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Chemie-Cocktail: So gefährlich ist schwarze Kleidung

Schwarz ist ein Mode-Dauerbrenner, aber nicht ganz ungefährlich. (Symbolbild: Getty Images)
Schwarz ist ein Mode-Dauerbrenner, aber nicht ganz ungefährlich. (Symbolbild: Getty Images)

Bei der Herstellung von Kleidungsstücken werden Hunderte verschiedene Chemikalien verwendet. Gerade Schwarzes soll mit gefährlichen Giftstoffen belastet sein. Doch stimmt das? Und wie kann man sich schützen?

Dass schwarze Textilien aus gesundheitlicher Sicht bedenklicher sind als andere, ist kein Mythos: Dunkle und farbintensive Stoffe müssen bei der Herstellung mit besonders vielen und aggressiven Chemikalien behandelt werden, um eine hohe Farbtiefe und -haltbarkeit zu erreichen.

Schwarz ist eine Mischfarbe

Schwarze Farbe als solche existiert in Reinform nicht: Um Textilien schwarz zu färben, müssen Komplementärpigmente wie Blau und Orange vermischt und in großen Mengen auf den Stoff aufgetragen werden. Dafür gibt es kein festgesetztes Verfahren und kaum Prüfmaßnahmen – wie die Hersteller ihre Farben zusammenmixen, ist oft ihr Geheimnis. So können unter anderem allergieauslösende Dispersionsfarbstoffe oder auch krebserregende Azofarben verwendet werden.

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Schwarz besteht also aus einer Vielzahl von eventuell bedenklichen Farbstoffen in einer besonders hohen Konzentration. Darüber hinaus muss die Farbe dann noch gut an den Fasern haften. Auch dafür ist eine chemische Behandlung notwendig, die bei intensiven und dunklen Farben besonders aggressiv ist. Dafür werden häufig Halogenverbindungen oder Schwermetalle eingesetzt, für Schwarz etwa Blei.

Für Schwarz ist eine große Menge verschiedener Farben notwendig. (Symbolbild: Getty Images)
Für Schwarz ist eine große Menge verschiedener Farben notwendig. (Symbolbild: Getty Images)

Diese giftigen Stoffe können vor allem in Verbindung mit Schweiß in den Körper gelangen und sich dort über die Jahre in den Organen ablagern. Gerade Sportswear und hautnahe Kleidung wie Unterwäsche und Strumpfhosen bergen deswegen ein besonders hohes Risiko. Zwar wurden in den vergangenen Jahren vermehrt ungiftige Farbstoffe entwickelt, den Kontrollämtern fehlen jedoch aufgrund intransparenter Produktionsbedingungen im Ausland nach wie vor oft Kenntnisse darüber, welche Chemikalien in welchen Mengen für Kleidungsstücke verwendet wurden.

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Chemikalien müssen vom Hersteller nicht angegeben werden

Auch als Käufer tappt man meist im Dunkeln: Auf den Etiketten der Kleidungsstücke muss nämlich nur angegeben werden, aus welchen Fasern sie bestehen, nicht aber, welche Chemikalien sie enthalten. Abhilfe bieten Gütesiegel wie der Blaue Engel, GOTS (Global Organic Textile Standard) und Öko-Tex Standard 100. Diese legen Verbote und Grenzwerte für schädliche Chemikalien fest.

Darüber hinaus sollte man Kleidung vor dem ersten Tragen immer waschen. Stücke, die den Hinweis “separat waschen” enthalten, sollte man meiden. Dieser deutet nämlich darauf hin, dass die Textilien Farbe und somit auch schädliche Stoffe abgeben. Auch der Preis kann Auskunft über die Qualität der Kleidung geben: Teure Stücke sind nicht zwingend unbedenklicher, doch auffällig niedrige Preise deuten ziemlich klar darauf hin, dass für die Produktion minderwertige und potenziell gefährliche Chemikalien verwendet wurden.

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