Bauchfett? Warum ein Vitamin-D-Mangel dahinterstecken könnte

Bauchfett durch Vitamin D Mangel Abnehmen Studie

In Deutschland herrscht insbesondere im Winter chronischer Vitamin-D-Mangel. Studien zeigen jetzt, dass dies die Entstehung von Übergewicht und Bauchfett begünstigen kann …

Getty Images, Olga Rolenko

In Deutschland sind mehr als die Hälfte aller Erwachsenen übergewichtig – und zwar mit steigender Tendenz. Waren 2005 noch 41,5 Prozent der Frauen und 57,9 Prozent der Männer übergewichtig, sind es zuletzt 42,5 Prozent der Frauen und 62,4 Prozent der Männer gewesen. Und gerade im Winter neigen wir dazu, an Gewicht und vor allem am gefährlichen Bauchfett zuzunehmen. Neben mangelnder Bewegung, reichlich verarbeiteten Lebensmitteln und Weihnachtsleckereien sowie Stress könnte daran laut neuesten Untersuchungen auch ein Vitamin-D-Mangel schuld sein. Das tückischste kommt aber erst noch: So geht eine neue US-amerikanische Studie davon aus, dass Übergewicht einen Vitamin-D-Mangel begünstigt und vice versa …

Neue Studie zeigt: Vitamin-D-Mangel erhöht Bauchfett – und umgekehrt

Ursprünglich untersuchten die Forscher, ob Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern könnten. Dabei fanden sie heraus, dass die gesundheitlichen Vorteile von Vitamin-D-Präparaten nur bei Probanden mit einem BMI unter 25, die damit nicht übergewichtig sind, messbar waren. Der BMI, der das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße beschreibt, definiert bei Männern einen Wert über 25 als Übergewicht, bei Frauen liegt die Grenze bei 24.

Eine weitere Analyse von etwa 16.500 Teilnehmern zeigte zudem, dass übergewichtige Personen nicht nur einen niedrigeren Vitamin-D-Spiegel hatten, sondern auch langsamer auf Vitamin-D-Präparate ansprachen. Die Begründung der Forscher: Vitamin D ist fettlöslich und kann sich in Fettgewebe anreichern, was den Anstieg im Blut verlangsamen kann. Bei vermehrtem Fettgewebe dauert es entsprechend länger, bis die jeweiligen Personen einen adäquaten Vitamin-D-Spiegel erreichen.

Der Teufelskreis aus Vitamin-D-Mangel und Übergewicht

Doch dazu kommt noch ein weiteres Problem, das die Situation von Übergewichtigen zu einem Teufelskreis macht: Vitamin-D-Mangel kann auch Übergewicht begünstigen, da das Vitamin eine wichtige Rolle in verschiedenen Stoffwechselprozessen spielt, die das Gewicht und die Fettverteilung im Körper beeinflussen. Das liegt daran, dass Vitamin-D-Mangel zu einem Anstieg des Hungerhormons Ghrelin führen kann, den Fettabbau vermehrt hemmt und zudem die Bildung von Fettzellen, insbesondere im Bauchraum, fördern kann. Ein Mangel kann nicht zuletzt die Insulinresistenz fördern, was wiederum Heißhungerattacken und die Entstehung von Diabetes begünstigen kann. Auch chronische Entzündungsprozesse im Körper, die durch den Mangel hervorgerufen werden können, können zu Fetteinlagerungen führen.

Vereinfacht gesagt bekommen wir mit Übergewicht eher einen Vitamin-D-Mangel, der wiederum zu einem Anstieg des Bauchfettes führt und das Übergewicht damit verschlimmert.

Vitamin-D-Mangel: Warum eine Supplementierung sinnvoll sein kann

Wichtig ist zu wissen, dass in unseren Breitengraden fast schon chronischer Vitamin-D-Mangel herrscht, ob übergewichtig oder nicht spielt hier grundsätzlich keine Rolle. Das hat vor allem damit zu tun, dass die UV-B-Strahlung in nördlichen Regionen, auch in Deutschland, im Zeitraum von Oktober bis März nicht ausreicht, um eigenständig genügend Vitamin D über die Haut zu produzieren. Zudem halten sich die meisten Menschen heutzutage fast dauerhaft in geschlossenen Räumen auf, auch im Sommer, wodurch die Vitamin-D-Produktion des Körpers zusätzlich eingeschränkt ist. Über die Nahrung ist die Zufuhr ebenfalls eingeschränkt, enthalten nur wenige, tierische Produkte wie Eier oder fettreicher Fisch geringe Mengen an Vitamin D.

Und das ist problematisch, da das fettlösliche Vitamin neben dem Stoffwechsel auch essenziell für die Immunabwehr, die Knochengesundheit und die Stimmung. Ist. Die Einnahme von 800 bis 2000 IU pro Tag ist deswegen für die meisten Menschen sinnvoll, idealerweise nach Rücksprache mit einem Arzt. Besonders gut aufgenommen wird Vitamin D3 übrigens zusammen mit Vitamin K2 und einer Fettquelle. Deswegen eignen sich Vitamin D3+K2-Tropfen auf Basis eines Trägeröls besonders gut zur Supplementierung.