Blaue Riesenbiene neu im Land: Was du über das Insekt wissen solltest

Die blaue Riesenbiene hat ihren Namen nicht von ungefähr: mit einer Körpergröße von bis zu drei Zentimetern zählt sie zu den größten Bienenarten, die in unseren Breitengraden vorkommen. Angst muss man vor ihr aber nicht haben.

Wunderschön, aber auf den ersten Blick für viele bestimmt auch beängstigend: die blaue Riesenbiene. (Bild: Getty Images)
Wunderschön, aber auf den ersten Blick für viele bestimmt auch beängstigend: die blaue Riesenbiene. (Bild: Getty Images)

Durch das immer milder werdende Klima schleicht sich die Xylocopa (so der wissenschaftliche Name) mit den blauschimmernden Flügeln und dem metallisch-schwarz glänzendem Panzer von Südeuropa stetig weiter gen Norden vor. Während die Holzbiene vor einigen Jahren noch nur im Südwesten von Deutschland gesichtet wurde, trifft man sie laut dem Naturschutzbund NABU inzwischen auch in Osnabrück, Hannover oder Berlin. Bei der Insektenzähl-Aktion des NABU 2019 wurde die Xylocopa zudem mehr als dreimal so oft beobachtet wie im Vorjahr.

Honig aus dem eigenen Garten: So wirst du zum Freizeit-Imker

Zunehmend findet man das Tier in Siedlungsgebieten, da es dort bessere Bedingungen für den Nachwuchs vorfindet. Als Wildbiene produziert die Xylocopa keinen Honig, sondern ernährt sich selbst und ihren Nachwuchs vom Nektar, den sie sammelt.

Anders als die Honigbiene ist sie ein Einzelgänger, lediglich zur Paarung im April kommen die Geschlechter zusammen. Anschließend baut sich die Riesenbiene kein Nest, um ihre Eier abzulegen. Stattdessen frisst sie sich mit ihrem Mundwerk in morsches Totholz hinein, um ihre Eier zu legen. In das Holz nagt sie in stundenlanger Arbeit mit ihren kräftigen Kiefern fingerdicke, bis zu 30 Zentimeter lange Gänge hinein.

Super für unsere Natur: Die blaue Biene ist ebenso wie ihre schwarz-gelben Verwandten ein Bestäuber. Das heißt, dass sie den Pflanzen bei der Fortpflanzung hilft.

Mit ihren kräftigen Kiefern frisst sich die Biene durch Holz, um dort ihre Eier abzulegen. (Bild: Getty Images)
Mit ihren kräftigen Kiefern frisst sich die Biene durch Holz, um dort ihre Eier abzulegen. (Bild: Getty Images)

Wer der Riesenbiene also ein Zuhause in seinem eigenen Garten einrichten möchte, verzichtet also am besten auf die Entsorgung von abgestorbenem Holz wie Baumstämmen oder Brettern. Normale Bienen sind übrigens maximal 1,5 Zentimeter groß.

Was tun, wenn die Holzbiene doch mal sticht?

Holzbienen können wie jede andere Bienenart stechen, sind allerdings sehr scheu und tun das nur, wenn sie sich wirklich bedroht fühlen. Wer dennoch gestochen wird, weil er vielleicht versehentlich auf das Insekt tritt, sollte den Stich wie jeden anderen Bienenstich behandeln:

  • Stachel entfernen

  • den Stich desinfizieren und kühlen

  • mit einer rohen Zwiebelscheibe einreiben

  • ätherische Öle wie Lavendel oder Minze reduzieren den Juckreiz

  • Allergiker sollten sofort einen Arzt aufsuchen oder den Rettungsdienst alarmieren (112)

VIDEO: Studie belegt - Bienen können surfen