Burn-out: Woran man ihn erkennt und wie man ihn bekämpfen kann

Laut der Weltgesundheitsorganisation steht Burn-out als Syndrom in Zusammenhang mit Belastungen bei der Arbeit, die zu chronischem Stress und verminderter Leistungskraft führen können. Dabei kann das Gefühl, vollkommen ausgebrannt zu sein, nicht nur durch Überlastung, sondern auch durch Unterforderung entstehen. Ein paar Tipps können helfen, erste Anzeichen zu erkennen und zu bekämpfen.

Burn-out wird oft zu spät erkannt, weil die Anzeichen subtil sind (Symbolbild: Getty Images)
Burn-out wird oft zu spät erkannt, weil die Anzeichen subtil sind (Symbolbild: Getty Images)

Sätze wie ”Ich hasse Montage“ oder “Was ein Glück, das heute Freitag ist“, hat wohl jeder schon einmal von sich gegeben. Der Psychologe Ryan Howes sagte gegenüber der britischen “Huffington Post“, wie man solche oft gehörten Aussagen auch deuten kann: “Damit sagen Sie eigentlich, ´80 Prozent meines Lebens sind schlecht“. Seiner Meinung nach ein mögliches Anzeichen für einen Burn-out.

Menschen, die so empfänden, täten sich auch keinen Gefallen, indem sie die Woche kategorisch in gute Wochenendtage und schlechte Arbeitstage einteilten. Als Lösung schlägt er folgendes vor: Man solle sich vergegenwärtigen, welche Wochenendaktivitäten einem das Leben verschönern und wie man sie in die Arbeitswoche integrieren kann. Vielleicht schafft man es auch an einem Montag auf einen Frühstückskaffee mit der besten Freundin oder dem Kumpel, nutzt die Mittagspause für einen kleinen Shopping-Ausflug oder einen Spaziergang und geht abends nicht gleich nachhause, sondern noch ins Kino.

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Erfüllung muss nicht unbedingt im Job zu finden sein

Ein weiteres Anzeichen für einen Burn-out kann es laut der Therapeutin Adriana Alejandre sein, wenn man sich im Job ständig unterfordert fühlt und gelangweilt ist. “Menschen müssen ihre Seele füttern“, sagt sie, und das kann man auf verschiedene Arten tun, zum Beispiel indem man ehrenamtlich eine Sportmannschaft trainiert, ältere Menschen in der Nachbarschaft unterstützt, eine neue Sprache lernt oder sich ein neues Hobby sucht. All das hat einen positiven Aspekt auf die Psyche und kann helfen, einem Burn-out vorzubeugen.

Auch Schimpfen kann auf einen Burn-out hinweisen

Ebenfalls ein Warnzeichen einer chronisch überhöhten Arbeitsbelastung kann es sein, wenn sich jemand ständig über die Arbeit, die doofen Kollegen oder die Chefs beschwert. Laut Psychologen kann das zwar im Augenblick erlösend wirken, verstärkt und verfestigt die negativen Gefühle aber langfristig. Anders gesagt: Meckern sollte kein Selbstzweck sein, sondern der Anlass, um etwas an der eigenen Situation zu verändern.

Sich zuhause zu verkriechen und Serien zu bingen kann hin und wieder entspannend sein - auf Dauer aber auch ein Warnsignal (Symbolbild: Getty Images)
Sich zuhause zu verkriechen und Serien zu bingen kann hin und wieder entspannend sein - auf Dauer aber auch ein Warnsignal (Symbolbild: Getty Images)

Wer sich verkriecht, ist ebenfalls gefährdet

Wer sich abends oder am Wochenende nur zuhause vergräbt, kann ebenfalls ein Burn-out-Kandidat sein. Laut Melody Wilding, die als Sozialarbeiterin und Coach arbeitet, ist tagelanges Binge-Watching auf der heimischen Coach oft purer Eskapismus, mit dem die Menschen versuchen, sich eine Zeit lang komplett von der Außenwelt mit all ihren Anforderungen abzuschotten. Ein eindeutiges Warnsignal und ein Verhalten, das in diesem Fall auch nicht dazu führt, dass man sich in der freien Zeit erholen würde. Anders sieht das aus, wenn sich jemand bewusst für ein Wochenende mit der Lieblings-Serie entscheidet und dann auch wirklich Freude daran hat.

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Das ständige Gefühl, etwas zu verpassen

Wer immer in Sorge ist, er könnte etwas Wichtiges verpassen und deshalb ständig auch in der Freizeit seine Arbeits-Mails checkt und oder darauf besteht, immer erreichbar zu sein, kommt nie zur Ruhe. Auch das ist ein potenzieller Auslöser für einen Burn-out, wobei die Angst, ins Hintertreffen zu geraten, oft auch einfach unbegründet ist und auf falschen Annahmen basiert. Laut Psychologen sollte man Ängste wie diese bekämpfen. Wer zum Beispiel übers Wochenende tatsächlich erreichbar sein muss, muss das in den meisten Fällen aber auch nicht rund um die Uhr. Hier hilft es, für sich und andere genaue Zeiten der Erreichbarkeit festzulegen und diese auch zu kommunizieren.

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