Better Life: Wann man eine geöffnete Mineralwasserflasche lieber nicht mehr trinken sollte

Ist Mineralwasser wirklich unverderblich, wie es so schön heißt? Oder gibt es einen Zeitpunkt, an dem man die Flasche – vor allem die ungeöffnete – lieber entsorgen sollte? Wir verraten dir, wann du die angebrochene Mineralwasserflasche besser stehen lassen solltest.

Close up einer Flasche Wasser, die von einer Frau ins Glas gegossen wird
Bleibt Mineralwasser eigentlich immer genießbar – auch wenn die Flasche geöffnet ist? (Symbolbild: Getty Images)

Die meisten werden es kennen: Man öffnet die Mineralwasserflasche, nimmt ein paar Schluck daraus und lässt sie dann stehen. Ehe man sich versieht sind ein paar Tage vergangen und man hat die Wasserflasche völlig vergessen. Schließlich war man viel zu beschäftigt damit, Kaffee, Leitungswasser oder andere Lieblingsgetränke zu genießen. Doch kann man die angebrochene Wasserflasche nach ein paar Tagen ohne Bedenken wieder trinken? Und wie steht es eigentlich mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum?

In der Regel ist Mineralwasser ein streng kontrolliertes Lebensmittel, dessen Reinheit und Qualität in der Mineral- und Tafelwasserverodnung (MTVO) definiert ist und das bedenkenlos getrunken werden kann. Doch wie für alle anderen Lebensmittel schreibt die EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) tatsächlich auch beim Mineralwasser ein Mindesthaltbarkeitsdatum vor. In Glasflaschen beträgt dieses bis zu drei Jahre, in PET-Flaschen sind es etwa neun bis zwölf Monate.

Wenn Mineralwasser kühl und vor Licht geschützt gelagert wird, beispielsweise im Kühlschrank, bleibt es normalerweise auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar. Die Informationszentrale Deutsches Mineralwasser hat sogar die Theorie, dass Mineralwasser unbegrenzt haltbar sein soll. Allerdings gibt es aber auch hier – so wie bei nahezu allem – Ausnahmen.

Wasser in PET-Flaschen kann Geschmack verändern

Vor allem bei PET-Flaschen kann über die Zeit Sauerstoff eindringen und Kohlensäure entweichen, weshalb es am frischen Geschmack einbüßt. Ist die Mineralwasserflasche bereits angebrochen, ist die Gefahr noch größer, dass sich der pH-Wert des Wassers ändert. Dass Sauerstoff in die Flasche gelangt, ist zwar nicht gesundheitsschädlich, das Wasser bekommt allerdings einen leicht säuerlichen Geschmack.

Hand nimmt Plastikflasche aus dem Supermarktregal
Wer auf Wasser aus Plastikflaschen zurückgreift, sollte auf die Lagerung achten (Symbolbild: Getty Images)

Aus gesundheitlicher Sicht ist es dennoch ratsam, geöffnete Wasserflaschen möglichst zügig auszutrinken. Die Gefahr ist nämlich ebenfalls groß, dass neben dem Sauerstoff Mikroorganismen in die Flasche eindringen können. Man sollte außerdem immer ein Glas benutzen! Das Trinken direkt aus der Flasche mit dem Mund kann nämlich dazu führen, dass Bakterien aus dem Speichel in die Flasche gelangen. Das ist vor allem problematisch, wenn du nicht der einzige bist, der aus dieser Flasche trinkt. Steht eine Wasserflasche also länger geöffnet da und du hast daraus aus dem Mund getrunken, solltest du den Inhalt lieber für deine Blumen verwenden als ihn selbst zu trinken.

So solltest du Mineralwasserflaschen lagern

Mineralwasser sollte am besten trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Sonne und Wärme können die Qualität beeinträchtigen. Da die enthaltene Kohlensäure laut Verbraucherzentrale das Wachstum der Mikroorganismen hemmt, eignet sich Mineralwasser tatsächlich besser für die Lagerung als stilles Mineralwasser.

Wasservergiftung: Dann wird das Trinken von zu viel Wasser gefährlich

Bei unzweckmäßiger Lagerung von Wasser, wie beispielsweise in direktem Sonnenlicht oder im Auto, kann außerdem Acetaldehyd aus der Flasche in das Getränk übergehen. Acetaldehyd ist eine organische Verbindung, die während der Produktion von PET-Flaschen entstehen kann. Diese Substanz ist zwar gesundheitlich unbedenklich, kann aber ab einer gewissen Menge zu einem unerwünschten Geschmack und Geruch des Mineralwassers führen.

Und wie steht es mit Leitungswasser?

Laut dem Bundeszentrum für Ernährung ist Leitungswasser in Deutschland direkt nutzbar und muss nicht extra gefiltert werden. Zudem ist es umweltfreundlicher als Wasser aus Flaschen. Die Haltbarkeit von Leitungswasser hängt ebenfalls von der richtigen Lagerung ab. Beim Abfüllen aus dem Hahn kann Leitungswasser jedoch mit Umweltkeimen in Kontakt kommen. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) ist dies normalerweise kein Problem. Licht, Wärme und verschmutzte Flaschen oder Gläser können die Keimbelastung jedoch erhöhen.

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Um sicherzustellen, dass Leitungswasser lange genießbar bleibt, solltest du es in saubere Behälter füllen und es an warmen Tagen nicht dem Sonnenlicht aussetzen. Wiederverwendbare Wasserflaschen sollten regelmäßig gereinigt werden, vorzugsweise in der Spülmaschine. Eine Ausnahme gibt es auch hier: PET-Flaschen sollten nicht mehrmals befüllt werden. Das gesundheitliche Risiko durch Keime oder Bakterien ist für gesunde Menschen zwar gering, aber wer möchte schon etwas trinken, das nach abgestandener Zitrone schmeckt?

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