Better Life: Wie wichtig ist die Uhrzeit für eine gesunde Ernährung?
Für eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist vor allem entscheiden, was wir essen. Doch ist es auch wichtig, wann wir essen? Ein Überblick.
Kaum ein Aspekt der Gesundheit wird mehr erforscht als das Thema Ernährung. Hierbei wird nicht nur das was beleuchtet, sondern auch das wann. Doch kann man sich tatsächlich einen Vorteil verschaffen, indem man nach Zeitplan isst? Einige Studien weisen tatsächlich darauf hin - andere Mythen konnten hingegen widerlegt werden.
Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag - je früher, desto lieber
Wie eine aktuelle Studie aus Spanien beispielsweise herausfand, stimmt nicht nur die bereits bestätigte Annahme, dass Frühstücken der Gesundheit tatsächlich zuträglich ist. Das Gesundheitsinstitut Instituto de Salud Global Barcelona stellte in einer Untersuchung zudem fest, dass jene wichtigste Mahlzeit am Tag nicht zu lange aufgeschoben werden sollte.
Über 100.000 Probanden wurden hierbei über sieben Jahre hinweg auf ihre Frühstücksgewohnheiten und ihre Blutzuckerwerte und allgemeine Gesundheit getestet. Das Ergebnis: Menschen, die nach 9 Uhr morgens frühstücken, haben ein zu 59 Prozent höheres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, als Menschen, die vor 8 Uhr morgens frühstücken.
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Nach wie vor ist es wichtiger, gerade als erste Mahlzeit des Tages eine ausgewogene Mahlzeit mit wichtigen Nährstoffen und niedrigem glykämischen Index zu sich zu nehmen - Haferbrei ist also besser als ein Croissant mit Marmelade - doch eine gewisse Rolle spielt die Uhrzeit dabei also auch. Diverse weitere Forschung zeigt jedoch, dass es in aller Regel gut für Gewicht, Gesundheit und Blutzucker ist, überhaupt zu frühstücken.
Der Abstand zwischen den Mahlzeiten ist wichtig
Doch wie geht es nach dem Frühstück weiter? Sollte man dann das Mittagessen ausfallen lassen oder lieber auf die einst beworbenen fünf Mahlzeiten - drei Hauptmahlzeiten und zwei Snacks zwischendurch - setzen? Entscheidender als die Zahl der Mahlzeiten ist dem Bundeszentrum für Ernährung zufolge die Regelmäßigkeit. Demnach sei ein Abstand von drei bis fünf Stunden zwischen den Mahlzeiten für die meisten Menschen ideal. Zudem seien gerade Snacks häufig fett- oder zuckerhaltig und würden schnell und hastig gegessen - keine gute Voraussetzung für ausgewogene Ernährung.
Generell ist es für Verdauung und Gesundheit wichtig, seinen Blutzuckerspiegel möglichst stabil zu halten und Höhen und Tiefen zu vermeiden. Je regelmäßiger man seine Mahlzeiten einnimmt, desto eher ist dies möglich - auch wenn hierbei freilich ebenso entscheidend ist, was man zu sich nimmt.
Essen bei Tageslicht
Einige Experten sehen sogar Vorteile in einer Ernährung nach der zirkadianischen Uhr. Hierbei gilt es, sich streng nach der Vorgabe des Tagesrhythmus und damit der biologischen Uhr des Körpers zu halten. Gegessen wird, ähnlich wie beim Intervallfasten, demzufolge zwischen 7 Uhr morgens und 7 Uhr abends - dazwischen sind auch Snacks nicht erlaubt.
Wie die Ernährungsexpertin Elizabeth Hanna von der American Diabetes Association HuffPost erklärt, ist eine solche sogenannte circadian diet nicht nur eine empfehlenswerte Ernährungsweise für Diabetiker, sondern auch solche, die es nicht werden wollen. Zudem könne dieser Mahlzeiten-Rhythmus Entzündungs- und Blutdruckwerte verbessern.
Abends essen - ist das ungesund?
In vielen Haushalten findet die üppigste Mahlzeit jedoch zum Abendessen statt, manchmal gefolgt von Knabbereien auf dem Sofa beim Fernsehabend oder sogar einem Mitternachtssnack vor dem Schlafengehen. Doch genau das sollte man vermeiden, wie eine US-amerikanische Studie der University of California schon vor einigen Jahren herausgefunden hat. Demnach neigen Menschen, die ihre Hauptmahlzeit am Abend einnehmen, eher zu Gewichtszunahme als solche, die zum Frühstück mehr essen.
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Eine konkrete Uhrzeit konnten die Forscher sich jedoch nicht festlegen. Dies hänge davon ab, wann man schlafen gehe. Die letzte Nahrung sollte demnach drei Stunden davor zu sich genommen werden. Auf eine konkrete Uhrzeit konnten die Forscher sich jedoch nicht festlegen. Dies hänge davon ab, wann man schlafen gehe. Die letzte Nahrung sollte demnach drei Stunden davor zu sich genommen werden.
Und abends dann keine Rohkost mehr - richtig?
Lange Zeit galt es indes als ungesund, abends Salat oder rohes Obst und Gemüse zu essen. 14 Uhr galt als eiserne Grenze hierfür. Doch dies ist wissenschaftlich in keinster Weise belegt, wie Astrid Donalies von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung der dpa sagte. Obst mit viel Fruchtsäure könnten zwar gerade im Liegen Sodbrennen auslösen, weshalb man sie bei der Neigung dazu vor dem Schlafengehen weglassen sollte. Abgesehen davon kann man sich seinen Salat auch abends schmecken lassen.
Tatsächlich ist Gemüse oder Salat sogar zu bevorzugen, denn Zucker, Weißbrot und andere ungesunde Kohlenhydrate zu später Stunde können das Diabetes-Risiko erhöhen, wie Donalies weiter erklärt. Dass man automatisch zunimmt, wenn man diese Lebensmittel abends zu sich nimmt anstatt zu einer anderen Uhrzeit, stimme jedoch nicht. Entscheidend hierfür sei allein die gesamte Energiebilanz des Tages.
Die stehen freilich - so wie auch die Energie- und Nährwertdichte der konsumierten Lebensmittel - für die Ernährung im Vordergrund. Doch, wie die Wissenschaft zeigt, kann ein Blick auf die Uhr ebenfalls nicht schaden.
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