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Chanel verbannt Fell und exotisches Leder

Pelz und exotisches Leder gehören bei Chanel der Vergangenheit an. (Bild: Getty Images)
Pelz und exotisches Leder gehören bei Chanel der Vergangenheit an. (Bild: Getty Images)

Chanel verzichtet künftig auf exotisches Leder. Das Modehaus wagt als erste Luxusmarke einen solchen Schritt. Designer Karl Lagerfeld verbannt zudem Fell aus seinen Entwürfen – zumindest bei Chanel selbst.

Diese Botschaft lässt Tierschützer und Chanel-Kundinnen gleichermaßen aufhorchen. Das Pariser Modehaus wird künftig auf exotisches Leder wie etwa Häute von Schlange und Alligator verzichten. Das sagte Bruno Pavlovsky, bei Chanel verantwortlich für die Modesparte, dem Branchendienst “WWD”. Fast nebenbei ließ er fallen, dass auch Pelze auf der Verbotsliste stehen. Chefdesigner Karl Lagerfeld hatte bisher allerdings sowieso kaum Fell in seinen Chanel-Kreationen verwendet.

Chanel verzichtet auf Schlangenleder

Neben den Häuten von Schlangen und Alligatoren verbannt die Luxusmarke auch das Leder von Echsen und Stachelrochen. Chanel ist laut der Tierschutzorganisation Peta die erste Luxusmarke, die auf exotisches Leder verzichtet. Chanel-Manager Pavlovsky begründete den Schritt mit Versorgungsproblemen. Es sei zunehmend schwierig geworden, exotische Tierhäute zu bekommen, die den Ansprüchen an Qualität und Ethik entsprechen würden, sagte er “WWD”. Chanel konzentriere sich nun auf die Entwicklung von Stoffen und Kunstleder aus dem Bereich Landwirtschaft/Lebensmittelindustrie.

Karl Lagerfeld verzichtet bei Chanel gern auf exotisches Leder. (Bild: AP Images)
Karl Lagerfeld verzichtet bei Chanel gern auf exotisches Leder. (Bild: AP Images)

Das Modehaus befürchtet angeblich keinen Prestigeverlust durch den Verzicht auf exotisches Leder. “Das gehörte sowieso nicht zum Geschäft von Chanel”, sagte Lagerfeld laut “WWD”. Er könne sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt für Chanel mit Pelz gearbeitet habe. Damit sieht sich der deutsche Designer in der Tradition des von Coco Chanel gegründeten Unternehmens. “Wenn man sich alte Kollektionen anschaut, gab es da nicht viel Fell”, sagte Lagerfeld. Beim italienischen Label Fendi setzt der Modeschöpfer hingegen ausgiebig auf Pelz.

Exotische Chanel-Handtaschen waren begehrt

Produkte aus exotischem Leder zählten bislang zu den teuersten Objekten in den Chanel-Boutiquen. Eine klassische Chanel-Handtasche aus Python kostet rund 8.700 Euro, fast das Doppelte eines Modells aus Kalbsleder. Eine Handtasche aus Alligatorleder ist auf der Internetseite des Unternehmens nur mit dem Hinweis “Preis auf Anfrage” versehen. Die Taschen aus Python und Alligator waren kurz nach Verkündung des Banns zwar noch auf der Chanel-Internetseite zu finden. Die einzelnen Produktseiten konnten aber nicht mehr aufgerufen werden.

“Ich wollte Windeln kaufen und weiß nicht, wie ich wieder an diesem Ort namens Chanel gelandet bin.”

Neben Chanel verzichten unter anderem auch die Luxusmarken Armani, Gucci und Burberry auf Pelz. Im September hat die US-Stadt Los Angeles beschlossen, künftig den Verkauf von Pelz bei Bekleidung und Accessoires zu verbieten. Ein solches Verbot wurde zuvor bereits in San Francisco erlassen.