Corona-Infektion rettet Frau womöglich das Leben

Ende September infizierten sich einige Studenten der Minnesota State University mit dem Coronavirus. Doch während sich der Gesundheitszustand ihrer Kommilitonen immer mehr verbesserte, wurde eine junge Frau kränker und kränker. Am Ende fanden die Ärzte des Krankenhauses, in dem sie wegen Covid-19 lag, noch eine andere, lebensgefährliche Krankheit.

Einer jungen Frau, die sich wegen einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus aufhielt, wurde noch eine andere Diagnose gestellt. (Symbolbild: Getty Images)
Einer jungen Frau, die sich wegen einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus aufhielt, wurde noch eine andere Diagnose gestellt. (Symbolbild: Getty Images)

In ein paar Jahren wird Makenna Studer hoffentlich zurückschauen und froh darüber sein, dass sie im Pandemie-Jahr 2020 mit Covid-19 infiziert wurde. Denn nur deshalb befand sie sich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um ein für sie persönlich noch viel schwerwiegenderes Problem anzugehen.

Covid-19 und Blutkrebs

Ende September wurden mehrere Studenten der Minnesota State University positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Doch nur bei einer jungen Frau war der Verlauf dramatisch. Gegenüber "CBS Minnesota" sagte Makenna Studer, sie habe sich immer schwächer gefühlt und keine Nahrung bei sich behalten können, dazu hatte sie hohes Fieber. In einem Krankenhaus fand Dr. Colt Williams, Hämatologe und Onkologe, dann den wahren Grund für den schlechten Gesundheitszustand seiner Patientin heraus: Die junge Frau hatte extrem viele weiße Blutkörperchen im Blut, was auf eine akute Leukämie hindeutete.

Extrem viel Pech und doch noch Glück im Unglück

Zwei Wochen verbrachte sie also auf der Covid-19-Station des Krankenhauses, bevor sie dann auf die Krebsstation wechselte und sofort eine Chemotherapie bekam. Laut Dr. Williams leidet sie unter einer extrem aggressiven und auch seltenen Art von Blutkrebs, die nur bei 1% der Patienten auftritt. Als ob das nicht genug wäre, bekam die junge Frau dann auch noch eine Blinddarmentzündung. "Sie hat wirklich Pech", sagt dazu Dr. Williams. Und doch hatte sie bei alldem auch Glück im Unglück, denn: "Durch ihre Covid-19-Diagnose ist sie erst in diesem Gesundheitssystem gelandet, wo sie in einem sehr frühen Stadium ihres Krankheitsverlaufs diagnostiziert werden konnte.

Makenna Studer möchte später Krankenschwester werden. (Symbolbild: Getty Images)
Makenna Studer möchte später Krankenschwester werden. (Symbolbild: Getty Images)

Schwer krank und trotzdem dankbar und optimistisch

Die junge Frau, die später als Krankenschwester arbeiten will, sagte, sie empfinde jeden Tag als einen Segen und sei dankbar für die Kraft und Unterstützung, die sie von ihrer Familie und Freunden bekomme. Auch, dass sie während der Chemotherapie ihre Haare verloren hätte, störe sie nicht: Es sei ja Winter und die Leute trügen ohnehin Mützen. Nicht nur ihr behandelnder Arzt ist voller Bewunderung für die Frau, die ihr Schicksal mit solcher Demut und solchem Optimismus annimmt. Er sei sich sicher, dass sie aufgrund ihrer eigenen Erfahrung einmal eine besonders gute Krankenschwester werden wird, sagte Dr. Williams. Und er hofft, dass durch ihre Geschichte viele Menschen dazu ermutigt werden, sich in eine Knochenmarkspenderdatei aufnehmen zu lassen, um im Fall der Fälle vielleicht ein Leben retten zu können.

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