Die schlimmsten Modesünden der 70er, 80er und 90er

Von Anti-Frisur bis Protz-Brille: Jedes Jahrzehnt hat seine modischen Fauxpas’

Manche Farben, Textilien und Schnitte sind zeitlos, andere wiederum nach wenigen Jahren schon wieder vollkommen out. Und manche Sachen sind so schlimm, dass man sich wünscht, sie mögen nie wieder in Mode kommen.

Buntfaltenhosen und Schulterpolster. Miami Vice im Bad-Taste Look (Quelle: ddp)
Buntfaltenhosen und Schulterpolster. Miami Vice im Bad-Taste Look (Quelle: ddp)

Peinlich ist es immer erst hinterher. Als Don Johnson die Rolle des lässigen Ermittlers Sonny Crockett in der Fernsehserie „Miami Vice“ übernahm, konnte er noch nicht wissen, dass er schon bald zu einer internationalen Modeikone werden würde. Schaut man sich die 80er-Jahre-Serie hingegen heute an, fällt vor allem ein einziges Dress-Debakel auf:

Hosenbund über dem Bauchnabel, überweite Sakkos mit breiten Schulterpolstern – gern in Weiß und mit hochgekrempelten Ärmeln, pastell- oder neonfarbene T-Shirts mit V-Ausschnitt unter Armani-Anzug. Dazu eine Rolex oder Ebel am Handgelenk.

Heute löst man mit solchen Klamotten keine Moderevolution mehr aus. Und: Die gern gescholtenen Achtziger sind nicht das einzige Jahrzehnt mit peinlichen Moden, auch die Siebziger und Neunziger haben einige Fashion-Fiaskos zu bieten. Hier einige im Überblick:

Waynes World (Quelle: ddp)
Waynes World (Quelle: ddp)

Der Grunge-Look: Was war eigentlich in die Männergeneration Anfang der Neunziger gefahren? Zu depressiven Texten von Nirvana, Soundgarden oder Pearl Jam rauchte die „Generation X“ einen Joint nach dem anderen, was sich letztlich auch auf die Kleiderwahl auswirkte. Wer Grunge hörte, war sofort identifizierbar: zerschlissene Jeans im Sommer oder kurze Hose mit langen Unterhosen darunter im Winter, Geldbeutelkette, Converse Chucks, langes und fettiges Haar, Holzfällerhemd. Im Grunde sahen die meisten Grunge-Fans wie aus den Wayne’s World-Filmen entsprungen aus.

Der Rasta-Look: Diese Haar-Mode wurde von der breiten Massen in den 1990ern entdeckt. Halsabwärts ähnelte das Modegespür der Träger oft den Grunge-Kollegen. Hoch oben am Kopf wuchs allerdings etwas, das man nur mit viel Fantasie als Frisur bezeichnen konnte. Massive Dreadlocks zierten die Köpfe junger Männer wie Frauen.

Der Porno-Look: Es muss in den Siebzigern gewesen sein, als irgendwer auf die Idee kam, im echten Leben so herumzulaufen wie am Set eines erotischen Films. Pilotenbrille, Schnauzbart, Goldkettchen und sehr viel Brusthaar. Was anfangs noch als anrüchig galt, führten nicht zuletzt John Travolta und die Bee Gees in den Mode-Mainstream ein.

Der Arnold-Look: Als Mitte der Achtziger das amerikanische Actionkino seinen Höhepunkt feierte mit Filme wie Terminator, Predator oder Rambo, wollten plötzlich alle Männer aussehen wie menschliche Kampfmaschinen. Also ab ins Fitness-Studio: pumpen. Bald schon konnte man die ersten Proteinriegel-Herkulesse auf der Straße begutachten: im weißen Feinripp-Muscleshirt, mit Oberarmen wie den Alpen und den Füßen in brandneuen Adiletten.