Eine Betondecke spachteln

Um eine Betondecke für den Anstrich vorzubereiten, müssen Sie diese zunächst verspachteln, sodass die Fläche eben wird.
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Das Spachteln einer Betondecke ist bereits nach einigen Arbeitsschritten erledigt. Heimwerker, die dieses Projekt in Eigenregie verwirklichen, sollten jedoch sorgfältig vorgehen, damit sich das Endergebnis auch sehen lassen kann. Schließlich ist die Decke, insbesondere in Wohnräumen, eine dominante Fläche. Wer die nachfolgenden Tipps und Tricks stets im Hinterkopf behält, geht auf Nummer sicher, dass das Vorhaben gelingt – und spart zudem das Geld, das die Beauftragung eines Handwerkers kosten würde.

Das Wichtigste in Kürze

  • Reinigen Sie die Decke gründlich, entfernen Sie Staub, Spinnweben und lose Partikel.

  • Rühren Sie für größere Flächen und tiefe Löcher Spachtel mit Wasser an, da die Masse ohne Risse aushärtet. Fertigspachtel eignet sich eher für kleine Reparaturen.

  • Tragen Sie die Masse mit einem Flächenspachtel oder einer Glättkelle auf und glätten sie die Oberfläche anschließend.

  • Nach dem Trocknen werden Unebenheiten mit Schleifpapier geglättet.

  • Eine versiegelte Betondecke ist widerstandsfähiger und verbessert die Optik.

Bevor eine Betondecke gestrichen wird, steht erst einmal das Spachteln der Betondecke an. Somit gehen diese beiden Tätigkeiten oftmals Hand in Hand. Die genaue Vorgehensweise richtet sich ganz nach den Gegebenheiten vor Ort, denn es gibt sie zwar auch aus Holz, doch die meisten Decken bestehen nun einmal aus Beton. Sogenannte Spanndecken zum Beispiel werden als vorgefertigte Formteile auf der Baustelle angeliefert und in Vollmontagebauweise zusammengefügt, ebenso die Filigrandecke. Viele Wände und Decken sind verputzt. In manchen Wohnräumen befindet sich eine Raufasertapete an der Betondecke. Soll diese einen zweiten Frühling erleben, gilt es, den Zustand der Tapete hierbei zu berücksichtigen und sie unter Umständen zu erneuern.

In modernen Loft-Apartments ist die Betondecke ein Stilelement für den gewollt rauen Industrial-Look. Auch in Kellern und Garagen lassen sich Kratzer und brüchige Fugen in unverputzten Betondecken mit etwas Geschick ausbessern, allerdings sammelt sich dort auch oftmals Kondenswasser. Möchte man dort Farbe auftragen, Schleifarbeiten verrichten oder Spachtelmasse auftragen, empfiehlt es sich, bereits einige Wochen im Vorfeld die Räumlichkeiten gründlich zu lüften, da eine feuchte Betondecke nicht mit einem Putz versehen werden kann.

Die notwendigen Vorbereitungen treffen

Im ersten Schritt des Projektes ist es essentiell, die Arbeitsfläche, sprich die Decke, vorzubereiten und sämtliche Möbel – so gut es geht – aus dem Raum zu schaffen. Sperriges Mobiliar wird einfach mit Malerfolie und Krepppapier abgeklebt. Gleiches gilt für Wände, Lichtschalter, gegebenenfalls die Heizkörper und den Bodenbelag, es sei denn der alte Teppich hat ohnehin ausgedient und soll anschließend im Zuge der Renovierungsmaßnahmen entsorgt werden. An der Decke haftende Spinnweben beseitigt man rasch noch mit einem Besen. Nun muss der Untergrund auf seine Tragfähigkeit übergeprüft werden. Haften an der Decke beispielsweise noch Farbrückstände, sollten diese entfernt werden. Dann kann die Aufmerksamkeit voll und ganz den Stellen gelten, die aufgefrischt werden sollen.

Auch kleinere schadhafte und unebene Stellen sind mit Spachtelmasse schnell ausgebessert.
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Meist sind es überschaubare Bereiche, die es bei einer Betondecke zu spachteln und auszubessern gilt. Hierzu zählen etwa kleine Krater oder alte Bohrlöcher – die Hobby-Handwerker zunächst einmal mithilfe eines Staubsaugers aussagen – oder mit der Zeit entstandene Spannungsrisse. Letztere sind in der Regel kein Grund zur Beunruhigung, stellen jedoch wie Kratzer optische Makel dar. Möchte man diese beseitigen, sollten sie – vor allem, wenn es sich um besonders feine Haarrisse handelt – ein wenig ausgeweitet werden, damit die Spachtelmasse später gut in die Risse gelangen kann. Zudem können Unebenheiten an der Decke durch das großflächige Auftragen von Spachtelmasse verschwinden.

Die Betondecke spachteln: Pulver oder Fertigspachtel?

Spachtelmasse ist in zwei unterschiedlichen Varianten erhältlich: zum einen als Pulver, das Sie mit Wasser anmischen, und zum anderen als Fertigspachtel aus der Tube. Für Löcher und feine Spannungsrisse ist Fertigmasse bestens geeignet. Mit dem Füllspachtel füllen Sie die Hohlräume, Kratzer oder Löcher ganz einfach auf. Anschließend kann die Oberfläche mit einem Malerspachtel oder einer Glättkelle glatt gestrichen werden.

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Bei Spachtelmasse in Pulverform wird zwischen Außenspachtel auf Zementbasis und Innenspachtel auf Gipsbasis unterschieden. Während Spachtelmasse auf Zementbasis in Räumen mit hoher Feuchtigkeit – wie etwa dem Keller oder der Garage – zum Einsatz kommt, ist bei der Ausbesserung der Decke in Wohnräumen die pH-neutrale Gips-Masse die richtige Wahl.

