versorgungs-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG), das im vergangenen Jahr in Kraft getreten ist. Ab 2023 müssen alle Krankenkassen ihren Mitgliedern eine sichere digitale Lösung anbieten, die gleichberechtigt und ergänzend zur elektronischen Gesundheitskarte (eGK) funktioniert.

Verimi und T-Systems erklärten, die vorgestellte Lösung sei so konzipiert, dass auch weitere gesetzliche wie private Krankenkassen die Komponenten als Grundlage ihres Angebotes nutzen könnten.

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