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Chinese findet nach 33 Jahren Mutter – dank selbst gemalter Karte

Ein Chinese, der als Kleinkind entführt und verkauft wurde, fand nach 33 Jahren zu seiner leiblichen Mutter zurück. Möglich machte das eine von ihm mit der Hand gezeichnete Karte.

Mann mit einem roten Stift zeichnet
Mit einer selbst gemalten Karte fand der Chinese Li Jingwei seine Mutter wieder. (Symbolbild: Getty)

Schöner hätte das neue Jahr für Li Jingwei nicht beginnen können: Nach 33 Jahren konnte der Chinese, der als Kind entführt wurde, seine leibliche Mutter zum ersten Mal wieder umarmen. Das emotionale Treffen fand am Neujahrstag in der Provinz Yunnan statt, nachdem ein DNA-Test seine Herkunft bestätigt hatte, wie der britische Sender "BBC" berichtet.

Als Vierjähriger an Menschenhändler verkauft

Als Vierjähriger wurde Li von einem Nachbarn von zu Hause weggelockt, an einen Menschenhändlerring verkauft und später von einer 1800 Kilometer entfernt lebenden Familie in Lankao adoptiert. Der Mann, der mittlerweile selbst Frau und Kinder hat, suchte Jahrzehnte nach seiner Herkunft – ohne Erfolg. Schließlich versuchte es der heute 37-Jährige mit einem Aufruf im Internet. Auf der Plattform Douyin postete er ein Video mit einem Suchaufruf und erzählte, was ihm als Kind passiert war.

Zeichnung von seinem Dorf

An den Namen seines Dorfes oder seiner Familie konnte er sich nicht mehr erinnern. Doch er präsentierte eine aus dem Gedächtnis gemalte Karte des Dorfes, in dem er als Kind gelebt hatte. Den Zuschauer*innen erklärte er die mit Kugelschreiber gezeichnete Skizze, zeigte auf ein Gebäude, das er für eine Schule hielt, einen Bambuswald und einen kleinen Teich.

"Ich bin ein Kind, das sein Zuhause findet will. Ich wurde 1989 von einem kahlköpfigen Nachbarn nach Henan gebracht, als ich ungefähr vier Jahre alt war", sagte er in dem tausendfach geteilten Video.

Das Video wurde tausendfach geteilt. So hatte die Suche schließlich Erfolg und seine leibliche Mutter konnte in einem Bergdorf in Yunnan gefunden werden.

Tränenreiches Wiedersehen am Neujahrstag

Am Neujahrstag trafen sich Mutter und Sohn dann zum ersten Mal wieder. In einem Youtube-Video ist zu sehen, wie der junge Mann weinend vor seiner Mutter auf die Knie fällt und sich die beiden dann unter Tränen in den Armen liegen.

"Danke an alle, die mir geholfen haben, meine Familie wiederzufinden", schrieb der überglückliche Li auf Douyin.

Kindesentführungen waren seit den 80er Jahren in China keine Seltenheit. Schätzungen des US-Außenministeriums zufolge werden in China jährlich 20.000 Kinder gekidnappt. Grund ist die Ein-Kind-Politik, mit der die Volksrepublik China das Bevölkerungswachstum kontrollieren wollte. Seit 2015 ist es Paaren erlaubt, zwei Kinder zu haben und im Mai vergangenen Jahres wurde eine weitere Lockerung auf drei Kinder pro Paar angekündigt.

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