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Bewerbungstipps: Mit diesen neuen Methoden haben Sie Erfolg

Vergessen Sie die Papier-Bewerbung! Jetzt kommen Bewerbungs-E-Books, digitale Dossiers, Blogs und Videos kombiniert mit About.me-Seiten und Vizify. Auch der Lebenslauf mausert sich zu internationalem Ruhm und soziale Netzwerke werden immer wichtiger. Karriereexpertin Svenja Hofert verrät, wie die neuen Methoden funktionieren und in welchen Bereichen sie gut ankommen.

In Sachen Bewerbung hat sich viel verändert (Foto: Thinkstock)
In Sachen Bewerbung hat sich viel verändert (Foto: Thinkstock)


Ein schleichender Prozess
„Natürlich gibt es kein Bewerbungs-Gesetzbuch, das klar festlegt, was richtig oder falsch ist. Das Neue bahnt sich seinen Weg, das Alte ist trotzdem noch da“, erklärt Karriereexpertin Svenja Hofert . Der juristische und soziale Bereich, die Verwaltung und das Finanzwesen sind beispielsweise in der Regel eher konservativ. Zur neuen Welt gehören dagegen alle Branchen, in denen sich die Dinge schnell verändern, vor allem Telekommunikation, IT, Marketing und Medien. „In diesen Bereichen gleichen sich die Bewerbungsformen den internationalen Standards an: Der angloamerikanische Einfluss wird immer stärker“, so die Expertin. Auch der Lebenslauf unterliegt einem Wandel.

Berufswahl 2013: Die wichtigsten Tipps für Einsteiger

So sieht der Lebenslauf der Zukunft aus
- Gestalten Sie Ihren Lebenslauf international. Momentan sollten Sie zwar noch eine deutsche und eine englische Version parat haben, aber schon in ein paar Jahren werden Sie voraussichtlich nur noch den englischen „CV“ nutzen.
- Die tabellarische Form hat langsam ausgedient. Wichtig sind wesentliche Stationen Ihres Berufslebens, zusammengefasst in übersichtlichen Blöcken.
- Stellen Sie dabei Ihre Erfolge heraus! Reine Tätigkeitsbeschreibungen sind out.
- Lassen Sie persönliche Daten wie Familienstand oder Hobbies weg. Bei deutschen Firmen sollten Sie momentan noch Ihr Geburtsdatum angeben, aber auch das wird – nach amerikanischem Vorbild – in ein paar Jahren nicht mehr wichtig sein.
- Verzichten Sie auf ein Bewerbungsfoto – zumindest bei einer englischsprachigen Bewerbung für eine internationale Firma! Auch in Deutschland wird das Bewerbungsfoto in absehbarer Zeit passé sein.
- Stellen Sie ein „Profile“ oder „Executive Summary“ vor Ihren Lebenslauf: Das ist das „Appetithäppchen“, das Sie und Ihre Fähigkeiten kurz anpreist.
- Ihr Lebenslauf sollte nicht mehr als zwei Seiten umfassen und muss nicht mehr zwingend unterschrieben werden.

Das sind die Bewerbungsformen der Zukunft

Bewerbungs-EBook: Im EBook können Sie z.B. wichtige Punkte aus Ihrem Lebenslauf betonen. Als Online-Redakteur könnten Sie das EBook als Zeitschrift gestalten, als Grafiker packen Sie wichtige Informationen in einen Comic. „Bewerbungs-EBooks sind in kreativen Berufen angesagt, z.B. im digitalen Bereich, im Verlagswesen, im Medienbereich und bei kleinen modernen Firmen“, weiß Unternehmensberaterin und Buchautorin Svenja Hofert („Guerilla Bewerbung", Campus, 19,99 EUR),

Dossier: Das digitale Dossier ist faktenorientiert und bringt sehr viel mehr Infos unter als ein normaler Lebenslauf. Der Kern ist die mehrseitige Projektliste: Die wichtigsten beruflichen Informationen werden mit vielen Zahlen und Fakten belegt. Ebenso ins Dossier gehören: Begleitbrief, Lebenslauf, Arbeitszeugnisse und gegebenenfalls Diplome, Zertifikate und Empfehlungen. Wichtig: „Legen Sie unbedingt Wert auf eine gute Benutzerführung durch das Dossier mit Inhaltsverzeichnis und durchnummerierten Kapiteln“, rät der Job-Coach aus Hamburg. Das Dossier darf insgesamt bis zu 12 Seiten lang sein und eignet sich vor allem für Wissensarbeiter wie Projektmanger, Bauingenieure, Architekten und in technischen Jobs.

