Chrysanthemen pflegen: Die 3 größten Fehler
Chrysanthemen gehören zu den meist winterharten und sehr wüchsigen, unproblematischen Stauden. Wenn Sie bei Auswahl und Pflege kleine Fehler vermeiden, blühen sie jedes Jahr erneut in voller Pracht.
In Europa nahm die Züchtung und Verwendung der aus Ostasien stammenden Chrysantheme als Schnitt- und Gartenblume im 19. Jahrhundert Fahrt auf. Seither ist sie aus der Floristik und der Gartengestaltung nicht mehr wegzudenken. Die Ursprungsarten unserer gezüchteten Chrysanthemen-Sorten sind nicht alle winterhart. Bei Schnittchrysanthemen fällt das nicht ins Gewicht, bei blühend angebotenen getopften Pflanzen sehr wohl. Als winterhart bewährte Sorten aus einer Staudengärtnerei können Sie im Frühling auf jeden Fall unbesorgt als Jungpflanzen in durchlässige, fruchtbare Erde an einen sonnigen Platz im Garten setzen. Sie bilden nach wenigen Jahren Pulks, die sich im Frühjahr bestens teilen und vermehren lassen. Hohe Sorten werden ab Sommer gestützt. Alle einfach bis halbgefüllt blühenden Chrysanthemen sind im Herbst ausgezeichnete späte Futterpflanzen etwa für Bienen und Hummeln. Welche Fehler Sie bei der Pflege der beliebten Stauden vermeiden sollten, erfahren Sie hier.
Fehler 1: Gestauchte Pflanzen für den Garten kaufen
Chrysanthemen, die im ausgehenden Sommer oder Herbst blühend angeboten werden, sind auf kompakten Wuchs und steuerbare maximale Blütenfülle gezüchtet worden. Vor allem Pflanzen in kleinen Töpfen sind mit Stauchemitteln behandelt, damit sie leichter gehandelt werden. Die Behandlung kann jedoch langfristige Folgen haben. Mit Stauchmitteln behandelte Chrysanthemen erreichen beispielsweise oft nicht ihre natürliche Form und Größe.
Blühende Chrysanthemen-Topfpflanzen können aber auch sehr hoch wachsen, wenn sie kein Stauchemittel während der Wachstumsphase bekommen. Unwägbar ist auch, ob die Pflanzen ohne Pflanzenschutzmittel gesundes Laub behalten. Im ungünstigsten Fall werden es langstielige, nahezu kahle Pflanzen mit einsamen Blüten an der Spitze. Es kann aber auch gut gehen und man hat einen schönen Gartenschatz gefunden. Wenn das der Fall ist, unser Tipp: Teilen Sie die Chrysantheme, die Ihnen dauerhaft gefällt, und lassen Sie ein Stück im Beet, um die Winterhärte zu testen, während das andere Stück als eine Art Sicherheitskopie frostfrei überwintert wird.
Fehler 2: Auf Winterschutz verzichten
Chrysanthemen sind meist die letzten blühenden Pflanzen einer ausgehenden Gartensaison. Bewährte Gartensorten (z.B. die Chrysanthemum x grandiflorum-Hybriden) sind winterfest. Spät blühende Arten müssen bei drohenden Frösten vor oder während ihrer Blütezeit mit leichtem Gärtnervlies abgedeckt werden. So werden die Knospen und Blüten nicht von leichten Frösten geschädigt, sondern blühen in folgenden milderen Wochen noch auf. Gleiches gilt für blühend gekaufte Chrysanthemen, deren Winterhärte labil sein mag.
Viele blühend angebotenen Chrysanthemen in Töpfen, wie die beliebten Chrysanthemum Indicum-Hybriden, sind jedoch nicht winterhart. Wer sie dennoch mehrere Jahre halten will, darf sie im Winter nicht einfach im Freien auf Balkon oder Terrasse lassen. Stattdessen stellt man sie in Frostmonaten frostfrei bis maximal bei Temperaturen von 10 Grad Celsius an einem hellen Platz auf. Ins Freie werden sie ab April gepflanzt oder gestellt. Bei Spätfrösten müssen sie jedoch ebenfalls mit Vlies abgedeckt werden oder wieder ins Winterquartier, bis der Spuk vorbei ist. Das Ganze ist ein offenes Experiment.
Fehler 3: Garten-Chrysanthemen im Herbst pflanzen
Die Winterhärte steht bei vielen als Topf-Chrysanthemen angebotenen Pflanzen als Züchtungsziel nicht an erster Stelle. Als winterhart hat sich etwa die "Gold- und Silberchrysantheme", Chrysanthemum pacificum, erwiesen, deren Blätter fein weiß umrandet sind. Deren Blütenkörbe haben nur goldgelbe Röhrenblüten und sehen wie Knöpfe aus. Sie erreicht im Jahr nach der Pflanzung eine Höhe von rund 50 Zentimetern. Auch die Züchtungslinie, die als "Garden-Mums" zu finden ist, übersteht die Winter hierzulande recht gut. Die Sorten wachsen eindrucksvoll kugelförmig und werden vorwiegend als größere Pflanzen angeboten. Wenn winterharte blühende Pflanzen dauerhaft wachsen sollen, empfiehlt sich ein möglichst früher sommerlicher Pflanztermin, damit sie sich im noch warmen Boden etablieren.