Better Life: Ist in Leberkäse wirklich Leber drin? Darauf sollte man achten
Leberkäse gibt es in vielen Sorten. Aber was steckt wirklich drin? Es gibt einige Unterschiede und regionale Sonderfälle.
Als heißer Snack auf Brötchen oder Hauptmahlzeit mit Spiegelei und Bratkartoffeln – Leberkäse ist in ganz Deutschland beliebt. Die meist viereckigen Scheiben sind in vielen Varianten erhältlich. Mal grob, mal fein, mit Paprika, Käsestücken, pikant oder als Pizzaleberkäse, als Aufschnitt für Brot und dickere Scheiben zum Braten.
Je nachdem, wo man sich in Deutschland befindet, wird das Fleischerzeugnis unter verschiedenen Bezeichnungen geführt. Das kann auch ein Hinweis darauf sein, was in den Scheiben steckt. Zu den Grundzutaten gehört zerkleinertes Rind- und Schweinefleisch, Gewürze, Pökelsalz, Wasser und Fett. Leber ist nicht immer enthalten. Erkennen lässt sich das am Namen, denn wird das Produkt ohne Leber zubereitet, heißt es korrekt Fleischkäse. Der Wortteil "Käse" leitet sich von der Form der Laibe ab.
Bayerischer Leberkäse ist ein Sonderfall
Eine Ausnahme sei aber bayerischer Leberkäse, erklärt Diplom-Ernährungswissenschaftlerin Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern: "Er enthält trotz seines Namens in der Regel keine Leber." Strenggenommen sei bayerischer Leberkäse also ein Fleischkäse. Diese Besonderheit sei auch in den deutschen Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse festgehalten.
Worauf man beim Kauf achten sollte
Laut der Ernährungsexpertin bezieht sich die Bezeichnung "bayerischer Leberkäse" ausschließlich auf die besondere Rezeptur ohne Leber. Hergestellt werden darf das Produkt aber auch außerhalb Bayerns.
Wer Wert auf Fleisch von Tieren aus Bayern und eine regionale Produktionsstätte lege, sollte beim Einkauf auf Siegel wie "Geprüfte Qualität Bayern" oder das sogenannte "Regionalfenster" achten, rät die Verbraucherzentrale.
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Sonderfall: Sächsischer oder Thüringer Leberkäse
Eine Sonderstellung kommt dem Sächsischen oder auch Thüringer Leberkäse zu. Während die meisten Sorten in Deutschland in einer Kastenform gebacken werden, handelt es sich bei der Variante aus dem Osten Deutschlands um eine Brühwurst, die in runden Scheiben angeboten wird.
Laut der Internetseite des Landes Sachsens stammt das Originalrezept für die Wurstspezialität aus dem 19. Jahrhundert.
Im Gegensatz zu Bayerischem Leberkäse enthält der Leberkäse aus Sachsen Schweineleber und ist daher dunkler und kräftiger im Geschmack als die bayerische Variante.
Einmal im Jahr führt der Sächsische Fleischer-Innungs-Verband Qualitätswurstwettbewerbe durch, auf denen auch die besten Sächsischen Leberkäse ausgezeichnet werden.
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