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Belugawal in der Seine: Zustand "stationär", Expertenteam soll über Evakuierung entscheiden

In Frankreich wächst die Sorge um einen Belugawal, der sich in die Seine verirrt hat und seit Tagen deutlich geschwächt in der Schleuse in Saint-Pierre-La-Garenne im Departement Eure festsitzt.

Nach Angaben der NGO Sea Shepherd ist sein Zustand stabil, er habe aber noch immer keine Nahrung zu sich genommen - was seine Überlebenschancen von Tag zu Tag verringert.

Mehrere Versuche, das Tier zu füttern, schlugen bislang fehl. Man beobachte keine Verschlechterung seines Zustands. "Er bleibt wachsam, frisst aber immer noch nicht", sagte Lamya Essemlali, die Vorsitzende von Sea Shepherd Frankreich, der Nachrichtenagentur AFP.

Besorgniserregende ist auch, dass das Wasser in der Schleuse im Vergleich zu den üblichen Meerestemperaturen für einen Wal zu warm ist und stillsteht.

Ein Expertenteam vom Meerespark Marineland in Antibes wird erwartet, um über Evakuierungslösungen entscheiden. "Es gibt keine ideale Lösung, wir müssen Für und Wider abwägen", sagte Isabelle Brasseur, Leiterin für Bildung, Forschung und Naturschutz im Marineland.

Zu den denkbaren Hypothesen gehören ein Herausziehen des Wals oder die Öffnung der Schleusentore in der Hoffnung, dass er in den Ärmelkanal zurückkehrt.

Zu den drei Mitgliedern des Marineland-Teams gehört unter anderem ein auf Meeressäuger spezialisierter Tierarzt.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein großer Wal in den französischen Fluss verirrt hat: Im Mai verhungerte ein Orca nach wochenlanger Odyssee in der Seine, im Juli wurde mutmaßlich ein Finnwal in der Flussmündung bei Le Havre gesichtet.