Berlin und Seoul wollen Kooperation bei Handel und Sicherheitspolitik vertiefen

Angesichts der unsicheren Weltlage wollen Deutschland und Südkorea ihre wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit vertiefen. Das sagte Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Seoul.
Angesichts der unsicheren Weltlage wollen Deutschland und Südkorea ihre wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit vertiefen. Das sagte Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Seoul.

Bei einem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Seoul haben Deutschland und Südkorea eine Vertiefung ihrer wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Zusammenarbeit angekündigt. Als Beispiele nannte Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol am Sonntag nach einem Treffen mit Scholz den gemeinsamen Handel und Investitionen in Hochtechnologiebereiche wie Wasserstoff, Halbleiter und saubere Energie. Zudem gehe es um eine verstärkte Kooperation bei den Lieferketten.

Scholz war am Nachmittag (Ortszeit) nach dem Ende des G7-Gipfels in Japan und vor seiner Rückkehr nach Berlin in Südkorea eingetroffen. Vor dem Gipfeltreffen mit Präsident Yoon besuchte er zunächst die Demilitarisierte Zone zwischen Süd- und Nordkorea (DMZ). Südkorea und Deutschland verbinde die Erfahrung der Teilung, sagte Scholz anschließend zu Yoon.

In einem Interview mit der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap hatte Scholz zuvor Nordkoreas Atom- und Raketentests verurteilt. Er betonte aber, dass es wichtig sei, Raum für Dialog zu lassen. Weitere Themen seiner Gespräche mit dem südkoreanischen Staatschef waren die sicherheitspolitische Lage im Indopazifik sowie der russische Angriffskrieg in der Ukraine.

Südkorea hat sich zwar den internationalen Sanktionen gegen Russland angeschlossen, lehnt Waffenlieferungen an Kiew bisher aber ab. Es verweist auf seine grundsätzliche Politik, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern.

Scholz begrüßte in dem Yonhap-Interview die humanitäre Hilfe Südkoreas für die Ukraine und die Unterstützung der Sanktionen gegen Russland. Er betonte aber, jede Nation entscheide selbst, wie sie der Ukraine helfen könne.

In der Bundesregierung war im Vorfeld darauf verwiesen worden, dass Präsident Yoon bei den Waffenlieferungen in den vergangenen Wochen "eine gewisse Lockerung" angedeutet habe. Der südkoreanische Staatschef war auch als Gast beim G7-Gipfel in Japan dabei und hatte dort ein Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geführt.

Nach Angaben seines Büros sagte Yoon der Regierung in Kiew weitere Hilfen wie etwa Minenräumgeräte oder Krankenwagen zu. Nach seinem Treffen mit Scholz sagte Yoon dann lediglich, Südkorea und Deutschland setzten ihre Unterstützung für die Ukraine fort. Auf mögliche neue Pläne ging er nicht ein.

ans/jes