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"Chinas Tesla": Wie der chinesische E-Auto-Hersteller Nio in Deutschland Audi, BMW und Co. Konkurrenz machen will

Der chinesische Hersteller Nio will mit seinen E-Autos auf den deutschen Markt expandieren. - Copyright: Long Wei/VCG via Getty Images
Der chinesische Hersteller Nio will mit seinen E-Autos auf den deutschen Markt expandieren. - Copyright: Long Wei/VCG via Getty Images

Immer mehr chinesische Autohersteller expandieren ins Ausland – auch nach Deutschland. Die E-Automarke Nio gehört dazu und will hierzulande ein „ernstzunehmender Wettbewerber im Premium-Segment“ werden, wie Nio-Präsident Qin im Gespräch mit dem "Handelsblatt" betont. Auch Experten sagen: Die Aussichten für Nio sind in Deutschland alles andere als schlecht.

Am Freitag startet Nio mit seiner Mittelklasselimousine ET7 in Deutschland. Sie steht in direkter Konkurrenz mit der 5er-Reihe von BMW. Auf dem heimischen Markt ist Nio bereits seit der Gründung 2014 sehr erfolgreich. Der Hersteller wird als "Chinas Tesla" bezeichnet, wie das "Handelsblatt" schreibt. In diesem Jahr lag der Hersteller demnach auf Platz 13 der meisten Neuzulassungen von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben in China – und damit weit vor BMW.

Der Marktforschungsexperte Tu Le gibt dem Unternehmen im Gespräch mit dem "Handelsblatt" ebenfalls gute Chancen. BMW muss sich fest anschnallen, so die Prognose. Nio sei in der Aufbauphase zwar noch nicht profitabel, hat jedoch die Rückendeckung des chinesischen Staates.

"Chinas Tesla"

Dass die E-Autos von Nio in Deutschland gut ankommen werden, hat noch einen weiteren Grund. Die Modelle wurden in einem Designzentrum in München entworfen – unweit der BMW-Zentrale. Neben Deutschland startet Nio gleichzeitig in Dänemark, den Niederlanden, Norwegen und Schweden. Wie teuer das Modell sein wird, ist noch nicht bekannt. In China kostet die Basisvariante rund 60.000 Euro.

Die Fahrzeuge von Nio besitzen auch einen interessanten Kniff. Die Batterie in den Autos kann nicht nur aufgeladen, sondern auch innerhalb von zwei Minuten an Wechselstationen ausgetauscht werden. Die innovative Idee hält Experte Le jedoch in Deutschland und Europa aufgrund der geringen Nachfrage für Wechselstationen nicht für rentabel. Trotzdem will der Hersteller bis 2025 tausend vollautomatische Batteriewechselstationen außerhalb Chinas errichten, heißt es im "Handelsblatt". Im bayerischen Zusmarshausen steht bereits eine erste Wechselstation. Auch in Berlin sei eine Station in Planung.

kh