Werbung

Billy, Expedit, Kackling: Hinter den Ikea-Produktnamen steckt ein System

Ikea sorgt bei deutschen Kunden mit seinen Produktnamen oft für Belustigung. (Bild: Getty Images)
Ikea sorgt bei deutschen Kunden mit seinen Produktnamen oft für Belustigung. (Bild: Getty Images)

Darf es ein Lustifik sein? Oder vielleicht ein Äppelkaka oder ein Fniss? Wer bei Ikea einkauft, stolpert oft über lustige Produktnamen. Die Bezeichnungen werden Artikeln aber nicht willkürlich zugeordnet, sondern mit Methode.

In den vergangenen Tagen und Wochen dürften so manche Ikea-Kunden im deutschsprachigen Raum geschmunzelt haben. Zurzeit hat das Möbelhaus nämlich ein Produkt mit dem Namen „Kackling“ in seinem Sortiment. Dabei handelt es sich allerdings nicht, wie man vielleicht annehmen würde, um einen WC-Artikel, sondern um ein dekoratives Osterei.

Doch wie kommen die Produktnamen des schwedischen Einrichtungshauses eigentlich zustande? Was bedeuten Billy, Pax und Malm eigentlich übersetzt?

Vorneweg: Nicht alle Artikelbezeichnungen sind genuin schwedisch. Auch einige norwegische Ausdrücke finden sich darunter. Generell verwendet Ikea Worte aus dem kompletten skandinavischen Sprachraum. Bei dem Bettnamen „Nesttun“ handelt es sich etwa um einen Ortsteil der norwegischen Stadt Bergen.

Hier eine Übersicht über die Bedeutung der Produktnamen:

Badartikel = Skandinavische Flüsse, Seen und Buchten
Betten und Kleiderschränke = Norwegische Ortsnamen
Bettwäsche, Decken und Kissenbezüge = Blumen oder Pflanzen
Regalserien = Beruf
Bücherregale, Sofas und Couchtische = Schwedische Ortsnamen
Esstische und Stühle = Finnische Ortsnamen
Gartenmöbel = Schwedische Inseln
Kinderartikel = Tiere und Adjektive
Küchenartikel = Pilze, Fische oder Adjektive, die eine Eigenschaft des Geräts beschreiben
Lampen und Leuchten = Namen aus Chemie, Meteorologie, Maßeinheiten, Jahreszeiten, Monaten und Tagen
Stühle und Schreibtische = Männernamen
Stoffe und Gardinen = Frauennamen
Teppiche = Dänische Ortsnamen
Uhren, Deko, Boxen, Wanddeko, Bilder, Rahmen = Begriffe aus der Umgangssprache

Allerdings leiten sich nicht alle Produktnamen auf diese Weise ab. Das beliebte Bücherregal „Billy“ wurde etwa nach dem früheren PR-Manager von Ikea, Billy Liljedhal, benannt. Das Osterei namens „Kackling“ ist eine Abwandlung des schwedischen Wortes Kackla, was übersetzt Gackern bedeutet. Das Bestseller-Regal Expedit bedeutet Verkäufer und entspricht damit dem Schema, wonach Regale nach Berufen benannt werden.

Und worum handelt es sich bei den eingangs erwähnten Lustifik, Äppelkaka und Fniss? Hier die Auflösung:

Lustifik: Hut- bzw. Schuhablage (Lustifik bedeutet spaßig)
Äppelkaka: Apfelkuchen (direkte Übersetzung)
Fniss: Abfalleimer (Fniss bedeutet kichern)

Bei dem Wort Ikea handelt es sich im Übrigen um ein Akronym: Jeder Buchstabe steht für ein eigenes Wort. So beziehen sich I und K auf den Namen des Gründers Ingvar Kamprad. Das E steht für den Bauernhof Elmtaryd und das A für den Ort Agunnaryd, in dem Kamprad aufwuchs.