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Bewegung, Meditation, Luftqualität: Diese drei Faktoren machen eure Arbeitstage besser

Menschen arbeiten gut, wenn sie nicht stur ihre Aufgaben durchziehen. Konzentration und Fokus sind wichtig – angenehme Pausen aber auch. In drei Studien weisen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Faktoren hin, die die Leistungsfähigkeit und die Zufriedenheit steigern. Ihnen gemein ist, dass Angestellte auch den Raum bekommen müssen, ihre Fähigkeiten anzuwenden.

Drei aktuelle Erkenntnisse aus der Arbeitsforschung:

1. Bewegung verbessert die Merkfähigkeit

Schon leichtes Yoga oder Tai Chi ist geeignet, Menschen dabei zu helfen, sich Dinge besser merken zu können, berichtet ein großes Forschungsteam um den Neurobiologen und Verhaltenswissenschaftler Michael Yassa von der University of California in Irvine im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“. Untersucht wurde dies in einer Studie mit 36 Versuchsteilnehmern.

Zehn Minuten Yoga oder Tai Chi sollten die Teilnehmenden machen, danach wurden ihre Gehirne im Funktionellen Magnetresonanztomographen (fMRI) untersucht. Mit diesem Gerät lässt sich Gehirnaktivität sichtbar machen. In den Bildern fanden die Neurowissenschaftler deutliche Hinweise darauf, dass die Merkfähigkeit der Teilnehmenden verbessert war. Bemerkenswert daran war Yassa zufolge, dass die Merkfähigkeit nicht nur langfristig und grundsätzlich verbessert wurde, wie frühere Studien es bereits gezeigt hatten. Ein Effekt zeigte sich auch sofort nach einer einzelnen Aktivität. „Selbst kurze Pausen für einen Spaziergang können bedeutende Auswirkungen darauf haben, wie sich Merkfähigkeit und Wahrnehmung verbessern“, wird Yassa in einer Pressemitteilung der Hochschule zitiert.

Für den Arbeitsalltag lernen wir daraus: Leichte Bewegung hilft beim Lernen oder wenn wir mit wichtigen Fakten konfrontiert werden. So wird ein kleiner Spaziergang vor dem wichtigen Meeting vielleicht zum Karrierebooster.

2. Meditation verhindert Fehler

Schon eine einzige Meditation hilft dabei, Fehler besser zu erkennen. Das haben Wissenschaftler der Michigan State University beobachtet. Psychologe Jeff Lin und sein Forschungsteam ließen 212 Menschen dafür 20 Minuten lang meditieren. Keiner der Teilnehmenden hatte je zuvor meditiert. Angewandt hatten die Forschenden eine Meditationsform, die auf offene Beobachtung der Vorgänge in Körper und Geist setzt. Das unterscheidet sie von Formen, bei denen Meditierende zum Beispiel Atemzüge zählen oder eine Gebetskette durch die Finger bewegen.

Offene Meditation lasse die Menschen sich mit ihrem Inneren auseinandersetzen, sodass sie auf das achten, was in ihnen vorgeht, berichtet Lin in einer Mitteilung seiner Hochschule. „Das Ziel ist es, ruhig zu sitzen und aufmerksam zu betrachten, wohin die Gedanken reisen, ohne sich davon vereinnahmen zu lassen.“

Im Experiment nahmen die Teilnehmer an einer geführten Meditation teil, dabei wurde ihre Gehirnaktivität mittels Elektroenzephalogramm (EEG) gemessen. Anschließend absolvierten sie einen Test mit Ablenkungen, um Fehler zu provozieren. Im EEG wurde sichtbar, dass die Versuchspersonen stärker auf Fehler reagierten. „Es ist fantastisch zu sehen, was nur eine einzige Sitzung mit geführter Mediation bei Menschen verändert“, sagte Lin im Rahmen der Veröffentlichung der Untersuchung im Magazin „Brain Sciences“. Für die Arbeit lernen wir daraus: Meditation macht Menschen aufmerksamer für ihre eigenen Fehler. Gerade in Zeiten von Homeoffice, insbesondere wenn die Kinder auch noch zu Hause für Ablenkung sorgen, kann dies eine nützliche Fähigkeit sein.

3. Gute Luftqualität steigert kognitive Fähigkeiten und Produktivität

Feinstaub und hohe CO2-Werte machen dumm. Das haben Wissenschaftler in einer Studie beobachtet. Ein Jahr lang beobachteten sie Teams in sechs Ländern, darunter Ingenieurs- und Architektur-Büros, Immobilien- und Technologiekonzerne. Wo die Luftqualität geringer war, reagierten die Menschen langsamer, es fiel ihnen schwerer, sich zu konzentrieren und sie waren weniger produktiv. Die Ergebnisse veröffentlichte das Team um Joseph Allen von der Universität Harvard in den „Environmental Research Letters“.

Für ihre Studie stellten die Forscher Umweltsensoren an den Arbeitsplätzen von 300 Menschen auf. Zu festen Zeiten wurden die Teilnehmer zu Tests aufgefordert, außerdem, wenn die Luftqualität unter einen bestimmten Grenzwert sank. Bei schlechterer Luft wurden die Testpersonen langsamer, gleichzeitig stieg die Zahl der Fehler.

Aus dieser Studie lernen wir, wie wichtig es ist, in Büros für frische Luft zu sorgen. Einfach in der Großstadt das Fenster aufzureißen könnte dafür aber nicht genügen, denn auch die Feinstaubwerte beeinflussen die Leistung. Wer gute Arbeitsbedingungen schaffen will, wird Wege finden müssen, die Arbeitsorte so zu gestalten, dass die Luft rein ist.