Video: Ein Video ist ideal zum neugierig machen! Es sollte nicht länger als ein bis zwei Minuten sein. Präsentieren Sie z.B. Ihre drei Argumente, warum Sie die ausgeschriebene Position unbedingt wollen. Am Ende folgen die Bitte um ein Bewerbungsgespräch und Ihre Kontaktdaten. Die Herausforderung: Es muss ein gutes Video sein! Filmen Sie sich lieber nicht selbst. In den USA ist das Bewerbungsvideo längst normal, in Deutschland sind gerade bei großen Firmen die HR-Leute noch vom „alten Schlag“. In internetnahen Branchen und im Bereich der Bildung punkten Sie mit einem Video. „Bieten Sie einen Link auf eine Video-Plattform an und senden Sie kein Video als Anhang“, empfiehlt Svenja Hofert.

Blogbewerbung: Auch Ihren Blog können Sie zur Jobsuche nutzen. Entweder Sie weisen deutlich darauf hin, dass Sie etwas Neues suchen oder Sie wählen den indirekten Weg: Wenn Sie z.B. als Quereinsteiger in eine neue Branche möchten, können Sie über ein branchentypisches Thema neue Kontakte aufbauen, in dem Sie über dieses Thema bloggen. „Das ist quasi eine große Arbeitsprobe, deshalb sollten Sie sprachlich geschickt sein und auf Rechtschreibung und Grammatik achten“, gibt der Karriere-Profi zu bedenken. Sprechen Sie hilfreiche Multiplikatoren auf Twitter an und folgen Ihnen. Sie bringen sich in Diskussionen ein, erhalten Resonanz und kommen vielleicht so in Kontakt mit einem potentiellen neuen Arbeitgeber.

Soziale Netzwerke: Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Job sind, sollten Sie sich im Klaren sein, dass Firmen inzwischen sehr genau hinsehen, was potentielle Bewerber bei Facebook, LinkedIn, Xing & Co posten. Überarbeiten Sie deshalb unbedingt Ihre Social-Media-Auftritte, bevor Sie sich bewerben. Gleichzeitig helfen soziale Netzwerke auch bei der Jobsuche: Sie können Ihre Kontakte direkt darauf aufmerksam machen, dass Sie etwas Neues suchen oder Sie erstellen z.B. eine eigene Facebook-Seite für Ihre Jobsuche. Wenn Sie eine Firma attraktiv finden und gerne dort arbeiten würden, können Sie auf der Facebook-Seite dieser Firmen aktiv werden und so in der Comunity sichtbar werden.

Optimale Ergänzungen

About.me-Seite: About.me ist eine Online-Präsentation, in der Sie all Ihre
Internetauftritte und Accounts bündeln und verlinken. Diese Seite ist so etwas wie eine Multimedia-Visitenkarte.

Vizify: Dieses neue Tool erstellt ein kurzes Twitter-Video und greift sich dafür die prägnantesten Tweets, Fotos und Hashtags aus Ihrem Account heraus. Auch Interaktionen mit anderen Twitterern und die Uhrzeit der Tweets werden ausgewertet. Mit diesem Video können Sie auf Ihren Account aufmerksam machen.

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Oft unterstützt diese neuen Bewerbungsformen ein Anschreiben per Mail. „Idealerweise machen Sie Ihren Ansprechpartner in der Mail neugierig und enden mit einem 'Call to action', also einer Aufforderung zum Anruf oder der Frage nach einem persönlichen Gespräch“, rät Karriere-Coach Svenja Hofert. „Häufig wollen Verantwortliche erst dann Ihren Lebenslauf, ein Zeugnis Ihres höchsten Abschlusses und Ihre Arbeitszeugnisse sehen. Fassen Sie die Dokumente als PDF-Datei mit einem maximalen Speichervolumen von 3 MB zusammen und hängen Sie sie der Mail an.“