“Blue Monday”: So kommt Ihr durch den “traurigsten Tag des Jahres”

Januarwetter ist für die gute Laune nicht unbedingt förderlich. (Symbolbild: Tara Moore/Getty Images)
Januarwetter ist für die gute Laune nicht unbedingt förderlich. (Symbolbild: Tara Moore/Getty Images)

Ab sofort braucht ihr keine Angst mehr vor dem “Blue Monday” zu haben: Eine US-amerikanische Psychologin verrät, was es mit diesem speziellen Tag auf sich hat – und wie man mit einfachen Mitteln dem Trübsal entgegenwirken kann.

Kurze Tage, düsteres Wetter, wenig Licht: Kein Wunder, dass der Winter als die Jahreszeit gilt, in der der Mensch am anfälligsten für Trübsal und Depressionen ist. Ein besonderer Tag ist hier der dritte Montag im Januar, der seit 2005 als “Blue Monday”, also “Blauer Montag” gilt.

Was es mit dem “Blue Monday” auf sich hat

Damals hatte ein Mann namens Chris Arnell diese Bezeichnung ins Leben gerufen und behauptet, jener Tag sei statistisch der traurigste des Jahres. Arnell argumentierte, dass sich dies mathematisch belegen ließe. Zwar haben Wissenschaftler diese Erkenntnis mittlerweile als Pseudowissenschaft denunziert, der “Blue Monday” ist aber weiterhin ein gängiger Begriff, den man zum Anlass nehmen kann, das Thema Depressionen, und spezifisch Winterdepressionen, genauer zu beleuchten.

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Die Psychologin Dr. Katy Kamkar vom US-amerikanischen “Centre for Addiction and Mental Health” erklärt, dass der Blaue Montag zwar ein Mythos sei – dies aber nichts daran ändere, dass der Januar tatsächlich ein sehr schwieriger Monat sei. Leute, auf die die kalte Jahreszeit einen schlechten Einfluss hat, lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Zum Ersten wäre da die saisonal-affektive Störung, auch Winterdepression genannt. “Die Symptome der saisonal-affektiven Störung tauchen typischerweise im Herbst oder im frühen Winter auf und verbessern sich im Frühling oder im Sommer”, erklärt Kamkar gegenüber Yahoo.

Eine klinische Winterdepression liegt dann vor, wenn Personen über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen täglich diese Symptome erleben (noch mehr, wenn diese Einfluss auf das Berufs- oder Privatleben der Person haben): traurige oder niedergeschlagene Stimmung, ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit, kaum Energie, erhöhter Appetit, mögliche Gewichtszunahme, Isolation, weniger Interesse an Aktivitäten, erhöhtes Schlafpensum, Hypersomnie, im schlimmsten Fall sogar Selbstmordgedanken. Wer diese Symptome bei sich erkennt, sollte einen Arzt konsultieren, um über Therapiemaßnahmen beraten zu werden.

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Ein erhöhtes Schlafpensum kann auf eine Winterdepression hindeuten. (Symbolbild: Virojt Changyencham/Getty Images)
Ein erhöhtes Schlafpensum kann auf eine Winterdepression hindeuten. (Symbolbild: Virojt Changyencham/Getty Images)

Allerdings trifft nicht bei jedem sofort die Diagnose Winterdepression zu: Man kann zeitweilig auch unter der Kombination aus schlechtem Wetter und Stressfaktoren leiden. “Wir haben eine Vielzahl von Faktoren, die zum reduzierten Tageslicht, dem Winterwetter hinzukommen”, so Kamkar. “Manchmal kann es der Stress nach den Feiertagen sein, oder sich mit den finanziellen Schwierigkeiten befassen zu müssen, die sich für einige nach den Feiertagen ergeben. Vielleicht gibt es auch innerfamiliäre Konflikte oder Stressfaktoren, die während der Feiertage aufgetaucht sind oder Krankheiten innerhalb der Familie oder bei geliebten Personen”. Auch der Fokus auf Neujahrsvorsätze kann für viele zur Quelle der Januarfrustration werden.

Was die Psychologin rät

Kamkar hat einen Ratschlag parat, um gut durch den Januar zu kommen: “Als menschliche Wesen funktionieren wir am besten, wenn wir gesunde Routinen und feste Strukturen haben. Immer Wert auf die Selbstpflege legen: gute Schlafgewohnheiten, gesundes Essen und sich selbst täglich gewisse Übungen vornehmen – Sie sollten Ihr eigenes Mentale-Gesundheit-Paket zusammenstellen.”

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