Beauty-Trends zur WM in Russland: Warme Militärmützen in allen Farben
Ja, die deutsche Mannschaft hat geschwitzt, da in Kasan. Fast 30 Grad prasselten unseren Jungs auf den Kopf bis sie sich nach über 90 Minuten geschlagen geben mussten. Doch wenn wir schon verlieren, dann doch wenigstens mit Stil die restliche Weltmeisterschaft anschauen. Und das gelingt nur, wer noch härter im Nehmen ist und sich trotz hoher Temperaturen eine Wintermütze auf den Kopf setzt. Die russische Kopfbedeckung “Ushanka”, in Farben aus aller Herren Länder, ist bei der WM 2018 der letzte Schrei.
Zugegeben, die “Schapka”, wie sie von den Deutschen genannt wird – also einfach Mütze – ist nicht neu. Schon seit einigen Jahren gibt es sie im Winter auch hierzulande in allen möglichen Variationen zu sehen, meist gehalten in den Weiß-, Grau- und Schwarztönen. Mal sieht man mehr Fell, mal weniger. Meistens aber glücklicherweise Kunststoffe.
Doch eins hätte man wohl kaum erwartet, dass fußballverrückte Fans sich diese sehr sehr warme Kopfbedeckung auch bei der Weltmeisterschaft im Sommer in Russland aufsetzen. Doch genau das tun sie und sehen dabei ziemlich glücklich aus. Denn Grautöne sind schon lange nicht mehr die einzige Farbe, die die Schapkas zu bieten haben.
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Begonnen hat die Tradition dieser besonderen Mützen 1940. Beim russisch-finnischen Winterkrieg im Jahr zuvor, waren Tausende russische Soldaten, unter anderem wegen ihrer schlechten Ausrüstung, an Erfrierungen und Hunger gestorben. Deswegen überdachte die Regierung damals die Uniformierung der Roten Armee und entwickelte die “Ushanka” – so die Originalbezeichnung.
“Uschi” ist das russische Wort für Ohren, da die Mütze durch ihre herunterklappbaren Seitenteile besonders die Ohren, aber auch einen Großteil der Wangen schützen. Während die Offiziere echtes Fell trugen, – bis heute werden originale Ushankas meist aus echtem Kaninchen-, Schaf-, Bisam-, Fuchs- oder hochwertigem Nerzfell hergestellt – bekamen Unteroffiziere und Soldaten schon damals Fellersatz aus Wollplüsch eingenäht. Auf der Stirnklappe, die, im Gegensatz zu den Seitenklappen nur zum Schmuck vorhanden ist, prangte ein kleiner roter Stern. Bereits im Zweiten Weltkrieg waren diese warmen Mützchen auch bei den deutschen Soldaten an russischer Front äußerst beliebt. Ein paar Jahre später wurde sie auch hier Teil der offiziellen Ausrüstung.
Übrigens: Bei der Ushanka tatsächlich die Seitenklappen herunterzumachen und für das Wärmen der Ohren zu verwenden, ist angeblich in Russland verpönt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Mütze lediglich in der Sowjetunion und ideologisch gleich gesinnten Ländern wie China getragen, andere lehnten das – aus Gründen widersprechender Ideologie ab.
Schon in den 80er Jahren gewann sie im zivilen Bereich immer weiter an Bedeutung und wie die Trendwellen eben so schlagen, kann man sie auch im Winter 2018 getrost tragen. Allerdings: Anscheinend auch im Sommer, denn während der Weltmeisterschaft sind die Mützen als Accessoire äußerst angesagt.
Go Russia #wm2018 #russia #RUSEGY #gorussia #schapka 🇷🇺🇷🇺🇷🇺🇷🇺
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Wer sich denkt: Die spinnen doch, die Hardcore-Fans, der kann zu einer sanfteren Variante des folkloristischen Fan-Daseins übergehen und das sind die Blumen im Haar. Auf Festivals schon zu Woodstock-Zeiten Trend geworden, sind die großen Blumen – meistens unecht – auch ein Teil der russischen Tradition. Hoffen wir, dass diese beiden WM- Trends mehr Erfolg haben als unsere deutsche Mannschaft.