"Betet für Myanmar!" - Politische Proteste bei "Miss Universe"-Contest
Bei dem diesjährigen "Miss Universe"-Contest nutzen ein paar der Teilnehmerinnen die große Bühne nicht nur, um ihre Schönheit zu präsentieren – Miss Myanmar, Miss Singapur und Miss Uruguay setzen gleichzeitig auch starke politische Statements.
An diesem Sonntag fand das große Finale des bekannten Schönheitswettbewerbs "Miss Universe" im amerikanischen Bundesstaat Florida statt. Die internationalen Teilnehmerinnen beeindruckten die Zuschauer nicht nur mit ihrem Aussehen - drei von ihnen nutzten die Plattform, die ihnen der Wettbewerb bot, um eine klare politische Botschaft zu teilen, wie CNN berichtet.
Kategorie "Nationale Kostüme" sorgt für Aufsehen
Während des "Nationale Kostüme"-Segments der Show erregten besonders die Kostüme von Miss Myanmar, Miss Singapur und Miss Uruguay Aufsehen. Lola de los Santos aus Südamerika zeigte mit einem Regenbogen-Outfit und einem Rock mit der Aufschrift "Nie wieder Hass, Gewalt, Ablehnung, Diskriminierung" ihre Unterstützung für die LGBTQI+-Community. In der Vergangenheit war sie bereits ein Jury-Mitglied bei "Miss Trans Star Uruguay", einem Schönheitswettbewerb für Transgender-Frauen.
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Singapurs Kandidatin Bernadette Belle Ong trug ein Outfit, das von ihrer Landesflagge inspiriert wurde. Auf der Rückseite ihrer Schleppe befand sich die deutliche Aufforderung: "Stoppt den Hass gegen Asiaten!". Seit Ausbruch der Corona-Pandemie machen Gewaltverbrechen gegen asiatisch-stämmige Menschen vor allem in den USA immer wieder Schlagzeilen. Wie eine Studie der California State University herausfand, sollen die Fälle von Verbrechen gegen Asiaten in den 16 größten Städten der USA um 164 Prozent gestiegen sein. Ihr sei es wichtig gewesen, ein "deutliches Zeichen gegen Vorurteile und Gewalt" zu setzen, so Ong auf Instagram.
Miss Universe Myanmar, Thuzar Wint Lwin, enthüllte ihre Botschaft auf einer Schriftrolle. Auf der Bühne präsentierte sie zunächst ihr nationales Kostüm, bevor sie mit dem Schriftstück dazu aufforderte, für ihr Land zu beten. In Myanmar herrschen seit dem Putsch im Februar Konflikte, bei denen es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen dem Militär und Demonstranten kommt. Unzählige Menschen wurden dabei verletzt oder gar getötet. Bereits im März machte die Schönheitskönigin auf die Situation in Myanmar aufmerksam. Auf Instagram dankte sie den "Helden, die ihre Leben geopfert haben, um für die Freiheit unseres Volkes zu kämpfen" und warf dem Militär Menschenrechtsverletzungen vor.
"Miss Universe"-Gewinnerin 2021 kommt aus Mexiko
Mit ihrem starken Auftritt schaffte es Thuzar Wint Lwin, die Kategorie der nationalen Kostüme für sich zu entscheiden. Der Gesamtsieg und damit der Titel "Miss Universe" gingen allerdings letztendlich an Andrea Meza aus Mexiko.
Im Video: Neue Miss Universe kommt aus Mexiko