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Comic-Heldin Wonder Woman wird UN-Botschafterin

Vor 75 Jahren tauchte sie zum ersten Mal in der Comic-Welt der Superhelden auf. Mit ihrem goldenen Lasso, den silbernen Armreifen, die sie unverwundbar machen, den knappen Shorts und ihrem Stirnreif, der als Waffe dient: Wonder Woman. Seither kämpft die schöne Amazone in Comics, Filmen und Serien gegen das Böse und für die Gleichberechtigung von Frauen. Aber ist das Grund genug, diese fiktive Figur in der realen Welt zur Botschafterin der Vereinten Nationen zu machen?

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist sich da sicher und will Wonder Woman heute in einer Zeremonie offiziell als Ehrenbotschafterin für Frauenrechte ernennen. Eine Entscheidung, die auf geteilte Meinungen stößt.

Klar, die Superheldin verkörpert Stärke und Zielstrebigkeit. Und sie soll vor allem auch die jüngere Zielgruppe ansprechen. Um diese zu erreichen, müsse man kreativ sein, argumentiert UN-Sprecher Stephane Dujarric. Außerdem fungierte sie in der Vergangenheit auch als Vertreterin homo- sowie bisexueller Lebenskonzepte.

Aber der fiktive Charakter ist trotzdem seit Jahrzehnten von Widersprüchen geprägt. Sie steht nicht nur für weibliches Selbstbewusstsein und Gleichberechtigung, sondern gilt mit ihrem sexy Auftreten in Hotpants vor allem als Lust- und Sexobjekt von Männern. Und letztendlich findet diese Person eben nicht in der Realität statt. „Es ist lächerlich“, meint Sahzia Rafi, Vertreterin der „All Pakistan Women’s Association“. „Die Kampagne für Frauenrechte wird von einem Cartoon repräsentiert, obwohl es so viel Frauen im echten Leben gibt, die ausgewählt werden könnten.“ Außerdem findet sie, dass Frauen heutzutage nicht mehr mit üppigem Dekolleté und Bustier rumlaufen müssten, um ernst genommen zu werden.

Bilder: Getty Images