Chilis ernten: 3 praktische Tipps

Peperoni, Chili ernten
Die Chilis sind reif, wenn sie eine rote Farbe annehmen MSG/Folkert Siemens

Chilis werden wegen ihrer Schärfe angebaut. Wenn man die kleinen Paprikaschoten richtig erntet und lagert, kann man sie lange zum Würzen verwenden.

Chilis – das sind kleine Paprikaschoten, die auch als Spanischer Pfeffer oder Pfefferoni bekannt sind. Angebaut werden sie wegen ihrer Schärfe, die auf dem Stoff Capsaicin beruht.

Für den Schärfegrad gibt’s eine eigene Skala, sie wird in der Einheit "Scoville" ausgedrückt. Von 10 wie sehr scharf bis 0 wie unscharf ist alles dabei. Vorsicht ist beim Prüfen unbekannter Chilis die Mutter der Porzellankiste: Am besten man probiert an der Spitze, dort schmeckt sie am mildesten. Für den Notfall – bei tränenden Augen und feuriger Zunge – am besten gleich Milch oder Weißbrot zum "Löschen" bereitlegen. Getränke auf Wasserbasis sind kontraproduktiv, sie verstärken die Schärfe noch.

Aussehen, Form und Farbe lässt keine Aussage über die Schärfe zu. Aussagekräftiger ist die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Art: Capsicum chinense ist bekannt für Früchte mit extremer Schärfe, aber auch C. baccatum, C. annuum und C. pubescens haben Sorten, die nicht von schlechten Eltern sind.

Chilis stammen zwar ursprünglich aus südlicheren Gefilden, genauer aus Südamerika, man kann sie aber auch in unseren Breiten anbauen. Etwa im August beginnt die Erntezeit. Wir haben für Sie drei nützliche Tipps zu Ernte und Lagerung.

Tipp 1: Den perfekten Erntezeitpunkt erkennen

Grundsätzlich sollte man warten, bis die Chili ihre sortentypische Färbung erreicht hat. Vom Ansatz zieht die Farbe normalerweise zur Spitze hin. Einige Tage dauert es, bis das Umfärben abgeschlossen ist. In der Regel liegt der Zeitpunkt zwischen August und Oktober. Ein weiteres Indiz für erntereife Früchte ist ein unter Druck leicht nachgebendes Fruchtfleisch. Überreif ist die Chili, wenn die Schale zu schrumpeln beginnt.

Übrigens: Fans, denen eine Chili gar nicht scharf genug sein kann, setzen die Chilis wenige Tagen vor der Ernte unter Stress und geben ihr kein Wasser mehr. Dadurch schüttet die Pflanze noch mehr Capsaicin aus. Zusätzlich sinkt der Wassergehalt der Schote: Feuriger kann der Geschmack nicht sein!

Tipp 2: Die beste Technik

Mitsamt dem Stiel sollte man die Chilischoten mit einem scharfen Messer von der Pflanze schneiden, dann hält sie sich besser. Oder man knickt den Stiel einfach ab.

Bei der Ernte trägt man am besten Handschuhe, vor allem bei offenen Wunden kann der Kontakt mit dem Fruchtsaft höllisch schmerzen. Bei saftigen Chilis bietet sich auch eine Brille an, falls der Fruchtsaft in Richtung Augen spritzt.

Tipp 3: Chili richtig lagern

Nach der Ernte bewahrt man die Chili am besten im Gemüsefach des Kühlschranks auf, und zwar offen, nicht in einem Behälter. Zwei Wochen sind kein Problem. Danach kann man sie auf verschiedene Arten haltbar machen. Das funktioniert zum Beispiel durch Trocknen im Backofen bei etwa 80 Grad Celsius. Bis zu acht Stunden kann der Vorgang dauern. Nach dem Auskühlen zermahlt man die Schoten entweder zu Chilipulver oder zu Flocken. Anschließend bewahrt man sie in Schraubgläsern auf. Dekorativ sieht es auch aus, wenn man die Chilis zusammenbindet und dann ein bis zwei Wochen in einem warmen, luftigen Umfeld trocknet. Statt Hitze kann man auch auf Kälte setzen und die Schoten ganz oder kleingeschnitten einfrieren.

Werden aus den Chilis zur Vorbereitung die Kerne geschnitten, sind ebenfalls Handschuhe empfehlenswert. Und nicht gedankenverloren in den Augen reiben, das tut ebenfalls höllisch weh! Wer mit bloßen Händen arbeitet, reibt sie nach dem Kontakt mit den Schoten mit etwas Öl ein und wäscht sie dann unter fließendem Wasser mit Seife ab.