Doch warum sollte man sich überhaupt die Mühe machen und anmischen, wenn diese doch auch fertig in der Tube gekauft werden kann? Ganz einfach: Fertigspachtel ist ausnahmslos für kleine Flächen geeignet und härtet aus, indem der enthaltene Wasseranteil verdunstet. Wird die Masse großflächig aufgetragen, bilden sich bei diesem Vorgang Risse. Somit eignet sich für Vertiefungen, die mit reichlich Material aufgefüllt werden müssen, Spachtelmasse in Pulverform am besten, da diese aushärtet, ohne zu reißen. Fertigen Füllspachtel verwenden Sie am besten für kleine Schäden wie Kratzer oder teilweise ausgebrochene Fugen.

Die Spachtelmasse einbringen und glattstreichen

Das Anrühren der Spachtelmasse ist einfach: Im ersten Schritt mwird ein Maurerkübel nach Herstellerangaben mit Wasser gefüllt. Dann gibt man das Spachtelpulver hinzu. Nach kurzem Umrühren kann es losgehen. Ein Tipp: Heimwerker sollten achtgeben, dass sie nur so viel Spachtelmasse anrühren, wie sie auch tatsächlich benötigen, da bereits abgebundene Masse nicht wieder in Wasser gelöst werden kann.

Mit der Spachtelmasse erzielen Sie eine völlig plane Fläche.
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Mittels Malerspachtel kann die angerührte Masse in Kratzer, einen tiefen Riss oder das unerwünschte Bohrloch eingebracht werden. Sollen Unebenheiten an der Decke ausgeglichen werden, empfiehlt sich die Nutzung eines Glättspachtels. Im Anschluss wird – genau wie bei der Anwendung von Fertigspachtel – die gespachtelte Fläche glattgestrichen. Ist die Spachtelmasse getrocknet, lässt sich die Oberfläche zusätzlich mit feinem Schleifpapier von den letzten Unebenheiten befreien.

Ist die Oberfläche der gespachtelten Decke getrocknet können Sie die Betondecke streichen:

Vorteile einer versiegelten Betondecke

Eine fachgerecht verspachtelte Betondecke bildet eine wasserdichte Barriere, die das Eindringen von Wasser in den Beton verhindert. Daher spricht man auch von versiegelter Betondecke. Dadurch wird das Risiko von Feuchtigkeitsschäden, wie zum Beispiel Schimmelbildung oder Korrosion des Stahls minimiert. Durch die Versiegelung wird die Betondecke zudem widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit sowie Chemikalien, Ölen oder Salzen. Dies erhöht die Lebensdauer des Betons und reduziert den Bedarf an Reparaturen oder Instandhaltungsmaßnahmen.

Eine gut versiegelte Betondecke ist außerdem widerstandsfähiger gegenüber Abnutzung und Verschleiß durch mechanische Belastungen. Sie hilft, Schäden wie Rissbildung oder Abplatzungen des Materials zu vermeiden. Auch lässt sie sich in der Regel leicht säubern und pflegen. Durch die Versiegelung wird die Oberfläche glatter und weniger porös, was das Eindringen von Schmutz, Flecken oder Ölen reduziert und so die regelmäßige Reinigung erleichtert.

Aber eine Versiegelung ist auch aus ästhetischer Sicht sinnvoll, denn sie verleiht der Betondecke eine ansprechende Optik. Dafür stehen verschiedene Versiegelungsmaterialien zur Verfügung, wie klare Beschichtungen, Farbanstriche oder dekorative Oberflächen, die das Aussehen des Betons verbessern und gleichzeitig seine Beständigkeit erhöhen können.

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Unter Umständen kann eine Versiegelung der Betondecke auch zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen, indem undichten Stellen so reduziert werden. Auf diese Weise kann die Isolierung des Gebäudes verbessert und einem Wärmeverlust entgegengewirkt werden.

Welche Spachtelmasse ist umweltfreundlich?

Es gibt verschiedene Arten von Spachtelmassen, die als umweltfreundlich gelten:

  • Kalkspachtelmasse: Diese Spachtelmasse besteht hauptsächlich aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Kalkhydrat, Sand und Wasser. Zusätzlich ist sie frei von synthetischen Zusätzen und lösemittelarm.
    Kalkspachtelmasse ist auch biologisch abbaubar und hat insgesamt eine geringe Umweltauswirkung.

  • Lehmputz: Lehmputz wird aus natürlichen Rohstoffen wie Lehm, Sand, Stroh und Wasser hergestellt. Er ist frei von chemischen Zusätzen und kann auch als Spachtelmasse verwendet werden. ökologisch nachhaltig, atmungsaktiv und reguliert die Feuchtigkeit im Raum.

  • Gipskartonspachtelmasse: Der Hauptbestandteil dieser Spachtelmasse besteht aus Gips und ist im Vergleich zu anderen Arten relativ umweltfreundlich. Gips ist ein natürlicher Rohstoff und kann recycelt werden. Beim Kauf sollte dennoch emissionsarme Produkte geachtet, die keine schädlichen Zusätze enthalten.

Bei der Auswahl einer umweltfreundlichen Spachtelmasse ist es ratsam, auf Zertifizierungen wie das Blauer Engel-Logo oder das EU-Ecolabel zu setzen. Diese Zertifizierungen zeigen an, dass das Produkt bestimmte Umweltstandards erfüllt. Es kann außerdem hilfreich sein, sich über die Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren zu informieren, um sicherzustellen, dass die Spachtelmasse möglichst umweltfreundlich ist.